Waldfotografie im Sommer – Tipps und ein Waldspaziergang am Morgen

Der Sommer ist für die meisten Landschaftsfotografen die am wenigsten interessante Jahreszeit. Und auch ich finde die Monate Juli und August am unfotogensten. Es wird früh hell, spät dunkel und dazu ist die Natur irgendwie in einem Zwischenstadium. Die Frühlingsblumen sind verblüht, das frische Grün ist mittlerweile satter und dunkler, aber die Herbstfarben lassen noch auf sich warten. Dazu macht mich die Hitze eher träge. Du hast es sicher gemerkt, das sind alles Ausreden, wieso man am Wochenende doch ausschlafen sollte anstatt das einzig richtige zu tun: Sich der Waldfotografie im Sommer zu widmen.

Also Schluss mit den Ausreden. Das Wetter war gut, kein Sturm, Regen oder Gewitter war angesagt. Und meine innere Uhr wirft mich ohnehin auch am Wochenende gerne um 5 Uhr aus dem Bett. Und so sind an diesem sonnigen Morgen einige wunderschöne Fotos entstanden, die euch dir heute zeigen will.


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Waldfotografie im Sommer – eine besondere Herausforderung

Waldfotografie im Sommer war schon immer eine Herausforderung für mich. Es ist mir immer schwergefallen, schöne Motive zu finden. Die Blätter der Bäume sind nicht mehr so frisch wie im Frühling, das Licht ist auch nur früh morgens und spät abends wirklich schön. Frühlingsblumen blühen fast nur im Frühling, Pilze sind dagegen noch eher rar.

Aber wenn man seine Aigen öffnet, dann findet man sogar direkt am Wegesrand viele schöne Motive. Die Waldfotografie im Sommer muss also nicht automatisch langweilig sein. Alles was du brauchst sind ein Wecker und Motivation, etwas früher aufzustehen.

Waldfotografie im Sommer – Motive gibt es überall

Einige wenige Blumen blühen noch immer am Wegesrand. Wie zum Beispiel diese Glockenblumen. Ich habe verschiedene Belichtungen ausprobiert. Sehr hell und sehr dunkel. Aber mir gefällt dieser leichte moody look bei diesem Motiv doch besser, als die hellen Bilder. Und was denkst du?

Canon EOS R mit Canon EF 24-105 f/4L IS USM - 1/13sek, F4,0, ISO 100, 105mm
0,8 sek, F4,0, ISO 100, 105mm

Die Sonne stand zur richtigen Zeit im richtigen Winkel. Einige goldene Sonnenstrahlen fielen durch die Blätter. Es ist schon faszinierend zu sehen, wie schnell sich das Licht verändert. Und was eine leichte Positionsveränderung der Kamera ausmachen kann. Zischen den folgenden Bildern liegen nur 20 Minuten. Und nur wenige Meter, die ich den Weg weiter hinaufgelaufen bin. Aber was noch aufregender war, waren die einzelnen Stellen, die vom Licht erleuchtet wurden und beinahe golden glühten.

Tamron 70-300mm - 1/10sek, f7,1, Belichtungskorrektur -1 2/3, 161mm, ISO 100
Tamron 70-300mm - 1/8 sek, f9.0, -1 Belichtungskorrektur, 124mm, ISO 100
Canon EF 24-105 f/4L IS USM - 1/40sek, F8.0, -1 Belichtungskorrektor, ISO 100, 105mm

Vor einigen Wochen ist mir eine Aufnahme gelungen, bei der ein Vergissmeinnicht nur als Kontur erkennbar war. Ich hatte gehofft, ein ähnliches Foto mit einem anderen Motiv erstellen zu können. Leider ist mir das nicht gelungen, aber es sind dennoch einige wirklich schöne Gegenlichtbilder gelungen.

Canon EF 24-105 f/4L IS USM - 1/320sek, F4.0, -1 Belichtungskorrektur, ISO 100, 105mm
Sigma 105 f/2.8 Makroobjektiv - 1/2500sek, F2.8, 2/3 Belichtungskorrektur, ISO 100, 105mm

Ein kleines Frühstück habe ich auch gefunden! Herrlich süße Himbeeren, die direkt am Wegesrand wuchsen. Die Himbeeren waren genau so süß, wie sie auf dem Bild aussehen! Leider war der Strauch sehr klein und es wuchsen nur vier oder fünf Himbeeren. Aber wer hätte diesem Anblick wiederstehen können?

Sigma 105 f/2.8 Makroobjektiv - 1/80sek, F2.8,-1 1/3 Belichtungskorrektur, ISO 100, 105mm

Waldfotografie im Sommer – ändere deine Perspektive

Mittlerweile stand die Sonne auch schon etwas höher. Aber auch dann lassen sich noch spannende Fotos machen. Ein Blick nach oben eröffnet ganz neue Perspektiven. Und darum geht es in der Fotografie ja auch, Perspektive. Mit meinem Weitwinkelobjektiv wirkt der Blick von unten in die Baumkronen gleich viel beeindruckender als mit einem Standardobjektiv.

Canon EF 10-18mm f4.5-5.6 IS STM - 1/40sek, f11, 10mm, ISO 100

Details dagegen lassen sich doch besser mit meinem 24-105mm Objektiv oder sogar einem Teleobjektiv darstellen. Dafür lohnt es sich immer, einen Blick in die Bäume zu werfen. Denn manchmal ist nicht der Baum als ganzes das interessanteste Motiv, sondern seine Äste oder Rinde. In diesem Fall schien es so, als ob zwei dunkle Äste die beiden helleren einrahmen würden.

Canon EF 24-105 f/4L IS USM - 1/8sek, F9.0, -1 Belichtungskorrektur, ISO 100, 73mm

Doch irgendwann wurde es Zeit für den Rückweg. Vor allem, weil ich mich kenne und weiß, dass ich bei jedem interessanten Motiv stehen bleibe. Und tatsächlich gab es noch die eine oder andere Gelegenheit, stehen zu bleiben. Ganz besonders ins Auge gefallen ist mir dieser blattlose Baum. Vom warmen Sonnenlicht beleuchtet stand er da. Und nach kurzer Zeit viel noch ein Lichtstrahl auf den weiter hinten stehenden Baum. So schien es, als würden die beiden Baumstämme leuchten, während um sie herum die Blätter noch im Schatten lagen.

Canon EF 24-105 f4L IS USM - 1/10sek, F9.0, -1 2/3 Belichtungskorrektur, ISO 100, 105mm Fotostack aus zwei Einzelbildern

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So gelingt deine Waldfotografie im Sommer

Wenn du dramatische Fotos auch im Sommer schießen willst, musst du entsprechend früh im Wald sein. In den letzten Monaten bin ich oft zum Sonnenaufgang im Wald gewesen. Das ist wirklich früh. Bei uns sind die Wälder allerdings sehr bergig und das Licht somit 1-3 Stunden nach Sonnenaufgang am schönsten. Finde für deinen Wald heraus, wann das Licht am besten ist und stelle dir das nächste Mal den Wecker entsprechend früh (oder spät).

Dreh dich öfter um! Das Licht verändert sich innerhalb von Sekunden. Ein Motiv, das gerade noch im Schatten lag, kann jetzt schon von der Sonne erhellt sein und umgekehrt.

Canon EF 24-105 f/4L IS USM - 1/13sek, F8.0, -1 Belichtungskorrektur, ISO 100, 105mm

Und wenn alle Stricke reißen, dann nutze die Gelegenheit und erkunde neue Wälder. Finde Stellen, die du bei Regen oder im Herbst oder Winter wieder besuchen willst und probe deine Komposition. Am Computer siehst du dann, ob deine Idee wirklich funktioniert oder ob du eventuell störende Äste oder Bäume übersehen hast.

Willst du mehr Tipps rund um die Waldfotografie? Dann trage dich direkt in den Newsletter ein. Du nimmst automatisch am nächsten Gewinnspiel teil und bekommst von Zeit zu Zeit eine Mail mit Fototipps, die so nicht auf meinem Blog zu finden sind.

Ab September 2021 kannst du bei mir auch in Workshops in ganz kleinen Gruppen mehr über die Waldfotografie lernen. Falls du noch gar keine Erfahrung hast, aber das Fotografieren ausprobieren willst oder die Grundlagen der Fotografie lernen willst, dann habe ich ebenfalls die richtigen Workshops für dich im Angebot. Bei Fragen schicke mir dazu einfach eine Nachricht!

Allzeit bestes Licht wünscht

Deine Tanja

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Außergewöhnliche Bäume und Wälder in Deutschland und Europa

In Deutschland und ganz Europa gibt es viele außergewöhnliche Bäume und Wälder. Sie alle haben eine ganz besondere Geschichte zu erzählen und ein Besuch kann zu einem außergewöhnlichen Erlebnis werden. Eine Auswahl an besonderen Bäumen und Wäldern stelle ich auch heute vor.Dabei hatte ich aber tatkräftige Unterstützung!


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Der Eisenbaum

Den Anfang macht Liane alias DieReiseEule. Auf ihrem Blog findest du viele tolle Ausflugs- und Reisetipps, dazu auch mal ein leckeres Rezeppt oder einen Buchtipp.

Bäume sind gut für’s Klima. Sie tragen zur Reinigung der Luft bei und wirken entspannend. Alte Bäume erzählen zudem eine (Lebens)Geschichte.

Im Rhein-Main-Gebiet steht ein ganz besonderer Baum. 18 Meter hoch und 38 Tonnen schwer ist er und er besteht nicht aus Holz und Ästen, sondern aus Stahl.

Der Eisenbaum steht auf einer Anhöhe zwischen den Ortschaften Hochheim und Flörsheim am Main, direkt an der Radroute des Regionalparks.

Steigt man die Stufen hoch, kann man bis zum Taunus oder Odenwald schauen. Auch die Skyline Frankfurts zeichnet sich im Hintergrund ab.

Als ich das erste Mal hochstieg, wunderte ich mich über Vogelgezwitscher, dass in ein Wispern überging. Die Worte konnte ich nicht sofort verstehen. Ich dachte, dass Besucher auf der Plattform seien, aber nein – niemand da. Auch kein Vogel in Sicht.

Versteckt zwischen den Metallästen sind kleine Lautsprecher versteckt, die von der Idee bis zur Umsetzung die Geschichte des Eisenbaums erzählen.

Der Strom kommt aus Photovoltaikzellen, die auf den obersten drei südlichen Blättern befestigt sind.

Der Eisenbaum ist nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Mit dem Auto fährt man von Hochheim bzw. Flörsheim kommend bis zum Gasthof Wiesenmühle (ausgeschildert). Auto abstellen und dann den Berg hochsteigen zur St. Anna Kapelle und von dort aus sieht man bereits den Eisenbaum, der ca 200 m entfernt ist.

Liebesgeschichte um die „Silkebuche“ in Brandenburg

Eine besondere Liebesgeschichte stammt von Anja und Anne-Katrin. Seit 2015 schreiben sie auf GoOnTravel.de zu Reisezielen rund um den Globus. Der Fokus liegt vor allem auf die Kontinente Afrika, Europa und Amerika sowie auch auf die Kulinarik aus diversen Ländern. Außerdem halten sie neben leckeren Rezepten auch Tipps rund um die (Reise)Fotografie bereit.

In Brandenburg gibt es einige Bäume, deren imposantes Aussehen auf eine lange Lebenszeit schließen lässt und wunderschöne Natur Sehenswürdigkeiten Brandenburgs sind. Eine von diesen Bäumen ist die „Silkebuche“. Die Rotbuche wird auf das stolze Alter von 250 – 300 Jahren geschätzt und ist inzwischen ein Naturdenkmal im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Sie ist außerdem mit einer Höhe von 20 Metern und einem Umfang von etwa 6,55 Metern die größte Buche in Brandenburg.

Ihren einfachen aber besonderen Namen verdankt sie übrigens einer Liebesgeschichte um einen Förster und seine Frau. Der Förster hatte nämlich den Geburtstag, wie so oft bei Männern, seiner Frau vergessen und kein Geschenk für sie. Aus Schamgefühl wollte er sich an einer großen Buche im Wald erhängen. Ein Waldgeist riet ihm stattdessen seiner Frau diesen schönen Baum zu schenken. Als der Förster mit seiner Frau zur Buche zurückkehrte, war unter dieser eine Tafel mit Köstlichkeiten gedeckt. Seit diesem Tag trägt die Buche den Namen der Försters Frau „Silke“.

Der Große Ahornboden

Tina vom Urlaubsreise.Blog stellt uns heute den großen Ahornboden vor. Sie hat mittlerweile 43 Länder bereist und schreibt auf ihrem Blog über ihre Erlebnisse.

Der große Ahornboden – für uns die schönste Ansammlung von Bäumen überhaupt. Im nördlichen Karwendel stehen sie, die majestätischen alten Bergahorn-Bäume. Wir gemalt sehen sie aus vor der Kulisse der hohen Bergwände. Die über 2000 urwüchsigen Bäume, die bis zu 600 (!) Jahre alt sind, wurden schon 1927 zum Naturdenkmal erklärt.
Es ist schon ein magisches Gefühl, zwischen all den wunderschönen Ahorn-Bäumen spazieren zu gehen. Wir fühlen uns jedes Mal wie in einer vollkommen anderen Welt.
Am beeindruckendsten ist der große Ahornboden natürlich im Herbst. Wenn die Färbung der Blätter ihren Höchststand erreicht hat und der Himmel tiefblau leuchtet. Liegt dann zeitgleich auf den Bergen schon der erste Schnee, ist das Bild einfach perfekt!

