Waldfotografie: 4 kreative Wege, Blätter zu fotografieren

Langsam beginnt die Natur, wieder zu erwachsen. Die ersten Knospen zeigen sich, hier und da sogar schon die ersten zarten Blätter. Der Frühling im Wald ist eine herrliche Zeit voller Fotomotive. In meinem heutigen Beitrag will ich dir erklären, wie du Blätter so in Szene setzen kannst, dass außergewöhnliche Bilder entstehen.

Bärlauch zu fotografieren erfordert keine besondere Ausrüstung. Bei Blättern ist es da schon etwas anders, da sie ja bekanntlich eher weniger auf Bodenhöhe wachsen. Deshalb brauchst du hier schon etwas mehr Ausrüstung als deine Kamera und ein Standardobjektiv. Ich stelle dir nachfolgend meine persönliche Ausrüstung für die Waldfotografie vor, damit du eine Idee bekommst, was du unbedingt benötigst und was optional hilfreich sein kann, um Blätter zu fotografieren.


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Dieser Artikel ist Teil einer kleinen Reihe von Beiträgen, die dir helfen sollen, frühlingshafte (und ganzjährige) Fotomotive im und um den Wald und Bäume herum zu finden. Weitere Beiträge aus dieser Reihe:

Kirschblüten fotografieren
Bärlauch fotografieren

Meine persönliche Ausrüstung für die Waldfotografie

Ich fotografiere mit einer Canon Kamera. Welche Kamera du nimmst, spielt zunächst aber gar keine Rolle. Viel wichtiger sind dabei die Objektive. Ich bin leider noch nicht im Besitz eines 70-200mm Objektivs, obwohl das gerade im Wald eine hervorragende Wahl wäre.

Dafür benutze ich sehr gerne mein Sigma 150-600mm F5-6.3 DG OS HSM Contemporary, wenn ich Blätter fotografieren will. Denn auch wenn man es gar nicht glauben mag, auch mit diesem Objektiv kann man ein wirklich tolles Bokeh bekommen!

Lange Jahre hat mich auch mein Tamron SP 17-50mm f2.8 DiII begleitet. Das habe ich aber aufgrund der geringen Brennweite nur relativ wenig benutzt um Blätter zu fotografieren. Aber auch mit dem Objektiv sind mir sehr schöne Aufnahmen von tief hängenden Blättern gelungen.

Seit Januar 2021 bin ich aber nicht nur auf die Canon EOS R, sondern auch auf das Canon 24-105mm f4L IS USM umgestiegen. Die größere Brennweite gibt mir im Wald mehr Flexibilität. Und die etwas geringere Lichtstärke merke ich kaum, da ich oftmals einfach etwas länger belichten kann. Und auch das Bokeh ist bei Blende f4 noch vollkommen ausreichend.

Ganz neu im Portfolio habe ich das Viltrox AF 85 mm F/1.8 mit Canon RF-Mount. Ich bin schon gespannt, wie es sich diesen Frühling schlagen wird. Die Kirschblüten, die ich mit dem Viltrox Objektiv fotografiert habe, sind jedenfalls der absolute Wahnsinn geworden! Trotz des recht großen Mindestabstands (es ist eigentlich eine Portraitlinse) kann ich das Objektiv bisher uneingeschränkt empfehlen.

Weiteres Zubehör für meine Waldfotografie

Gerade das Sigma-Objektiv ist ja extrem schwer. Deshalb benutze ich fast immer ein Stativ zur Unterstützung. Vor einem Jahr habe ich mir das KF Concept TM2324 Kamerastativ gekauft. Das Stativ ist ein Reisestativ und kein dezidiertes Stativ für Landschaftsfotografen! Aber ich wollte etwas leichtes und günstiges haben. Bessere Stative kosten auch mehr Geld. Mir reicht das aktuell aus, aber ich weise dennoch darauf hin, dass es einem Profi vermutlich zu leicht und damit nicht stabil genug sein könnte.

Hin und wieder nutze ich auch einen Polarisationsfilter, vor allem wenn die Blätter nass sind. Meiner ist ebenfalls von K&F. Dort stimmt einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis, wie ich persönlich finde.

Waldfotografie: Blätter kreativ fotografieren - So geht’s

Draufhalten, abdrücken, fertig? So einfach ist es leider nicht. Du kannst Blätter auf die unterschiedlichsten Arten fotografieren und mit diesem eigentlich sehr simplen Motiv die unterschiedlichsten Bilder gestalten.

 

Wie bereits erwähnt sind Teleobjektive die beste Wahl, wenn du Blätter im Wald fotografieren willst. Ich schreibe dir bei den einzelnen Bildern teilweise die Daten dazu, damit du verstehst, wie die Kamera in etwa einstellen solltest, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Allgemeines zur Bildgestaltung

Wie grundsätzlich in der Fotografie ist die Bildgestaltung auch in der Waldfotografie und wenn du Blätter fotografierst essentiell. Ein Blatt in der Mitte des Bildes kann zwar gut wirken, aber meistens bekommt ein Bild mehr Pepp, wenn das Blatt seitlich oder zur Abwechslung oben oder unten im Bild positioniert wird.