Der Große Ahornboden ist nur über eine Mautstraße zu erreichen, die in Hinterriß beginnt. Nach der Bezahlung der Mauth (4,50€) am Kassenhäuschen beginnt auch schon die Fahrt durch herrliche Landschaften. Auf 15 Kilometern wirst du begleitet von herrlichen Ausblicken und auch von den einzigartigen Ahornbäumen. Je nach Wetterbedingungen ist die Straße von Mai bis Oktober geöffnet.
Adresse des Parkplatzes am Ende der Mautstraße: Hinterriß-Eng 1-2, 6215 Hinterriß, Österreich.

Krummer Wald in Gryfino

Die Journalisten und Fotografen Anne Steinbach und Clemens Sehi berichten auf travellersarchive.de von Reisen in aller Welt, sowohl vor der Haustür in Deutschland und Europa, als auch von ungewöhnlichen Reisezielen wie Pakistan, Saudi-Arabien oder Senegal. Heute stellen sie uns den Krummen Wald vor. Weitere Ausflugstipps in der Umgebung findest du auch in ihrem Buch 52 kleine & große Eskapaden im Barnim und der Uckermark: Ab nach draußen!

Schonmal von krummen Bäumen gehört? Genau die gibt es in Polen, direkt an der deutschen Grenze. Die kleine Kreisstadt Gryfino (deutsch: Greifenhagen), liegt zwar im Nachbarland, darf aber getrost als Randgebiet Brandenburgs bezeichnet werden. Von hier ist es nur ein kleiner Hüpfer über die Odra Wschodnia (zu Deutsch Reglitz), dem östlichen Mündungsarm der Oder.
 
Wer also von Berlin oder Prenzlau aus kommend neben den vielen schönen Ausflugszielen in Brandenburg ein ganz besonderes Highlight sucht, sollte den Krummen Wald in Erwägung ziehen. In Neu Zarnow, nur fünf Kilometer von Gryfino entfernt, sind die Bäume im 90-Grad-Winkel verbogen – gerade so, dass sie wie umgedrehte Fragezeichen aussehen.
 
Der Wald ist ein Naturdenkmal, das heute von der Forstgemeinde Wełtyń betreut wird. Kein Wunder, dass der verwunschen wirkende Ort schon mehrfach als Filmkulisse diente, zum Beispiel für einen Tatort. Wie kommt man hin? Am besten mit dem Auto oder mit Farrad von Mescherin aus. Dann geht es zuerst über den Oderarm und in Gyfino folgt man rechterhand der Straße am Flussufer bis man zu einem Hinweisschild “Krzywy Las“ kommt. Genau hier geht es in den Wald. Viel Spaß beim Wundern und Gruseln!

Der Olivenbaum von Roquebrune-Cap-Martin

Auf Berlinerin in Frankreich findest du alles über Frankreich, also Informationen für Touristen, potentielle Einwanderer oder sonstige Frankreichinteressierte und vor allem Berichte aus dem wahren Leben abseits der Klischees.

Felicitas ist das Gesicht hinter Berlinerin in Frankreich. 2007 ist sie nach Frankreich gekommen und hat neun Jahre in einem Vorort von Paris gelebt. Mittlerweile lebt sie im südfranzösischen Departement Alpes-Maritimes in Nizza und Breil-sur-Roya. Heute schreibt sie über den
Olivenbaum von Roquebrune-Cap-Martin.

Der Olivenbaum von Roquebrune-Cap-Martin steht in dem kleinen Ort Roquebrune-Cap-Martin an der französischen Riviera im Departement Alpes-Maritimes gerade einmal 500 Meter vom Mittelmeer entfernt. Du findest ihn im Chemin de Menton neben der mittelalterlichen Burg.

Der Olivenbaum von Roquebrune-Cap-Martin ist Schätzungen zufolge zwischen 1 800 und 2 200 Jahren alt und damit unumstritten der älteste Baum Frankreichs. Er produziert bis heute kleine, schwarze Oliven der Sorte Pichoulina.

Man sieht dem Baum sein hohes Alter durchaus an. Denn er besitzt mehrere Stämme, die zusammen einen Umfang von 23,5 Metern besitzen. Seine Krone verzweigt sich auf 18 Metern. Dabei ist der Baum gerade 15 Meter hoch.

Über die Geschichte des Olivenbaums von Roquebrune-Cap-Martin ist nur wenig bekannt, eigentlich nur diese kleine Anekdote: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wollten die damaligen Besitzer des Grundstücks den Baum fällen. Der Historiker und Minister Gabriel Hanotaux, der auch in Roquebrune-Cap Martin wohnte, kaufte daraufhin das Grundstück und rettete den Baum. Er ist bis heute frei zugänglich.

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Zypressen der Toskana

Martina und Jürgen sind stetig auf der Suche nach neuen Eindrücken und Erfahrungen. Darüber schreiben sie auf PlacesofJuma. Heute stellen die beiden und die Zypressen der Toskana vor.

Unsere Lieblingsbäume befinden sich direkt in der Toskana: Die Zypressen! Sie sind der Inbegriff für Urlaub in Italien, fürs Mediterrane und das landschaftlich-Romantische. Die sogenannte Echte Zypresse, auch als Cupressus sempervirens bekannt, kommt in vielen mediterranen Landschaften vor (wie Griechenland, östliches Mittelmeer…), jedoch findest du gerade in der Toskana eine erstaunliche Dichte dieser pittoresken Nadelbäume. Diese wurden bereits in der Antike heimisch und von den damaligen Römern bis nach Frankreich und weiter nach Spanien gebracht.

 

Die Zypressen der Toskana werden bis zu 30 Meter hoch, und so kann man sie meist schon von weitem erkennen. Sie zieren die Auffahrten der urigen Bauernhöfe, wurden als wunderschöne Zypressen-Alleen angelegt, oder stehen oft auch einzeln oder kreisrund mitten in den hügeligen Feldern. Als echte Eyecatcher prägen diese dunkelgrünen und auch immergrünen Bäume die malerischen Landschaften der Toskana, und tragen mit Sicherheit ihren Teil dazu bei, dass diese Region so berühmt geworden ist.

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Ich hoffe, die haben diese Bau,geschichten genau so gut gefallen wir mir! Vielen Dank nochmals an alle, die einen Beitrag dazu geleistet haben, diese schöne Sammlung zu erstellen.

Falls du auch einen besonderen Baum oder Wald kennst und ihn hier vorstellen willst, schicke mir bitte eine Nachricht. Ansonsten bitte ich dich noch, auch den anderen Blogs einen Besuch abzustatten. Wir freuen uns auch über Kommentare oder wenn du diesen Beitrag mit deinen Freunden teilst.

Allzeit bestes Licht wünscht

Tanja

Außergewöhnliche Bäume – Königseiche in Baltmannweiler

Das Remstal in der Nähe von Stuttgart ist nicht geprägt von Weinbergen, sondern auch von weiten Wäldern. Einer dieser Wälder ist der Schuirwald. Hier im Schuirwald finden sich einige besondere Bäume, von denen ich dir heute einen vorstellen will: Die Alte Königseiche, auch „der König“ genannt.

Einst überragte eine alte Stieleiche alle umliegenden Bäume. Mächtig war ihr Stamm. 1,30m über dem Boden umfasste er noch 7,50m und hatte einen Durchmesser von 2,40m. Beinahe 500 Jahre hatte dieser Baum Zeit, so groß zu werden.


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Doch im Jahr 1905 geschah das Unfassbare! Am 5. August 1905 zogen schwere Gewitter auf. Der Alte König wurde schwer getroffen. Der Lärm seines Sturzes war weithin zu hören, als er „mit donnerähnlichem Krachen“ niederstürzte.

Die Forstverwaltung entschied, den Baum nicht kommerziell zu nutzen, sondern ihn für die Nachwelt unberührt liegen zu lassen. Seit nun über 120 Jahre können die Überreste dieses einst mächtigen Baumes noch bestaunt werden.

Doch Wind und Wetter sowie Pilze und Insekten waren nicht untätig. Von diesem einst mächtigen Baum ist heute nicht mehr so viel übrig. Aber das, was noch liegt, ist wirklich beeindruckend. Heute erinnert ein Schild an die Geschichte des toten Königs.

So kommst du zum König

Mit dem Auto kannst du am „Wanderparkplatz Baacherstraße Parkhäusle“ parken. In’s Navi gibst du dafür folgende Adresse ein: Parkhausstr 1, 73666 Baltmannsweiler.

Der Parkplatz ist zwar nicht besonders groß, aber bisher habe ich ihn noch nicht wirklich überfüllt erlebt. Ansonsten kannst du auch auf einem der weiteren umliegenden Parkplätze starten und den Wald erkunden. Keine Sorge, meine Wegbeschreibung beginnt zwar am Parkplatz, aber ich erkläre dir auch, wie du vom Schlösslesee aus zum König kommst.

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Vom Parkplatz zum König

Wenn du Parkplatz aus dem gut ausgebauten Wanderweg folgst, geht es nach etwa 150m rechts ab. Diesen Weg schlägst du ein. Achtung, er ist nur noch sehr bedingt kinderwagenfreundlich. So manches Matschlos kann dich hier zwingen, außen herumzuklettern.

Nach etwa 400m hast du das Ziel erreichst. Dort liegt er, der alte König. Im gegenüberliegenden Wald steht noch eine weitere mächtige Baumleiche. Ebenfalls riesig in Umfang und Höhe ist das Baumgerippe eingezäunt. Leider gibt es zu diesem Baum keine Informationen, weder vor Ort, noch im Netz.

Vom Schlösslessee zum König

Der Schlösslessee (ja, es ist richtig geschrieben) liegt etwa 900m vom oben genannten Parkplatz entfernt. Wenn du dort am Schlösslesplatz bist, wendest du dich in Richtung des riesigen Mammutbaumes. Den kannst du auch gar nicht verfehlen!

Wenn du links am Mammutbaum bergab läufst, folgt schon nach wenigen Metern auf der rechten Seite ein kleiner Pfad. Etwas mehr als ein Trampelpfad, aber kein richtiger Weg. Auch hier kann es nach einem ordentlichen Regenguss etwas matschig werden.

Dieser Weg wird dann aber bald doch zu einem Trampelpfad, der etwas gewunden schlussendlich zum Alten König führt. Aber ich persönlich finde diesen Weg so viel schöner als den Direkten vom Parkplatz! Aber das Beste ist, du kannst einen schönen Rundweg gehen. Die etwa 2km kannst du in 30 Minuten laufen, aber ich empfehle mehr Zeit einzuplanen und diesen wunderschönen Wald zu genießen sowie eine Pause am Schlösslessee einzulegen.

Kennst du einen besonderen Baum mit einer spannenden Geschichte? Oder einen Baum, der für dich eine besondere Bedeutung hat? Dann berichte mir davon in einem Kommentar. Und abonniere am besten den Newsletter, um regelmäßig über neue, spannende Baumgeschichten informiert zu werden und viele Tipps rund um die Waldfotografie zu bekommen.

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Woodlandphotography – Diese Ausrüstung für deine Waldfotografie brauchst du

„Wenn man so ganz alleine im Wald steht, begreift man nur sehr schwer, wozu man in Büros und Kinos geht. Und plötzlich will man alles das nicht mehr“ soll Erich Kästner gesagt haben. Dem stimme ich voll und ganz zu! Wie viele Stunden hast du schon mit deiner Kamera im Wald verbracht und die Ruhe genossen?

Wenn du schon einmal im Wald fotografiert hast, hast du aber sicher gemerkt, dass es selbst bei strahlendem Sonnenschein sehr dunkel sein kann. Deshalb ist deine Ausrüstung für die Waldfotografie sehr wichtig.

Ja, es wird oft gesagt, die Ausrüstung ist egal. Man kann mit jeder Kamera gut Bilder machen. Das ist im Grundsatz auch richtig. Wenn du keine Ahnung von Bildaufbau und Komposition hast, bringt dir die teuerste Ausrüstung nichts. Was nicht heißt, dass du mit deinem Handy genau die gleichen Bilder machen kannst wie mit einer richtigen Kamera.


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Ausrüstung für Waldfotografie - Die Kamera

Normalerweise sagt man ja, dass die Objektive wichtiger sind als die Kamera. Für die Waldfotografie ist das aber nicht unbedingt zu 100% richtig. Denn wenn es dunkler ist, kannst du mit drei Möglichkeiten deine Fotos aufhellen. Mit einer großen Blende, mit einer längeren Verschlusszeit oder mit einer höheren ISO. Über den ISO-Wert steuerst du die Lichtempfindlichkeit des Sensors deiner Kamera. Aber, je höher der ISO-Wert eingestellt wird, umso eher kommt es zum so genannten Bildrauschen und zu Detailverlust deiner Bilder.

Und hier liegt auch der Hund begraben. Nicht jede Kamera arbeitet bei jedem ISO-Wert gleich gut. Deshalb solltest du, wenn möglich, eine Kamera wählen, die bei einem möglichst hohen ISO-Wert noch gute Ergebnisse liefert. Das beste Rauschverhalten bieten in der Regel Vollformatkameras. Aber auch meine alte EOS 80d liefert bis ISO 1600 gute Ergebnisse. Erst danach sieht man eine signifikante Verschlechterung der Bildqualität. Bei meiner relativ neuesn Canon EOS R sind die Bilder sogar im höheren ISO-Bereich noch sehr gut.

Es ist auch so, dass du bei einer höheren Megapixelzahl meistens (aber eben nicht immer) auch ein höheres Rauschen hast. Jeder einzelne Punkt auf dem Bildsensor bekommt weniger Licht ab, je höher die Megapixelzahl ist. Hier ist größer nicht uneingeschränkt besser. Wenn du dich für ein oder zwei Modelle entschieden hast, versuche sie möglichst zu vergleichen, insbesondere was das High-Iso-Rauschen betrifft.

Gleichzeitig bedeutet aber eine größere Megapixelzahl auch, dass du größere Ausdrucke machen kannst, ohne dass es zu Qualitätsverlust kommt. Pauschal kann man sagen, dass du eine ideale Druckqualität erhältst, wenn du die Pixelzahl einer Seite des Bildes durch 100 teilst. Bei einem Bild mit 24MP und der Größe 6000×4000 Pixel käme also eine maximale Größe von 100 x 66,7cm heraus. Wenn du größer drucken willst, brauchst du entweder eine Kamera mit mehr Megapixel oder du musst einen leichten Verlust bei der Druckqualität in Kauf nehmen.

Die Wahl deiner Kamera hängt also auch davon ab, ob du planst, deine Bilder auszudrucken oder nur am PC anzuschauen. Und für welchen Hersteller du dich entscheidest, ist eigentlich auch Geschmackssache. Hier gibt es kaum ein Richtig oder Falsch. Denke auch daran, die passende Speicherkarte mitzukaufen!

10mm
Aufgenommen mit einem Canon 10-18mm bei einer Brennweite von 10mm

Objektive für Woodland Fotografen

Der Markt an Objektiven ist unglaublich groß. Neben den großen Kameraherstellern gibt es weitere Firmen, die die passenden Objektive für deine Kamera anbieten. Von billig bis teuer ist alles dabei. Aber wlche Objektive gehören nun in deine AUsrüstung für Waldfotografie?

Viele kaufen ihre erste Kamera mit einem Kit-Objektiv. Das All-Inclusiv-Paket sozusagen. Das ist in meinen Augen auch in Ordnung, wenn du keine großen Ansprüche hast oder das Hobby einfach einmal ausprobieren willst. Aber wenn du dir einmal anschaust, was die Kit-Objektive einzeln oder auch auf dem Gebrauchtmarkt kosten, wirst du sehen, dass sie meistens sehr billig sind. Und entsprechend ist leider oft auch die Qualität.

Für den Anfang empfehle ich mindestens ein Zoomobjektiv von etwa 17-50mm oder 24-70mm. Damit kannst du ziemlich gute Weitwinkelaufnahmen machen oder ein gutes Stück zoomen. Wichtig ist, dass dein Objektiv eine große Blende hat. Am besten nimmst du eines mit Blende f2.8 oder f4. Wenn dir die Originallinsen zu teuer sind, kannst du am Anfang auch gut auf Sigma oder Tamron zurückgreifen. Ich selber fotografiere mit einem Tamron-Objektiv ohne Bildstabilisator. Gebrauchte Objektive bekommst du oft schon für um 200€, manchmal aber sogar für unter 100€. Damit hast du wirklich mehr Freude als mit den meisten Kit-Objektiven!

Neben einem sogenannten Standard-Objektiv gehört auch ein Teleobjektiv zu deiner Grundausstattung. Ob du dich für ein 70-200mm, ein 70-300mm oder gleich ein 150-600mm entscheidest, bleibt dir überlassen. Einige Landscape-Fotografen schwören auch auf das 100-400mm von Canon. Das kostet aktuell aber um 2000€ und ist entsprechend kein Schnäppchen.

Wozu braucht man überhaupt ein Teleobjektiv in der Waldfotografie? Nun ja, genau wie in der Landschaftsfotografie im Allgemeinen kommt es immer vor, dass du nicht alles aufnehmen willst, was du gerade siehst. Manchmal ist es ein Detail im Baum, oder die etwas weiter entfernte Baumgruppe, mit der du das Bild füllen willst. Und nicht immer ist es auch möglich, näher an das Fotomotiv heranzurücken. Deshalb sollte früher oder später auf jeden Fall ein Teleobjektiv zu deiner Ausrüstung für Waldfotografie gehören.

Optional kannst du auch über die Anschaffung eines Makroobjektivs nachdenken. Das ist immer sehr schön, wenn du Details im Wald aufnehmen willst. Baumrinde, Pilze, Strukturen in den Blättern, Tiere, es gibt unzählige Möglichkeiten. Lass dich auch bitte nicht darauf festlegen, dass Landschaftsfotografen keine Makroaufnahmen machen dürfen, weil das eben keine Landschaften sind. Für die meisten Menschen ist die Fotografie ein Hobby. Fotografiere, was dir im Wald .gerade gefällt und nicht, was dir ein Lehrbuch oder ein Guru vorschreibt

Detailaufnahme bei einer Brennweite von 600mm (Sigma 150-600mm C)

Wichtiges Zubehör für die Woodland Fotografie

Deine Ausrüstung für Waldfotografie besteht jedoch nicht nur auch Kamera und Objektiv. Dein wichtigstes Zubehör ist der Kamerarucksack! Im Wald ist es oft nass und matschig. Kaufe dir keine Kameratasche aus Leder! Die sieht sicherlich viel schöner aus, aber wenn du sie einmal in den Dreck gestellt hast, ist sie ruiniert. Deine Kameratasche oder der Rucksack sollten vor allem wasserdicht sein und möglichst wenig wiegen. Der Markt ist voll von Anbietern, die sämtliche Preissegmente abdecken. Von um 20€ bis zu mehreren hundert Euro kannst du hier so ziemlich alles finden.

Meinen aktuellen Rucksack von Beschoi habe ich für rund 50€ auf Amazon gekauft. Er hat ausreichen Stauraum und ist wasserfest. Allerdings ist der Reißverschluss auch außen. Auf Reisen bietet er demnach nicht unbedingt den besten Schutz vor Diebstahl. Und er ist auch deshalb manchmal etwas unpraktisch, weil ich ihn zum Öffnen mitunter auf die Seite legen muss, die ich am Rücken trage. Es gibt mittlerweile auch viele Modelle, deren Öffnung auf der Rückenseite liegt. Sie bieten den besseren Diebstahlschutz und Schutz vor Dreck am Rücken, wenn du dein Objektiv wechseln willst.

Für den Fall, dass dein Objektiv nicht schon mit einer Streulichtblende geliefert wurde, solltest du dir direkt eines kaufen. Denn die Streulichtblende soll verhindern, dass Licht, welches von der Seite einfällt, auf der Linse reflektiert wird. Das kann dann leider zu Lens Flares führen. Zwar gibt es durchaus Situationen, wo die Lens Flares gewollt sein können, meistens aber sind sie doch eher störend. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass deine Streulichtblende dein Objektiv bei einem Sturz auf ebenwelches durchaus schützen kann. In manchen Fällen sogar besser als ein UV-Filter. Denn wenn der splittert kann er immer noch die Linse verkratzen.

Wie nun schon öfter erwähnt ist es im Wald oft dunkel. Wenn du einen niedrigen ISO-Wert und eine kleine Blende für mehr Tiefenschärfe einstellen willst, kommst du schnell an den Punkt, wo du deine Kamera nicht mehr lange genug still in der Hand halten kannst. Dann ist ein Stativ notwendig.

Wasserfall
Ohne Stativ geht bei schlechtem Licht nicht viel

Auch hier gilt, es gibt alles von billig bis hin zu exorbitant teuer. Falls du, wie ich, noch nicht bereit bist, mehrere hundert Euro für ein Stativ und den passenden Kugelkopf auszugeben, findest du trotzdem stabile Stative, die eben kein Vermögen kosten. Achte nur darauf, dass es nicht zu leicht ist, denn dann hast du doch oft zu viele Vibrationen und deine Bilder werden unscharf.

Ich selber besitze seit kurzem das K&F Concept TM2324 Kamerastativ. Das ist günstig und leicht und erfüllt für mich seinen Zweck voll und ganz. Es kommt direkt mit Kugelkopf und einer Tasche. Die Verarbeitung ist ebenfalls sehr gut. Die Verschlüsse lassen sich leicht öffnen und schließen und die Beine total easy einstellen. Du kannst es bei Amazon bestellen oder direkt über die Seite des Herstellers. Dort ist es zwar günstiger, wird aber aus China verschickt und du musst unter Umständen bis zu drei Wochen auf deine Ware warten.

 

Die meisten Kamera haben mittlerweile einen eingebauten Timer für verzögertes Auslösen. Falls du eine Kamera besitzt, bei der das nicht der Fall ist, brauchst du einen Fernauslöser. Der ist vor allem für längere Belichtungszeiten essentiell, da beim Drücken des Auslöseknopfes auch die Kamera bewegt wird. Mit der verzögerten oder externen Auslösung verhinderst du, dass Mikrovibrationen dein Bild ruinieren.

ND-Filter
Langzeitbelichtung mit einem ND-Filter

Optionale Ausrüstung für Waldfotografie

Mit einer Kamera, 1-2 guten Objektiven und einem Stativ bist du im Grunde bereit, loszulegen. In manchen Situationen reicht die Basisausstattung jedoch nicht aus. Falls du noch Budget übrig hast, kann ich dir das nachfolgende optionale Zubehör empfehlen:

Polarisationsfilter. Mit einem POL-Filter kannst du Spiegelungen, zum Beispiel bei Regen oder auf Wasseroberflächen eines Sees oder ähnlichem stark reduzieren. Außerdem hilft der Pol-Filter, die Farben kräftiger darzustellen.

ND-Filter bzw. Graufilter. Mit ND-Filtern verringerst du das einfallende Licht und kannst dein Bild länger belichten. Das wird hauptsächlich bei fließendem Wasser eingesetzt. Aber auch wenn du bei Wind beispielsweise sich bewegende Äste oder Kornfelder oder vorbeiziehende Wolken verschwommen aufnehmen willst, kann dir ein Graufilter helfen.

Blitzlicht: Vor allem in der Makrofotografie kann dir ein externer Blitz große Dienste erweisen. Aber ob du ihn unbedingt brauchst, um einen Pilz im Wald oder Baumrinde zu fotografieren oder ob du dazu nicht einfach das zu fotografierende Objekt mit einem (Handy)Licht anleuchtest, bleibt dir überlassen. Bei sich schnell bewegenden Motiven, wie Insekten hingegen kann er sehr hilfreich sein, um eine möglichst kurze Verschlusszeit zu erreichen. Persönlich habe ich nur eine LED-Leuchte im Rucksack, die ich aber so gut wie nie benutze.

Tarnnetz oder Tarnzelt: Falls du am oder im Wald Tiere fotografieren willst, kannst du dir auch ein Tarnnetz oder ein Tarnzelt zulegen. Für reine Landschafts- und Waldfotos ist das aber absolut nicht nötig. Zumindest habe ich bei mir noch keine scheuen Bäume gesehen, die sich vor einem Fotografen verstecken.

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Wichtig: Die richtige Kleidung im Wald

Um erfolgreich Landschaften oder Wälder zu fotografieren, bedarf es neben der passenden Kameraausrüstung auch der passenden Kleidung! Mit kurzen Hosen und Sandalen in den Wald zu gehen mag verlockend klingen. Vor allem für Mücken und Zecken. Damit du nicht für diverse Insekten als Frühstück endest, brauchst du eine lange Hose und festes, wasserdichtes Schuhwerk.

Ich habe mir meine Klamotten bei Decathlon gekauft. Eine leichte braune Hose für die wärmeren Monate und eine grüne wasserfeste Hose für die kühleren und nassen Tage, die ich einfach über der Jenas trage. Dazu eine grüne Regenjacke. Falls du auch einen Decathlon um die Ecke hast, schau einfach in der Jagt- oder Angelabteilung. Da kommst du für den Anfang auch recht günstig weg.

Am wichtigsten: Zeit

Auch wenn du die tollste Ausrüstung kaufst und die chicsten Klamotten, wenn du dir nicht die Zeit und Ruhe nimmst zum Fotografieren, dann bringt das alles nichts. Deshalb ist für mich der wichtigste Punkt: Nimm dir Zeit. Nichts ist schlimmer als unter Zeitdruck in den Wald zu rennen und nach 45 Minuten wieder abdampfen zu müssen.

Genieße die Ruhe ohne andauernd auf die Uhr zu schauen. Mich stresst es jedenfalls sehr, wenn ich mir immer im Hinterkopf habe, dass ich nur noch zwei, eineinhalb oder eine Stunde Zeit habe.

Ich hoffe, dir hat dieser Guide geholfen, etwas mehr über die essentielle Ausrüstung für deine Woodland Fotografie zu erfahren. Wie immer in der Fotografie gilt auch hier, es gibt kein richtig oder falsch. Die Kameramarke oder die Anzahl der Objektive machen dich nicht zum Profi. Mach dich nicht verrückt, wenn du nur begrenztes Budget hast. Nutze das, was du hast. Geh raus in den Wald und genieße es. Viel wichtiger ist doch, dass du lernst, das beste mit dem zu machen, das du zur Verfügung hast.

Für mehr Tipps zur Woodland Fotografie, Bildbesprechungen und Geschichten aus dem Wald, trage dich in meinen Newsletter ein oder folge mir auf Instagram.

Allzeit bestes Licht wünscht dir

Deine Tanja

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Waldfotografie: Mäuse fotografieren – so lichtest du die kleinen Nager ab

Der Frühling ist da! Und mit ihm ist das Leben in den Wald zurückgekehrt. Überall raschelt und knistert es. Die kleinen possierlichen Rötelmäuse sind die Verursacher! Klein und flink ist es anfangs gar nicht so einfach sie zu entdecken oder gar zu fotografieren.


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Waldtiere fotografieren – Mäuse

Doch mit etwas Geduld und der passenden Ausrüstung ist es dann doch gar nicht mehr ganz so schwer, die kleinen Nager vor die Linse zu bekommen. Aber zunächst musst die kleine Rötelmaus erst einmal entdecken. Das ist anfangs nicht so leicht, da sie sich schnell unter Ästen, Blättern oder in ihrem Loch versteckt, sobald sich ihnen etwas oder jemand nähert.

Wo fotografierst du Rötelmäuse am besten?

Kleine Löcher im Boden, unter Ästen und Steinen oder an Baumstämmen und -Wurzeln verraten, dass hier Mäuse leben. Zum Fotografieren eignet sich am besten eine Stelle an einem kaum benutzen Waldweg oder wenige Meter neben dem Weg.

Damit du die Mäuse auch optisch ansprechend ablichten kannst, sollte das Habitat auch „etwas hermachen“. Platter Waldboden ist ein wenig langweilig. Ein paar Wurzeln, Gräser oder Moos peppen das Bild gleich auf, auch wenn das Hauptaugenmerk natürlich auf der Maus liegen soll.

Idealerweise liegt die Stelle aber nicht vollständig im Schatten. Die kleinen Nager sind sehr flink und je dunkler es ist, um so schwieriger wird es, sie akzeptabel abzulichten. Aber dazu später mehr.

Die Maus sitzt im Schatten und das Drumherum ist wenig ansprechend - ein Beispiel, wie du die Maus nicht gut in Szene setzt

Mäuse im Wald fotografieren – die Ausrüstung

Die passende Location ist gefunden, Mäuse sind auch da. Aber mit dem Handy gelingt dir einfach kein Bild. Die richtige Ausrüstung muss her. Doch was genau brauchst du überhaupt?

Wie überall, wo du wilde Tiere fotografieren willst, ist das Zauberwort „Teleobjektiv“. Ob du mit einem 70-200mm auskommst oder dich, wie ich, für ein Objektiv mit Brennweite 150-600mm oder etwas dazwischen entscheidest, hängst sehr stark von den örtlichen Gegebenheiten, deinem Budget, deinen Vorlieben und dem Willen, eine schwere Ausrüstung zu tragen, ab. Denn so ein großes Objektiv wiegt nicht gerade wenig. Dazu kommt, dass du bei einer großen Brennweite fast immer die Unterstützung eines Stativs benötigst.

Wenn ich Mäuse oder auch Vögel, also kleine Tiere, die sich mitunter recht schnell bewegen, fotografiere, dann immer mit Stativ. Als Faustregel sagt man, die maximale Belichtungsdauert für freihändiges fotografieren liegt beim Kehrwert der Brennweite. Bei meinem Sigma 150-600mm Contemporary wären das also etwa 1/600s.

Nun bin ich aber etwas tatterig und schaffe es nur selten, die Kamera wirklich ruhig zu halten. Deshalb setze ich sie auf mein Stativ auf und löse die Feststellschraube vom Kugelkopf. Somit kann ich die Kamera relativ frei bewegen, ohne dass ich zu stark verwackel. Natürlich ist diese Lösung noch immer nicht ideal (ideal wären eine unbewegliche Maus und ein festgeschraubter Kugelkopf), aber sie erfüllt ihren Zweck. Übrigens lasse ich den Stabilisator dennoch eingeschaltet, denn eine Restbewegung ist immer noch vorhanden.

Die richtigen Kameraeinstellungen um Mäuse zu fotografieren

Nun mag der erfahrenere Fotograf ja sagen, 1/600sek für rennende Mäuse? Das ist schon viel zu langsam. Und auch für Insekten im Flug oder Vögel ist diese Aussage grundsätzlich richtig. Bei den im Wald herrschenden Lichtverhältnissen bleibt dann oft nur, eine große Blende zu verwenden. Leider hat mein Sigma-Objektiv eine maximale Blende von f6,3 bei 600mm (bei 150mm immerhin f5,6).

Kurze Verschlusszeiten mit diesen Einstellungen

Um dennoch eine möglichst kurze Verschlusszeit zu erreichen, muss in diesem Fall der ISO -Wert hoch eingestellt werden. ISO 800-1600 sind vermutlich das absolute Minimum. Je nach Kamera kannst du auch über ISO 1600 gehen, wenn das Bildrauschen dann für dich noch akzeptabel ist.

Solange die Maus still sitzen bleibt, ist es natürlich völlig OK, einen niedrigeren ISO-Wert zu verwenden. Aber sei gewarnt, besonders viele gute Bilder wirst du so vermutlich nicht bekommen. Denn die Mäuse bleiben nicht lange an einem Ort und flitzen auf der Suche nach Futter oder Schutz sehr viel hin und her.

Sofern du mit einem teuren Objektiv mit größerer Blende fotografierst, darfst du aber nicht vergessen, dass der Schärfebereich bei Blende f2,8 oder f4 geringer ist als bei f6,3. Es wird also weniger von der Maus scharf gestellt. Da ich selber kein solches Objektiv besitze, kann ich dir an dieser Stelle nur raten, auszuprobieren, ob du mit einer so großen Blende wirklich Erfolge erzielst, oder ob du besser abblenden und die ISO erhöhen solltest.

Ich nutze die Einstellung AV an meiner Kamera, das bedeutet, ich gebe die Blende vor und die Kamera berechnet die ideale Belichtungszeit. Du kannst natürlich auch alles manuell einstellen. Aber mir fehlt die Zeit, nach jedem Foto alles zu korrigieren. Deshalb vertraue ich auf meine Kamera. Und in den meisten Fällen werde ich auch nicht enttäuscht.

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Richtig fokussieren

Fokussierst du immer manuell oder benutzt du – wie ich – den Autofokus? OK, ich gebe es zu, ich nutze fast immer den Autofokus. Ich habe eine leichte Sehschwäche auf einem Auge, gerade leicht genug, um immer minimal unscharf zu fokussieren. Meine relativ neue Canon EOS R hilft mir jetzt und zeigt mir auf dem Display an, ob mein gewähltes Motiv scharf oder unscharf ist.

Allerdings sind mir die Mäuse viel zu schnell. Deshalb verlasse ich mich hier auf meine Kamera. Es muss alles recht schnell gehen, so lange einer der putzigen Nager mal stillhält. Je schneller der Autofokus deines Objektivs ist, umso besser.

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Stelle deine Kamera unbedingt auf einen festen Fokuspunkt ein. Ob du den mittigsten wählst oder einen weiter am Rand, ist dir überlassen. Hauptsache du schränkst den Bereich ein, in dem deine Kamera scharf stellt, um nicht am Ende alles scharf zu haben, außer der Maus.

Bildbearbeitung

Viele sagen, sie bearbeiten ihre Bilder nicht. Aber oft wird dadurch unglaubliches Potential verschenkt! Fast alle wirklich erfolgreichen Fotografen haben es verstanden, dass immer eine gewisse Nachbearbeitung notwendig ist. Damit meine ich keine stundenlange Retusche in Photoshop!

Ich rede hier eher von subtilen Anpassungen. Die dunklen Tiefen etwas erhöhen, Lichter abdunkeln, leicht nachschärfen und den Bildzuschnitt verändern kann aus einem mittelmäßigen Bild durchaus ein gutes machen. Je weiter weg und kleiner dein Motiv ist um so eher muss der Bildausschnitt beschränkt werden.

Sieh dir einmal die folgenden Bilder an. Einmal siehst du das Original und einmal das bearbeitete Bild. Was denkst du, hättest du sie so gelassen, wie sie aus der Kamera kamen oder gefallen dir die nachbearbeiteten Versionen besser?

Bearbeitet
Unbearbeitetes Original
Unbearbeitetes Original
Bearbeitet

Weitere Tipps um Waldtiere zu fotografieren

Rötelmäuse und noch mehr die größeren Waldtiere sind in der Regel sehr scheu und eher selten auf einem Spaziergang zu sehen. Ich hatte leider noch nicht das Glück, eine der wenigen Begegnungen mit Rehen zu fotografieren. Wenn du zum Ziel hast, Waldtiere zu fotografieren, helfen dir vielleicht folgende Tipps weiter.

Achte auf Geräusche und Spuren

Mäusespuren zu finden gestaltet sich eher schwierig. Sie sind so klein und leicht, dass du fast keine Spuren finden wirst. Sie verraten sich eher durch ein Rascheln im Laub. Wenn du etwas stillstehst und abwartest, wirst du schon bald sehen, aus welchen Löchern sie kommen und wo sie verschwinden. Die Mäuse in meinem Wald sind nicht übermäßig scheu. Sobald ich einige Minuten stillstehe, wuscheln sie wieder munter durch die Blätter.

Zum Fotografieren im Wald allgemein, aber besonders von Waldtieren wie Rötelmäusen empfehle ich gedeckte Farben. Am besten trägst du braun oder grün, um nicht durch zu große Farbkontraste aufzufallen. Ich trage immer meine grüne Jägersregenhose über der Jeans. Zum einen bin ich so etwas getarnt und zum anderen wird meine Jeans nicht dreckig. Ich musste schon mehrfach schmunzeln, als mich Spaziergänger erst sehr spät entdeckt und oft sehr erschrocken haben, dass da jemand 1,5m neben dem Weg im Gebüsch steht.

Viele Tiere haben feste Reviere, in denen sie unterwegs sind. Spuren im Schnee oder auf matschigen Waldwegen verraten sie. In den frühen Morgenstunden und manchmal auch tagsüber kannst du an solchen Stellen Glück haben und Rehe, Hasen oder Füchse sehen. Noch größer wird die Chance, wenn du ein Tarnzelt oder Tarnnetz hast. Dann bist du für die Tiere noch schlechter zu sehen und deine Chancen steigen.

Gerade für die großen Objektive von Sigma oder Tamron gibt es auch einen „Tarnanzug“. Ich habe ihn schon zum Objektiv dazu bekommen, aber es ist in jedem Fall empfehlenswert, über die Anschaffung nachzudenken, wenn du auch Waldtiere fotografieren möchtest.

Ich hoffe dir haben meine Tipps gefallen. Ab Juni wird es einen regelmäßigen Newsletter mit weiteren Tipps und Neuigkeiten exklusiv für Newsletterabonnementen geben. Deshalb trage dich am besten sofort in den Newsletter ein! Vergiss nicht, den Beitrag mit deinen Freunden zu teilen!

Allzeit bestes Licht wünscht dir

Deine Tanja

Sonnenstrahlen fotografieren im Wald mit diesem simplen Trick

Fang die Sonnenstrahlen ein!

Im Wald zu fotografieren, finde ich ausgesprochen schwierig. Und das, obwohl ich nun wirklich viel Erfahrung im Umgang mit der Kamera gesammelt habe in den letzten Jahren. Aber vor lauter Bäumen scheint es im Wald ganz besonders schwer zu sein, das auf die Speicherkarte zu bannen, was einen im Wald begeistert. Allzu oft war ich reichlich enttäuscht, wenn ich mit nach einem Waldspaziergang zu Hause angeschaut habe, was ich da mit der Kamera produziert habe.


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Über Renate von Trippics

Ich bin Renate und blogge auf www.trippics.de übers Reisen und Fotografieren. Ich freue mich sehr, wenn Du mal vorbeischaust und Dich auf meinem Blog ein bisschen inspirieren lässt.

Ich mag es sehr gerne, im Wald spazieren zu gehen. Ganz besonders dann, wenn die Sonne ihre Strahlen durch die Zweige schickt und ein schönes Spiel aus Licht und Schatten erzeugt. Doch es ist gar nicht so einfach, die Sonnenstrahlen auf dem Foto wirklich deutlich sichtbar zu machen. Dachte ich lange Zeit. Aber dann bekam ich von einem Fotografen einen guten Tipp. Und von da an funktionierte es einwandfrei. Gar kein Problem. Es geht ganz einfach.

Einzige Bedingung ist, dass Du eine Kamera hast, bei der Du die Belichtungskorrektur einstellen kannst. Bei den allermeisten Spiegelreflexkameras ist das genauso der Fall wie bei den meisten spiegellosen Kameras. Nur mit Smartphones oder billigen Kompaktkameras kommst Du wahrscheinlich nicht zum Ziel. Du musst nur die Belichtungskorrektur auf -2 einstellen und ansonsten genauso fotografieren wie sonst.

Die Belichtungskorrektur findest Du bei jeder Kamera ein bisschen woanders. Meist liegt sie aber griffbereit in der Nähe des Auslösers. Bei meiner Nikon zum Beispiel ist es ein mit+/- gekennzeichneter Knopf, den Du drücken und dann am Einstellrad drehen musst. Aber Achtung: Die Belichtungskorrektur bleibt immer auf der letzten Einstellung stehen. Wenn Du die Kamera aus- und irgendwann später wieder einschaltest, dann steht sie weiterhin auf -2 und Deine Bilder werden viel zu dunkel. Also immer nach dem Fotografieren auf 0 zurückstellen. Sonst erlebst Du eine böse Überraschung. Mir ist das anfangs unzählige Male passiert.

Eins ist noch zu beachten: Du musst den Vollautomatikmodus Deiner Kamera verlassen und entweder manuell oder mit einer der Halbautomatiken fotografieren. Notfalls geht es auch mit der Programmautomatik. Ich bevorzuge meistens die Zeitautomatik. Bei vielen Kameras ist sie mit A oder AV gekennzeichnet. Das heißt, Du wählst die Blende am Einstellrad aus. Die Kamera übernimmt die Wahl der passenden Verschlusszeit.

Die Belichtungskorrektur von -2 bewirkt, dass Deine Bilder um zwei Blendenstufen unterbelichtet werden. So kannst Du die gleißend hellen Sonnenstrahlen im relativ dunklen Wald wunderbar betonen und sichtbar machen. Manchmal kommt es vor, dass die dunklen Bildanteile auf dem Foto dadurch zu dunkel werden. Dann musst Du in der Bearbeitung einfach die Tiefen ein bisschen oder auch ein bisschen mehr aufhellen. Das geht in jedem Bildbearbeitungsprogramm mit einem einzigen Schieberegler.

Ich habe solche Fotos am Anfang des Winters zum Beispiel auf der Struffeltroute geschossen. Zehn Kilometer durch die Eifel bei Roetgen, die mich wirklich begeistert haben. Abwechslungsreich und traumhaft schön ist die Landschaft hier. Und für Leute, die gerne in der Natur und speziell im Wald fotografieren, ein echtes Paradies. Schon fast unmittelbar am Parkplatz wirst Du mit einem tollen Ausblick über die Dreilägerbachtalsperre belohnt.

Die eigentliche Struffeltroute führt Dich durch ein Heidegebiet auf mehr als 450 Meter Höhe. Der „Struffeltkopf“ ist eine nicht bewaldete Ebene. Auf Holzstegen kannst Du hier durchs Hochmoor spazieren, ohne nasse Füße zu kriegen. Ich liebe Wasser. Deswegen habe ich mich hier für den Weg entschieden, der immer direkt ein Stückchen oberhalb der Dreilägerbachtalsperre entlangführt. Für mich gibt es einfach nichts Schöneres als am Wasser entlang zu laufen.

Die zwischen 1909 und 1911 erbaute Dreilägerbachtalsperre dient dem Wasserwerk Aachen zur Trinkwasserversorgung. Dementsprechend ist Baden hier verboten. Das macht um diese Jahreszeit natürlich gar nichts.:-) Anfang der 1990er Jahre wurde die Talsperre komplett saniert. Dabei hielt neueste Messtechnik Einzug in das Innere der Staumauer. Man sieht es nicht von außen, aber hier läuft die Trinkwasserversorgung auf dem Stand moderner Technik. Auf mehreren Infotafeln entlang der Strecke kannst Du Dich gut darüber informieren, wie das alles funktioniert.

Ich bin am Ende des Stausees dann auf die eigentliche Struffeltroute eingebogen. Hier kannst Du Dich ganz getrost auf die hervorragende Beschilderung verlassen. Dein Handy kannst Du stecken lassen und Dich ganz und gar auf die tolle Umgebung einlassen. Mich hat die Landschaft komplett begeistert. Zum allerersten Mal habe ich für einen Tag nicht mehr damit gehadert, den aufziehenden Winter wegen Corona diesmal hier in Deutschland statt wie geplant in Neuseeland verbringen zu müssen.

Aber während ich so auf der Struffeltroute entlangspazierte und fotografierte, habe ich das alles zum ersten Mal komplett vergessen. Es war ein sonniger kalter Tag, an dem der deutsche Winter mir sein allerschönstes Gesicht gezeigt hat. Kein Schnee zwar, aber Raureif und tolle Durchblicke hinein in den wunderschönen Wald. Die Landschaft hat mich tatsächlich so richtig aufleben lassen. An einem solchen Tag kann der deutsche Wald mit den neuseeländischen Naturschönheiten auf jeden Fall mithalten. Und das kalte Wetter, das normalerweise wirklich nicht mein Fall ist, trägt dazu sogar bei. Im Sommer wäre die Gegend vielleicht nur halb so schön.

Vielen Dank an Renate von Trippics! Hast du weitere Tipps, wie du Sonnenstrahlen im Wald einfängst? Oder hast du noch fragen oder Bemerkungen? Lasse bitte in jedem Fall einen Kommentar da. Und vergiss nicht, bei Renate auf dem Blog vorbeizuschauen.


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Fototour zu den gefrorenen Wasserfällen im Hörschbachtal

Sibirische Kälte! -14 Grad! Statt im Bett zu liegen habe ich mich am 13. Februar 2021 aufgemacht, einen gefrorenen Wasserfall zu fotografieren. Um möglichst schöne Bilder zu bekommen, mit möglichst wenig Leuten, wollte ich schon vor 8 Uhr da sein. Das hieß aber auch, um 5:30 aufstehen. Am Samstag. Mein Weg sollte mich zu den Hörschbachtal Wasserfällen führen.

Fotografieren bei eisiger Kälter

Ich habe mich gut vorbereitet. Einen Thermosbecher voll heißem Tee eingepackt, eine Kleinigkeit zu essen, Schal, Mütze und Handschuhe. Und den dicken Wintermantel, den ich schon beinahe eingemottet hätte. Ach ja, meine Kamera natürlich auch. Dazu das Stativ und einen Ersatzakku. Leicht sollte es sein, denn ich hatte erst überlegt, auch zum Hinteren Hörschbachtal-Wasserfall zu wandern. Gerade wenn es draußen sehr kalt ist, ist es wichtig, genug Akkus dabei zu haben. Die leeren sich schneller als man gucken kann.

Um kurz vor 8 Uhr geht es los. Vom Parkplatz des Vorderen Wasserfalls im Hörschbachtal aus sind es nur wenige Meter bis zum Bach, der im Wasserfall mündet. Alles voller Schnee. Wunderschön! Die Morgensonne taucht alles in ein bläuliches, kaltes Licht. Eine herrliche Stimmung, die durch die frostige Luft noch verstärkt wird. Weitere Infos zu den Hörschbachtal Wasserfällen inklusive Anreise findest du hier: „Ausflugstipp Wasserfälle im Hörschbachtal

Die kleine Holzbrücke ohne Geländer sieht wenig vertrauenserweckend aus. Zum Glück ist sie aber nicht von Eis überzogen, so dass man sie doch gefahrlos überqueren kann. Tief fallen würde man eh nicht, aber bei -14 Grad wäre das ein kaltes erwachen.

Der Abstieg zum Vorderen Wasserfall hat es in sich. Viel plattgetretener Schnee. Der Weg ist nicht ausgebaut, nur notdürftig durch provisorische Stufen angelegt. Hier muss man wirklich trittsicher sein, um bei den Verhältnissen hinabzusteigen. Aber was tut man nicht alles für schöne Bilder? Außerdem habe ich meine Regenhose übergezogen. Also selbst wenn ich auf dem Popo landen würde, wäre es halb so wild.

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Gefrorener Wasserfall im Hörschbachtal

Langsam klettere ich hinab zum Vorderen Wasserfall. Durch das aufspritzende Wasser ist hier sehr viel Eis. Ich kannte die Hörschbachtal-Wasserfälle nur von einem Ausflug im Mai. Jetzt scheine ich in einer ganz anderen Welt zu sein. Eisiges Blau. Eiszapfen, beinahe so groß wie ich. Auf mein Stativ gestützt schlittere ich das letzte Stück in die Ebene unter dem Wasserfall herab.

Ein weiterer Fotograf ist hier, der den Weg aufs Eis in der Mitte des Baches schon wagt. Gut, ich weiß jetzt, wo das Eis noch zu dünn ist und ich ebenfalls nasse Füße bekommen würde. Aber alles wird gut, in der Mitte ist das Eis so dick, dass es einen Elefanten tragen könnte.

Ich genieße den Blick auf den Wasserfall. So etwas sieht man ja auch nicht alle Tage. Beinahe 5m fällt der vordere Wasserfall über die Stufe. Heute jedoch kommt nur wenig Wasser an, das meiste ist gefroren. Zu Eiszapfen erstarrt.

Nachdem ich genug Bilder vom Wasserfall selber gemacht habe, widme ich mich noch den Eiszapfen. Auch die geben tolle Motive ab. Warte, was ist das? Ein Tropfen! Regelmäßig fällt ein einzelner Tropfen herab. Mein Ehrgeiz ist gepackt. Schnell die Kameraeinstellungen anpassen. ISO 640, 1/50 Sekunde, Dauerfeuer. Mmh ok, das ist natürlich wirklich viel zu langsam um Wasser im Fall einzufrieren.

Nach und nach erhöhe ich auf ISO 1000 und 1/125sec. Aber auch das reicht noch nicht. Mit einer höheren ISO hätte ich sicherlich noch schneller knipsen können. Aber um eine wirklich kurze Verschlusszeit zu erreichen, wäre ein sehr hoher ISO Wert notwendig gewesen. Dann hätte ich noch mehr Details im Bild verloren. Aber auch so sieht es doch sehr cool aus, oder?

Oh, was ist das? Sprühnebel, der auf meinem Objektiv landet. Nicht gut. Langsam fängt es an, einzufrieren. Also wird es Zeit, den Kessel zu verlassen. Etwas beschwerlich ist der Aufstieg schon. Ich mag aber auch nicht ausrutschen, also geht es praktisch im Gänsemarsch nach oben.

Von hier habe ich nochmal einen tollen Blick auf den gefrorenen Wasserfall. Wahnsinn, wie viel Eis da ist! Mittlerweile kommen auch immer mehr Leute. Dabei ist es noch nicht einmal 9 Uhr. Was muss dann hier erst um 11 Uhr für ein Andrang herrschen? Ich mache noch einige Bilder vom Vorderen Hörschbachtal-Wasserfall und von der Brücke.

Und mein Blick fällt auf das vereiste Bachufer. Bevor ich weiter ziehe, schaue ich mir das noch genauer an und finde auch hier einige sehr schöne Motive. Soll ich oder soll ich nicht zum Hinteren Wasserfall laufen? Das Eis auf meiner Linse und die festgefrorenen Beine meines Stativs nehmen mir die Entscheidung ab. Es ist einfach zu kalt. Jetzt noch 45-60 Minuten durch die eisige Kälte wandern? Die Straße ist gesperrt und die Hörschbachtalschlucht aus. Ich müsste also den oberen Wanderweg nehmen.

Dazu neigt sich auch mein Teevorrat dem Ende zu. Eine Stunde in der Kälte haben gereicht. Auch wenn mir einige grandiose Bilder entgehen werden, entscheide ich mich doch dazu, wieder nach Hause zu fahren.

Aber ich komme wieder. Bei der nächsten sibirischen Kälte. Oder im Frühjahr nach einem ausgiebigen Regen, wenn der Wasserfall viel Wasser hat. Ganz sicher!

Hast du schon einmal einen gefrorenen Wasserfall gesehen? Wann und wo war das? Berichte mir davon in einem Kommentar!

 

Allzeit bestes Licht wünscht

 

Tanja

5 Kameraeinstellung für instant bessere Fotos – nicht nur im Wald

Heute wird es etwas technisch. Aber keine Angst, ich versuche, es so unkompliziert wie nur möglich zu halten. Es ist ja wie beim Kochen, du kannst mit einem Messer und einem Topf alles zubereiten. Aber wenn du dein Handwerkszeug kennst und verstehst, wird es viel leichter. Und vor allem besser!

Hier lernst du, wie du mit einfachen Anpassungen im Kameramenü schon erheblich bessere Bilder machen kannst. Denn auch wenn moderne Kamera schon sehr viel können, Gedanken lesen gehört (zum Glück!) noch nicht dazu. Das bedeutet aber, dass du der Kamera durchaus sagen musst, was sie zu tun hat.

Ja, ich bin selber ein sehr großer Freund von Nachbearbeitung. Aber es sollte immer das Ziel sein, das Foto bestmöglich aufzunehmen und so wenig wie möglich nachbearbeiten zu müssen. Das erreichen wir aber nur mit den optimalen Kameraeinstellungen. Doch nicht immer ist die Zeit, alle Einstellungen an jedes Motiv optimal anzupassen. Aus diesem Grund erkläre ich dir, wie ich meine Kamera eingestellt habe, um in den meisten Situationen die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Doch bevor ich weiter auf die Einstellungen eingehe, erkläre ich dir kurz die verschiedenen Programme an deiner Kamera. Denn auch die sind wichtig für noch schönere Waldfotos.

Die wichtigsten Kameraprogramme kurz erklärt

Programmautomatik

P ist bei den meisten Herstellern die Programmautomatik. Die Kamera errechnet dir hier alles automatisch. Die Blende, Verschlusszeit und Iso gibt die Kamera vor. Du musst nur noch auf den Auslöser drücken. Der wesentliche Unterschied zum Modus „Auto“ (meistens als grüne Kamera dargestellt) ist aber, dass du bei Bedarf kleinere Änderungen vornehmen kannst. Dazu drehst du einfach am Rad, mit dem du die Einstellungen vornimmst.

Bei älteren Modellen war es wohl auch so, dass du in P auch in RAW aufnehmen konntest, im Automatikmodus ging das nicht. Heute kannst du in beiden Varianten in RAW fotografieren. Die Programmautomatik kannst du wählen, wenn du dir keine weiteren Gedanken über die Einstellungen machen willst. Für Schnappschüsse ist die Einstellung ganz OK, aber wenn du wirklich ambitioniert fotografieren willst, dann kannst du getrost vergessen, dass deine Kamera eine Programmautomatik besitzt.

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Aufgenommen in der Programmautomatik

Halbautomatische Programme

Mittlerweile hat jede Kamera auch halbautomatische Programme. Du gibst einen bestimmten Wert (Zeit oder Blende) vor und die Kamera berechnet das passende Äquivalent dazu. Meine Empfehlung für Anfänger ist, sich sofort mit den halbautomatischen Programmen zu befassen. Schon nach kurzer Zeit wirst du die Zusammenhänge zwischen Blende und Belichtungszeit verstehen und kannst dann problemlos auch in den manuellen Modus schalten.

Ich selber nutze aber zu rund 80-90% den halbautomatischen Modus. Bei meiner Canon 80d funktioniert das soweit sehr gut. Selten kommt es vor, dass ich mit einem Ergebnis nicht zufrieden bin. Dann schalte ich auch schon mal in M (manuell).

T/Tv/S: Blendenautomatik oder Zeitvorwahl

S bei Nikon und Tv (Time Value) bedeutet, dass du die Belichtungszeit vorgibst. Deine Kamera berechnet dann automatisch die passende Blende. Die Blendenautomatik benutzt du beispielweise dann, wenn du unbedingt eine lange oder kure Verschlusszeit benötigst. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn du einen Bach im Wald so aufnehmen willst, dass das Wasser „fließend“ aussieht. Oder aber wenn es sehr windig ist und du keine Bewegungsunschärfe im Motiv haben willst, also eine sehr kurze Verschlusszeit benötigst.

Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn du einen Bach fotografieren willst und das Wasser „weich“ aussehen soll. Oder wenn es sehr windig ist und du Verwackelungen vermeiden willst und eine sehr kurze Auslösezeit verwenden willst.

A/Av: Zeitautomatik oder Blendenvorwahl

Die Zeitautomatik ist im Grunde genau das Gegenteil der Blendenautomatik. A steht übrigens für Aperture, also Öffnung. Im Modus A bzw Av bestimmst du, wie weit die Blende des Objektivs geöffnet wird und wie viel Licht auf die Linse fallen soll. Die Kamera berechnet dir dazu, wie lange es dauert, bis das Bild korrekt belichtet ist.

Über die Blendenöffnung bestimmst du, wie viel von deinem Bild scharf sein soll. Bei einer großen Blende (kleine Zahl!) fällt viel Licht ein, aber der Bereich, der scharf wird, ist relativ klein. Bei einer kleinen Blende (große Zahl) ist es genau umgekehrt.

Die Blende 2.8 wurde vorausgewählt, die Belichtungszeit von 1/6sec von der Kamera bestimmt

In der Landschaftsfotografie nutzt du meistens eine kleine Blende, um ausreichend Schärfentiefe zu bekommen. Die meisten Objektive sind bei einer Blende von 8 bis 11 am schärfsten. Das bedeutet aber nicht, dass du nicht auch einmal eine Blende 16 oder gar 22 verwenden kannst. Allerdings verlieren viele Objektive hier wieder an Abbildungsleistung. Möglicherweise gehen dir dann einige Details verloren. Schlimmstenfalls wirkt dein Bild „matschig“. Welche Blendenzahl bei dir die beste Leistung liefert, musst du für jedes Objektiv

M: Manueller Modus

Im „Manuellen Modus“ tut die Kamera genau das, was du ihr sagst. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn du ihr sagst, dass sie 1“ (Sekunde) bei Blende f2.8 belichten soll, dann tut sie es auch. Du bist der Herr über die Kamera und gibst alle Einstellungen vor.

Wann du M benutzt? Am besten immer. Nein, Spaß beiseite. Ich nutze den Manuellen Modus, wenn ich bei einbestimmten Blendenwahl eine bestimmte Belichtungsdauer haben will. Meine persönliche Meinung ist aber, dass man meistens mit AV oder TV in der Waldfotografie auskommt. Du siehst das anders? Dann schreibe mir doch dazu einen Kommentar, wieso du dieser Aussage nicht zustimmst.

Kameraeinstellungen – die Grundlagen

1. Begrenze den maximalen ISO-Wert

Wenn du den ISO-Wert deiner Kamera nicht begrenzt, wird sie in der ISO-Automatik den jeweils besten ISO wert auswählen. In der Woodland Fotografie hast du nur selten bewegte Motive. Von daher hast du in der Regel Zeit, den ISO-Wert passend einzustellen. In der Woodland Fotografie sollte er möglichst klein gehalten werden.

Manchmal aber willst du eine bestimmte Blende und eine bestimmte Zeitvorgabe einstellen. Das ist unter anderem dann der Fall, wenn du Vögel oder andere Waldtiere, die sich schnell bewegen, ablichten willst. Dann kann es notwendig sein, den ISO-Wert zu erhöhen. Entweder du stellst ihn manuell ein oder du lässt die Kamera den idealen ISO-Wert berechnen.

Jede Kamera hat ein anderes Rauschverhalten. Manche Modelle liefern noch bei ISO 3200 sehr gute Qualität, andere sind bei ISO 1000 schon überfordert und dein Bild wird verrauscht. Mit der Begrenzung auf den für deine Kamera noch akzeptablen ISO-Wert verhinderst du, dass du deine Bilder mit zu hohem Rauschen bekommst.

ISO 12800
Rauschreduzierung via Lightroom

2. Belichtungskorrektur anpassen

Je heller ein Bild aufgenommen wird, umso mehr Informationen beinhaltet es. Natürlich darf es nicht überleichtet sein, dann verkehrt sich der Effekt wieder ins Gegenteil. In den Modi AV und TV kannst du eine Belichtungskorrektur vornehmen.

Im Wald sollte deine Belichtungskorrektur immer etwa 1/3 bis 2/3 Blenden erhöht sein. Dadurch wird das Bild nochmal einen Tacken heller. Das kann am Ende über Erfolg und Misserfolg eines Bildes entscheiden. Im Modus M ist die Belichtungskorrektur nicht möglich. Hier regelst du die Belichtungszeit über die Belichtungsdauer.

Aber Achtung, es gibt auch Situationen, in denen du die Belichtungskorrektur besser verringerst. Wann? Lies dir dazu Renates Gastbeitrag durch und lerne, wie du Sonnenstrahlen am besten einfängst!

Pro-Tipp: Über die Manuelle Belichtungskorrektur kannst du eine etwas längere Belichtungszeit einstellen, ohne einen Graufilter zu benutzen. Diesen Effekt kannst du beispielsweise verwenden, um fließende Gewässer aufzunehmen.

Langzeitbelichtung ohne Filter dank Belichtungskorrektur

3. Weißabgleich

Natürlich kannst du den Weißabgleich in Lightroom jederzeit anpassen. Im Wald steht mein Weißabgleich aber auf „bewölkt“. Das führt meistens zu etwas wärmeren Farben. Alternativ lässt du ihn doch auf „automatisch“ stehen und korrigierst ihn während deiner Nachbearbeitung.

4. Autofokus-Betrieb auf One Shot

One Shot (bei Nikon: AF- Einzelautofokus) ist die ideale Einstellung für unbewegte Motive. Falls du nicht im Live-View Modus fotografierst, sondern durch den Sucher, ist das die beste Einstellung für deine Waldfotos.

5. Die beste Messmethode

Es gibt verschiedene Messmethoden, mit der die Kamera die Belichtung errechnet. Im Wald nutze ich meistens die Mehrfeldmessung. Dabei wird beinahe die gesamte Motivfläche erfasst und die ideale Belichtung berechnet.

6. Bildqualität

Ich fotografiere immer in RAW. Wenn du hinterher deine Bilder bearbeitest, gibt dir das die meisten Möglichkeiten. Auch wenn du heute deine Bilder nicht bearbeiten magst, du weißt nicht, wie es in der Zukunft aussieht. Deshalb ist meine Empfehlung, auf jeden Fall in RAW zu fotografieren. Falls du unsicher bist oder wenig Zeit zur Bearbeitung hast spricht aber nichts dagegen, deine Bilder zusätzlich auch JPEG aufzunehmen.

Mit diesen Kameraeinstellungen hast du die Grundlage gelegt, um in möglichst vielen Situationen gute Ergebnisse zu erzielen. Aber nicht vergessen, das hier ist kein eierlegende Wollmilchsau-Leitfaden! Es wird immer Situationen geben, wo du deine Einstellungen anpassen musst. Vieles kannst du aber auch im Nachgang über das Bildbearbeitungsprogramm deiner Wahl erreichen.

Das soll es an dieser Stelle gewesen sein. Bitte berichte mir von deinen Erfolgen mit den angepassten Kameraeinstellungen. Auf Instagram kannst du mich auch unter @woodlandphotography.de taggen.

Allzeit bestes Licht wünscht,

deine Tanja

Woodland Photography – die Kunst Wälder perfekt in Szene zu setzen

Woodland Photography oder, wie fotografierst du Bäume, Baumlandschaften oder Wälder richtig? Wälder zu fotografieren klingt leichter, als es tatsächlich ist. Durch die vielen Bäume ist es oft gar nicht so einfach. Viele Waldfotos sehen einfach nur unruhig aus und schaffen es nicht, die wahre Schönheit des Waldes einzufangen. Aber mit den Tipps, die du auf diesem Blog findest, wird es auch dir gelingen, wunderschöne Waldfotos zu machen.


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Was ist Woodland Photography?

Woodland Photography ist eine Nische in der Landschaftsfotografie. Woodland bedeutet „land covered with trees“. Also Land, das mit Bäumen bewachsen ist. Im Großen und Ganzen kann es sehr weitläufig auch mit Waldfotografie übersetzt werden. Darüber hinaus zählen aber oft auch Fotografien von einzelnstehenden Bäumen oder kleinen Baumlandschaften dazu.

Du musst aber nicht zwangsläufig ganze Bäume fotografieren. Auch Fotos von Ästen, Baumstümpfen oder Teile eines Baums fallen unter den Begriff Woodland Photography“. Meine persönliche Definition geht noch etwas weiter. Für mich fällt unter Woodland Photography alles, was direkt oder indirekt mit Wäldern und Bäumen zu tun hat. Dazu gehören in meinen Augen auch Tiere, Pflanzen und Pilze. Deshalb wirst du bei mir auch immer wieder Makroaufnahmen oder Tierbilder sehen.

Zur Woodland Photography zähle ich alles, was Bäume – im Ganzen oder Teile davon – als Hauptmotiv hat oder was im und am Wald lebt.

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Schöner Wald

Das Besondere der Waldfotografie

Für manche Fotografen ist die Waldfotografie die Königsklasse der Landschaftsfotografie. Im Chaos des Waldes die perfekte Komposition zu finden, das Wetter für sich zu nutzen oder das Beste aus dem oftmals spärlich vorhandenen Licht im Wald machen. Das macht die Waldfotografie für viele so besonders.

Außerdem ist die Waldfotografie sehr abwechslungsreich. Baumlandschaften, Details, Makros, es gibt so viel zu fotografieren, wenn es um Woodland-Fotografie geht.

Fotografieren im Wald ist für mich das schönste und entspannendste, was es gibt. Ich liebe es, früh morgens im Wald zu sein, wenn alles langsam erwacht. Die Ruhe dort tut einfach so gut. Insbesondere in Zeiten wie der aktuellen Coronakrise kann ich dort alle Sorgen vergessen. Und egal wie oft ich denselben Weg gehe, dieselbe Stelle im Wald besuche, ich finde bei jedem Besuch etwas Neues.

Herausforderungen der Woodland Photography

Wie bereits erwähnt, handelt es sich hier um eine Nische der Landschaftsfotografie. Für viele Fotografen ist die Waldfotografie noch eine Stufe schwieriger als die reine Landschaftsfotografie. Es ist oftmals gar nicht so einfach, im Chaos des Waldes Motive herauszustellen. Viele Waldfotos wirken unruhig, weil sie keinen klaren Bildaufbau haben. Oft wird der Blick auch von anderen Bäumen oder Ästen vom eigentlichen Hauptmotiv abgelenkt. Sofern es dem Fotografen gelungen ist, überhaupt eines zu definieren.

Dazu kommen oft noch schwierige Lichtverhältnisse. Es ist zu dunkel, das Licht fällt nicht im richtigen Winkel oder der Himmel wirkt zu hell im Verhältnis zu den zu dunklen Bäumen.

Damit deine Woodland Fotos zukünftig auch das besondere etwas haben und sich merklich von den Schnappschüssen der Spaziergänger unterscheiden, möchte ich in den nächsten Wochen über die Grundlagen der Waldfotografie sprechen. Ich werde dir erklären, welche Ausrüstung du unbedingt brauchst und was „nice to have“ ist. Später gehe ich auf einzelne Themen ein, wie beispielsweise Komposition finden oder Detailaufnahmen ohne Makroobjektiv. Doch fangen wir an mit den beiden wichtigsten Dingen, die über Erfolg und Misserfolg deiner Fototour entscheiden.

Woodland Photography – der Wald

Auf YouTube habe ich kürzlich ein Video von Gary Gough gesehen. Und was er dort sagt, ist so simple wie wahr. Und zwar sagt er, dass das wichtigste für gute Fotos der richtige Wald ist. Wenn du keine guten Waldfotos bekommst (obwohl du deine Kamera beherrscht und die Grundlagen der Waldfotografie verstanden hast), liegt es möglicherweise daran, dass der Wald einfach keinen Charakter hat. Klingt total einleuchtend, aber: Was genau ist ein Wald mit Charakter?

Der Wald ist langweilig und charkterlos

Wald mit Charakter ist für mich

Ein Wald mit Charakter ist für mich ein alter Wald mit vielen verschiedenen Bäumen unterschiedlichen Alters. Am schönsten sind in meinen Augen Mischwälder. Aber auch in Wäldern mit nur einer oder wenigen Baumarten kannst du wunderschöne Kompositionen finden. Wichtig ist auf jeden Fall, dass es keiner dieser Nutzwälder ist, in denen alle Bäume in Reih und Glied stehen oder kerzengerade in den Himmel wachsen.

Ich persönlich finde, dass man spüren kann, ob ein Wald Charakter hat. Irgendwie hat nicht jeder Wald das gleiche Flair und löst nicht die gleichen Gefühle in einem aus. Vor kurzem war ich in einem anderen Wald, in dem ich sonst eher selten bin. Und nach nicht einmal 5 Minuten habe ich wieder umgedreht, weil ich nichts Interessantes gesehen habe und irgendwas gefehlt hat. Er hat für mich einfach nicht das richtige Flair um dort länger zu verweilen.

Letztendlich entscheidest du selber, ob dir ein Wald gefällt und ob du dort schöne Motive findest oder nicht.

Wurzeln

Woodland Photography – du brauchst Zeit

Mit „mal eben kurz“ ist es in der Fotografie ja sowieso selten getan. Das gilt noch mehr, wenn du in der Natur fotografieren willst. Wenn du den Anspruch hast, mehr als ein paar Schnappschüsse während des Sonntagsspaziergangs zu machen, dann ist Zeit essentiell.

Das Licht im Wald verändert sich ständig. Du kannst die gleiche Stelle mehrfach besuchen und wirst niemals die gleichen Bedingungen vorfinden. Das gilt selbstverständlich für jede Art der Landschafts- und Naturfotografie. Weshalb dieser Punkt auch universell anwendbar ist auf all die verschiedenen Disziplinen.

Aber anders als bei der Studiofotografie, wo du das Licht zu 100% beeinflussen kannst oder zur Reisefotografie, wo du oft nur sehr wenig Zeit vor Ort hast, hast du in deinem Wald zu Hause einen entscheidenden Vorteil. Du kannst ihn zu jeder beliebigen Jahres- und Tageszeit besuchen. Und immer wiederkommen, wenn das Licht oder die Stimmung nicht passen.

Nimm dir ruhig die Zeit und verweile länger an einer Stelle. Schau sie dir genau an, wie fällt das Licht am Morgen oder am Nachmittag? Wie an einem sonnigen und wie an einem nebligen Tag? Nur wenn du dir ausreichend Zeit nimmst, dich in Ruhe umzusehen, werden dir mit der Zeit gute Fotos gelingen.

Erste Tipps zur Woodlandfotografie

In den nächsten Monaten wird es hier einige neue Blogbeiträge geben, die sich mit einzelnen Themen näher befassen. Doch in diesem Beitrag findest du die sechs wichtigsten Punkte kurz zusammengefasst, mit denen du sofort bessere Waldfotos machen kannst.

1. Die Ausrüstung ist wichtig, aber nicht alles

Egal ob du mit einer billigen Einsteigerkamera oder einer teuren Profikamera fotografierst, die Ausrüstung alleine ist kein Garant für gute Fotos. Deshalb mache dir am Anfang gar nicht so viel Stress, welche Kamera oder welches Objektiv du unbedingt kaufen sollst.

Für den Anfang ist die beste Kamera die, die du gerade hast. Nur ein Handy als alleinige Kamera kann ich persönlich nicht empfehlen. Das Handy hilft dir aber, schneller die richtige Komposition zu finden. Einzig ein Stativ ist für gute Fotos im Wald ein absolutes Muss, auch (und vor allem!) wenn du gerade erst mit dem Fotografieren anfängst.

2. Die richtigen Kameraeinstellungen

Ich gehe hier detaillierter auf die wichtigsten Kameraeinstellungen für Waldfotos ein. Aber ich möchte dir hier in Kürze einige wichtige Tipps mitgeben:

Wenn du noch nicht im Manuellen Modus arbeitest und viele oder alle Einstellungen auf „Automatisch“ stellst, begrenze deine ISO-Werte! Jede Kamera hat ein anderes Rauschverhalten. Finde heraus, bis zu welchem ISO-Wert deine Kamera noch akzeptable Bilder liefert, bevor die Qualität zu sehr leidet. Dann gehst du in die Kameraeinstellungen und begrenzt deine ISO auf diesen oder einen etwas niedrigeren Wert. So kannst du sicher sein, dass du kein zu großes Bildrauschen in deinen Bildern hast.

Die Autofokus-Einstellung steht bei mir bei Landschafts- oder Makroaufnahmen auf „One Shot“ (Canon) bzw. AF-S (Nikon). Das ist die optimale Einstellung für Motive, die sich nicht bewegen. Und da wir nicht in Mittelerde sind, müssen wir auch nicht befürchten, dass unsere Bäume plötzlich Beine bekommen und weglaufen. Falls doch, ruf mich an!

Baumstumpf

Bei der Auswahl der Messfelder bevorzuge ich die „Manuelle Messfeldauswahl“ oder Zonenauswahl. Die vollautomatische AF-Messfeldwahl, bei der die Kamera selber entscheidet, was scharf gestellt werden soll und was nicht, benutze ich gar nicht. Die große und kleinen Zonenauswahl stelle ich auch eher selten ein. Bei beiden Einstellungen begrenzt du den Bereich, in dem die Kamera automatisch scharf stellt. Willst du die volle Kontrolle über den Schärfepunkt haben, wählst du ein einzelnes Messfeld aus.

Den Weißabgleich kannst du entweder auf automatisch oder auf wolkig stellen. Bei mir steht er immer auf wolkig. Du kannst die Einstellung nachträglich in Lightroom anpassen.

Wenn du ein Stativ benutzt und keinen Fernauslöser hast (oder nicht über die passende App zu deiner Kamera gehst, vergiss nicht, einen Timer einzustellen! Das Stativ nutzt du, um Verwackelungen zu vermeiden. Wenn du den Auslöser auf deiner Kamera drückst, hast du jedoch Mikroerschütterungen. Daher nutze die zeitverzögerte Auslösung, um diese zu minimieren. Auch hier gilt, du fotografierst ein unbewegtes Motiv und hast ausreichend Zeit.

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3. Das richtige Licht entscheidet über die Wirkung

Wie du sicherlich weißt, ist das richtige Licht sehr wichtig für die Bildwirkung. Im Wald bist du etwas weniger von der hochstehenden Sonne betroffen als auf dem freien Feld. Dennoch wirkt sich das Licht natürlich auch hier aus. Besonders in den ersten hellen Stunden des Tages und in den letzten Stunden vor Sonnenuntergang ist das Licht am schönsten.

Probiere es einmal aus, gehe zu unterschiedlichen Tageszeiten in deinen Lieblingswald und fotografiere die gleiche Stelle bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Du wirst sofort sehen, wie sich die Wirkung des Motivs verändert, obwohl du doch immer das gleiche fotografierst.

4. Das Format kann über Erfolg und Misserfolg entscheiden

Die Kamera ist so gestaltet, dass sie am komfortabelsten horizontal gehalten wird. Das bedeutet, die langen Seiten deines Fotos sind oben und unten (Querformat oder landscape format). Manche Motive wirken jedoch erheblich besser im Hochformat (portrait format). Wenn du unsicher bist, probiere einfach beide Formate aus.

Unten siehst du den gleichen Baum, das gleiche Motiv mit der gleichen Bearbeitung. Gefällt es dir im Hoch- oder im Querformat besser und wieso?

5. Weglassen!

Beim Fotografieren ist es ebenso wichtig, was du weg lässt, wie was du aufnimmst. Ein Ast am Bildrand lenkt zu sehr vom Bildmittelpunkt ab. Grasbüschel im Vordergrund? Können sehr unruhig wirken. Abgeschnittene Bäume? Das Bild wirkt kaputt. Nachfolgend siehst du einige Bilder, bei denen ich noch nicht so richtig darauf geachtet habe, wie ich mein Bild gestalte.

Falls dir zu Hause auch solche Bilder auffallen, kannst du sie mit Hilfe von Lightroom und Co aber oft retten, indem du sie croppst (bestimmte Bildausschnitte wegschneidest).

Bärlauch-2 Bärlauch

6. Nachbearbeitung

Womit wir schon beim nächsten Punkt ankommen. Selbst absolute Profis, die von der Fotografie leben und seit Jahren nichts anderes machen, bearbeiten ihre Fotos. In vielen Fotogruppen lese ich immer wieder „ich bearbeite meine Bilder nicht nach“. Das ist schön, tut dir aber keinen Gefallen. Fast jedes Bild benötigt eine Nachbearbeitung.

Sei es, dass die Tiefen angehoben werden oder Highlights abgedunkelt werden, die Farbintensität angepasst oder nachgeschärft werden muss. Vielleicht willst du den Horizont geraderücken oder ein Störendes Bildelement entfernen. Irgendetwas kann immer optimiert werden. Ob du dazu Lightroom, Photoshop, Luminar oder Gimp benutzt, bleibt dir natürlich selbst überlassen.

Bach-Original Bach-Bearbeitet

Hier siehst du sehr schön, dass das Original an sich schon ziemlich gut war. Allerdings war es stellenweise ein wenig zu dunkel.

Ich habe die Tiefen hervorgehoben und die Lichter heruntergeschraubt. Dazu noch die Dynamik heruntergedreht, das gelb zusätzlich in der Sättigung reduziert und Orange etwas hervorgehoben. Zum Schluss folgte noch die Objektivkorrektur. Das war’s auch schon.

Trotz minimaler Nachbearbeitung wirkt es sofort viel lebendiger.

Woodland Photography – Erfolg nicht garantiert

Die Landschaftsfotografie und für mich mehr noch die Waldfotografie ist keine Jagd nach dem perfekten Foto. Das perfekte Foto ist eine Belohnung, die du nicht auf jeder deiner Fototouren erhalten wirst. Auch wenn du in den nächsten Wochen viel lernen wirst, wird es immer Tage geben, wo du nur mit einem oder sogar gar keinem guten Bild nach Hause kommst.

Aber das ist egal. Selbst die Fotografen, die ihr Geld damit verdienen, kommen oft genug mit leeren Händen zurück. Viel wichtiger ist aber die Erfahrung. Die Ruhe und die Schönheit der Natur in sich aufzusaugen. Es ist bei der Waldfotografie wie mit fast allem im Leben: Je mehr Druck du dir machst, umso weniger erfolgreich wirst du am Ende sein.

Ich wünsche dir viel Spaß auf meinem Blog und freue mich sehr, wenn du mir deine Tipps, Anregungen oder Fragen zum Thema als Kommentar postest!

Allzeit bestes Licht wünscht dir

Deine Tanja

Winterwunderland – Waldfotografie im Schnee: Tipps und Bildbesprechungen

Du steigst morgens aus dem Bett und blickst aus dem Fenster. Draußen ist es noch dunkel, aber hier und da sieht man etwas glitzern. Es hat geschneit! Dein Fotografenherz fängt wie wild an zu pochen. Endlich, Schnee! Zum Glück sind alle Akkus aufgeladen, die Speicherkarten geleert und die Kameratasche ist gepackt.

Schnell kochst du dir eine Kanne Kaffee, trinkst eine Tasse zu Hause und nimmst den Rest mit. Ein schnelles Frühstück muss reichen, dann geht es direkt los. Zum Sonnenaufgang willst du im Wald sein, wenn die verschneiten Wege noch jungfräulich sind und keine menschlichen Spuren durch den Schnee führen.

Kommt dir das bekannt vor? So geht es mir jedes Mal, wenn es bei uns einmal schneit. Leider kommt das eher selten vor. Ich wohne in einem Weinbaugebiet und wir sind hier eher mit Sonne und milden bis warmen Temperaturen gesegnet. Und aufgrund der aktuellen Coronasituation (dieser Artikel entstand im Januar 2021), möchte ich auch nicht allzu weit fahren.


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Fotografieren im Winter

Auf meinem Reise- und Fotoblog Tanja’s LIFE in a Box habe ich einige Tipps und Tricks für tolle Winterfotos verraten. Am besten liest du dir den Artikel auch durch, wenn du mehr Infos zur Ausrüstung und Ideen für Motive außerhalb des Waldes suchst. Der Vollständigkeit halber folgt hier natürlich auch eine ganz kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

Die Ausrüstung für eine Fototour im Winterwald

Das wichtigste zuerst: Bei Kälte verbraucht deine Kamera mehr Strom. Deshalb ist das wichtigste Zubehör, das aber eigentlich ohnehin in jeden Kamerarucksack gehört, der Ersatzakku. Idealerweise packst du ihn so ein, dass er nicht ganz so viel Kälte abbekommt, damit er möglichst lange hält. Am besten aufgehoben ist er in deinem gut gepolsterten und wasserdichten Kamerarucksack. Oder, noch besser, in der Innentasche deiner Winterjacke. Allerdings bin ich persönlich immer vorsichtig und trage keine Akkus nah am Körper.

Wenn es schneit, dann ist ein Regenmantel für deine Kamera sehr nützlich. Ich habe zwar einen Regenschutz, ihn aber natürlich daheim gelassen. Mitte Januar hat es bei uns an einem Tag sehr viel geschneit (zum Glück war’s ein Sonntag). Ich bin also schon um 8 Uhr morgens los in den Wald. Und habe den Regenschutz für meine Kamera vergessen. Der Body ist zwar spritzwassergeschützt, aber Oft sind ja die Objektive die Schwachstelle. Versuche zu vermeiden, dass deine Kamera zu viel Schnee abbekommt. Übrigens musst du nicht unbedingt einen Regenschutz kaufen, du kannst dir auch mit einem trockenen Tuch behelfen, das du über deine Kamera legst.

Besitzt du eine Gegenlichtblende für dein Objektiv? Falls nicht solltest du eine Anschaffung in Betracht ziehen. Denn neben dem Schutz vor Streulicht hat die Sonnenblende noch weitere Vorteile. Falls es regnet oder schneit kommen viel weniger (meistens sogar gar keine) Regentropfen oder Schneeflocken auf deine Linse. Außerdem bietet sie einen gewissen Schutz, falls deine Kamera doch einmal vom Stativ fällt. Lieber ein neues Plastikteil kaufen, als ein neues Objektiv, nicht wahr?

Wasserfeste Winterschuhe und eine Regenhose sollten ja ohnehin zu deiner Grundausstattung gehören. Ich habe meine bei Decathlon gekauft. Und ich war froh, dass ich mich für meine Fototour so gut ausgestattet habe. Mit einer nassen Jeans und eingefrorenen Füßen macht es auf Dauer wirklich keinen Spaß, durch den Schnee zu stapfen. Aber ob du direkt eine rfotografieren willst. Halt, warte! Da wäre ja noch die Sache mit deiner Kamera!

Die besten Kameraeinstellung für Waldfotografie im Schnee

Es gibt nicht das eine richtige oder perfekte Setup für deine Kamera. Die wichtigsten Kameraeinstellungen habe ich dir aber HIER schon erklärt. Um Bei Eis und Schnee zu fotografieren kann es dazu nützlich sein, den Weißabgleich manuell einzustellen. Welche Calvin du idealerweise nimmst, ist sehr von der Situation und der gewünschten Lichtstimmung abhängig.

Normalerweise habe ich im Wald die Belichtungskorrektur um 1/3 Blende erhöht. Wenn Schnee liegt und es sowieso schon sehr hell ist, kann es sinnvoll sein, die Belichtungskorrektur auf -1/3 oder weiter abzudunkeln. Wann das sinnvoll ist? Dann wenn du etwas länger belichten willst, eine möglichst große Blende verwenden willst und keinen Filter hast oder nutzen möchtest zum Beispiel.

Den Wald im Winter fotografieren

Das soll für den theoretischen Teil reichen. Statt noch mehr Theorie zeige ich dir lieber ein paar Bilder, die ich auf vergangenen Fototouren gemacht habe. Inklusive den Bilddaten wie Blende, Verschlusszeit und ISO versteht sich. Dazu schreibe ich, ob ich wirklich zufrieden bin mit den Bildern oder ob ich im Nachhinein etwas anders machen würde. Alles in der Hoffnung, dass es dir hilft, dich kritisch mit den Bildern und den Aufnahmeparametern auseinanderzusetzen und daraus zu lernen.

Und wie Ansel Adams schon vor vielen Jahrzehnten sagte, 50% des kreativen Prozesses finden im Darkroom (heute wohl eher in Lightroom) statt. Was das heißt? Dass du deine Bilder auch bearbeiten sollst. Um zu verdeutlichen, wie viel die Nachbearbeitung ausmachen kann, werde ich zu alles Bildern auch die unbearbeiteten Originale (RAW-Dateien) zeigen.

Äste im Schnee

Dieses Bild ist Anfang Januar 2021 entstanden. Der Kontrast des grünen Baumstamms, der weiße Schnee auf den Ästen und den orangenen Buchenblättern im Hintergrund ist mir sofort ins Auge gesprungen.

Metadaten: Canon Eos 80D mit Sigma 150-600mm Contemporary, Brennweite 275mm, Belichtung 1/320sek bei Blende f5.6, ISO 1600

Bei der Bearbeitung habe ich das Bild etwas gekroppt, um das störende, unscharfe Blatt oben rechts loszuwerden und den Baumstamm noch mehr in den Fokus zu rücken. Die Lichter und das Schwarz haben ich abgedunkelt, die Tiefen hervorgehoben, ebenso das Weiß. Um die braunen Buchenblätter und den grünen Baumstammmehr hervorzuheben, wurde die Sättigung von Orange, Gelb und Grün erhöht. Das gleiche gilt für die Luminanz dieser Farben.

Heute würde ich eindeutig darauf achten, dass die Iso nicht so hoch ist und auf eine längere Verschlusszeit ausweichen. Da ich aber zu faul war das Objektiv aufs Stativ zu schrauben, musste ich diese sehr kurze Verschlusszeit wählen, um überhaupt ein halbwegs scharfes Bild hinzubekommen.

Fazit: Hätte ich weiter reingezoomt und ein Stativ im Zusammenhang mit einem niedrigeren ISO-Wert benutzt, wäre das Bild sicherlich noch besser geworden.

Der Baumstumpf

Wurzel-2 Wurzel

Diesen Baumstumpf habe ich neben einem ziemlich zugewachsenen Forstweg entdeckt. Ich gehe sehr oft über Wege, die kaum noch benutzt werden. Ich fand den Farbkontrast zwischen dem hellbraunen Baumstumpf, dem weißen Schnee und den grünen Tannen sehr ansprechend.

Metadaten: Canon Eos 80D mit Tamron SP 17-50mm F2.8 DiII, Brennweite 50mm, Belichtung 1/6sek bei Blende f6.3, ISO 100

Mich stören etwas die Äste im Vordergrund des Originalbildes. Mit Photoshop kann man hier sicher etwas nachhelfen. In der Bearbeitung habe ich das Bild in Lightroom allerdings nur etwas gecropt, also zugeschnitten.

Die Lichter habe ich so weit heruntergedreht, wie es möglich war, die Tiefen und das Weiß etwas aufgedreht und das Schwarz wieder etwas vertieft. Außerdem wurde die Klarheit ein wenig heruntergedreht. Aber wirklich nur minimal. Bei den Farben habe ich nur ganz leicht die Sättigung von Orange hochgedreht, um den Baumstumpf noch mehr hervorzuheben.

Um den Baumstumpf liegt ein Radialfilter, um die Belichtung und Farbsättigung beim Rest des Bildes noch ein wenig herunterzunehmen. Damit wird der Fokus auf dem Baumstumpf noch weiter verstärkt. Den Farblook erhält das Bild dadurch, dass in der Rubrik Color-Grading die Schatten etwas blau eingefärbt sind und ich diverse Anpassungen in der Rubrik „Kalibrierung“ vorgenommen habe.

Fazit: Vielleicht hätte die Kamera noch etwas höher ausgerichtet werden können um den Vordergrund wegzulassen. Ansonsten gefällt mir das Bild an sich sehr gut.

Toter Riese

Als ich mit meinem Freund durch den Wald gefahren bin, ist mir dieser riesige tote Baum aufgefallen. Es war das erste Mal in den 6,5 Jahren, die ich hier wohne, dass ich ihn gesehen habe. Sofort war mir klar, dass ich ihn einmal fotografieren will. Und gleich am nächsten Tag hat sich mir die Gelegenheit geboten.

Der Wald, in dem ich meistens fotografiere, ist sehr groß. Und auch wenn hin und wieder ein Baum gefällt wird, so wird doch versucht, ihn so natürlich wie möglich zu belassen. Dazu gehört auch, tote Bäume, ob sie stehen oder umgestürzt sind, dort zu belassen. Dieser alte Baum, vermutlich eine Deutsche Eiche, war unglaublich alt als er starb. Am Boden hat er einen Durchmesser von sicherlich 1,2 Metern. Fotografiert wurde hier der obere Teil des Baumes.

Metadaten: Canon Eos 80D mit Tamron SP 17-50mm F2.8 DiII, Brennweite 25mm, Belichtung 1/60sek bei Blende f2.8, ISO 100

Das Bild habe ich in Schwarz-Weiß umgewandelt, da es in Farbe nicht ausreichend Kontrast aufweist. Bearbeitet wurde nur sehr minimal, die Lichter und schwarz runter, das Weiß und Tiefen etwas hoch. Auch die Belichtung wurde sehr leicht nach unten korrigiert.

Um den Baum noch etwas besser hervorzuheben, habe ich mit Hilfe eines umgekehrten Radialfilters die Belichtung an den Bildrändern noch etwas abgedunkelt. Das wars dann auch schon. Ich muss unbedingt im Sommer noch einmal hin und den Baum erneut fotografieren, wenn um ihn herum alles grün ist.

Fazit: Ich würde das Bild vermutlich nochmal genau so aufnehmen. Mir gefällt der Bildausschnitt sehr gut. Auch kommt das majestätische dieses Baumes noch immer gut zur Geltung. In Farbe allerdings verliert dieses Bild viel von seiner Wirkung.

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Winterbach

Schneebach-3 Schneebach

Dieses Motiv ist mir sofort aufgefallen. „Mein“ kleines Waldstück, in dem ich aktuell sehr gerne und viel fotografiere war noch völlig unberührt. Der Bach ist an dieser Stelle recht tief und fließt sehr ruhig. Daher konnte sich auch eine leichte Eisschicht auf dem Wasser bilden Der Kontrast mit dem leicht fließsenden Wasser und dem weißen Schnee auf den braunen Steinen gefiel mir so gut, dass ich angehalten habe und das Motiv einfach fotografieren musste.

Um länger belichten zu können, habe ich meinen ND Filter benutzt. Der Filter verändert aber etwas die Farben, alles wird sehr rötlich. Daher war auch einiges an Nachbearbeitung nötig. Dennoch bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Metadaten: Canon Eos 80D mit Tamron SP 17-50mm F2.8 DiII, Brennweite 50mm, Belichtung 30sek mit ND Filter bei Blende f5, ISO 100

Mich hat der Ast am rechten Bildrand etwas gestört. Deshalb habe ich das Bild etwas gecroppt und ihn so eliminiert. Den kleinen Ast links habe ich ganz einfach weggestempelt. Um den Rotstich zu eliminieren habe ich bei diesem Bild vor allem den Weißabgleich angepasst. Neben den üblichen Anpassung wieLichter, Weiß etc. habe ich im Color-Grading etwas Blau über die Schatten gelegt. Das waren für dieses Bild im Grunde auch die wichtigsten Anpassungen.

Fazit: Ich persönlich mag das Bild sehr gerne. Das Motiv und die Farben passen sehr gut zusammen. Auch das Licht gefällt mir hier sehr gut. Von den hier vorgestellten Bildern ist es eindeutig mein Favorit!

Ich hoffe, dass dich dieser Beitrag ein wenig dazu inspiriert, dich intensiver mit deinen Bildern auseinanderzusetzen. Denn nur so kannst du lernen und dich weiterentwickeln. Was ist deine Meinung zu den Bildern? Wie hättest du sie aufgenommen und bearbeitet? Sag mir deine Meinung und hinterlasse einen Kommentar.

Allzeit bestes Licht wünscht dir

Deine Tanja