Auch das Bildformat hat einen großen Einfluss. Gerade wenn du Äste mit herabhängenden Blättern fotografierst kann es sich lohnen, das Bildformat zu ändern. Entweder stellt du direkt in deiner Kamera 16:9 ein oder du beschneidest das Bild zu Hause.

Ich bin sowieso ein großer Fan vom Zuschneiden, unabhängig davon, ob das Seitenverhältnis bestehen bleibt oder geändert wird. Durch das Zuschneiden kannst du störende Bildelemente am Rand entfernen. Oder das Hauptmotiv gleich größer wirken lassen. Wie bei diesem Bild, das im Original so aussieht:

Und hier zum Vergleich das Zugeschnittene Bild. Welches gefällt dir besser?

Leuchtende Blätter vor dunklem Grund

Wenn du bereits viel im Wald fotografierst, dann weißt du, dass Waldfotografen oftmals mit wenig Licht auskommen müssen. Aber heute machen wir uns diesen Nachteil zum Vorteil! Frühmorgens, wenn die Sonne noch relativ tief steht, dann können Bilder wie das folgende entstehen.

Und so geht es: Finde eine Stelle im Wald, die nicht komplett hell ist. Wenn die Sonne durch das sich langsam schließende Blätterdach fällt, treffen die Sonnenstrahlen teilweise nur auf einzelne Äste oder Blätter. Stelle deine Kamera auf Spotmessung und wähle einen möglichst kleinen Sensorpunkt für die Schärfenmessung aus. Der Hintergrund deines Motivs sollte möglichst dunkel sein, sich also vor einem Baumstamm, einem Hang oder einer Felswand befinden.

Jetzt sollten die Blätter schön hell und der Hintergrund relativ dunkel sein. Bei Bedarf kannst du mit der Belichtungskorrektur noch etwas nachhelfen. Den Rest machst du daheim über die Nachbearbeitung. Dafür werden die Tiefen und das Schwarz etwas nachgedunkelt, fertig ist dein Bild. Ab und an kann es sein, dass du noch ein paar Blätter oder Äste hast, die du nicht ganz weg bekommt. Das macht aber gar nichts, es kann das Bild sogar noch etwas aufwerten. Diese Motividee klappt sowohl im Frühling als auch im Herbst.



Waldfotografie: Blätter im Gegenlicht

Eines meiner Lieblingsmotive der Waldfotografie sind Blätter im Gegenlicht. Morgens oder abends, wenn die Sonne tief steht und das Licht schön warm ist, dann ist es am einfachsten, diese Idee umzusetzen. Hier ist es wichtig, eine möglichst große Blende zu wählen, da dann das Bokeh am schönsten wird. Am besten klappt es auch, wenn du einen jungen Baum findest, dessen Blätter möglichst tief herabhängen. Die Sonne sollte bei dieser Motividee der hellste Punkt in deinem Bild sein.

Hier fotografierst du mit einer möglichst großen Blende, idealerweise f2.8 oder f4, abhängig vom Objektiv, das du hast. Aber wie ich bereits bei der Vorstellung der Objektive geschrieben habe, kann sogar das Sigma mit seiner doch relativ kleinen Blende von mindestens f5 ein wirklich tolles Bokeh zaubern.

Ich selber benutze keinen Blitz, aber wenn dir die Blätter zu dunkel werden, kannst du versuchen, sie ganz leicht anzublitzen oder mit einem Reflektor zu arbeiten. Ich habe es bisher allerdings nie als notwendig empfunden, da ich leichte Korrekturen über Lightroom vornehme.

Blätter mit wunderschönem Bokeh fotografieren

Ähnlich wie Blätter im Gegenlicht zu fotografieren, funktioniert diese Motividee. Der größte Unterschied ist aber, dass du nicht direkt die Sonne hinter den Blättern benötigst. Ein heller Hintergrund, der sich aus Bäumen, Blättern und Himmel zusammensetzt reicht vollkommen.

Ganz wichtig ist, dass du mit der größtmöglichen Blende fotografierst. Blende f1.8 oder f2.8 sind ideal. Selbst mit meinem Canon 24-105mm f4 gelingen tolle Bokehs. Allerdings hängt das Ergebnis ein Stück weit auch von deinem Objektiv ab. Nicht alle Objektive zaubern diese wunderschönen Bokehs. Da heißt es dann ausprobieren.

Waldfotos von strahlenden Blättern

An sehr sonnigen Tagen lassen sich auch sehr schöne frühlingshaft helle Bilder machen. Für diese Motividee fotografierst du von unten nach oben. Mit einer möglichst großen Blende fokussierst du auf ein einzelnes Blatt oder eine kleine Gruppe von Blättern. Sie sollten möglichst etwas Abstand zu den dahinterliegenden Blättern haben. Die anvisierten Blätter werden scharf und alles was dahinter liegt, verschwimmt.

Wenn du möglichst wenige Äste und viele Blätter im Hintergrund hast, wirken diese Bilder am besten, da dunkle Äste den Blick zu sehr auf sich ziehen und von den fokussierten Blättern ablenken. Auch dunkle Baumstämme, die nur teilweise im Hintergrund zu sehen sind, lenken zu sehr ab.

Eine weitere Variante kann es sein, die Blätter vor blauem Himmel zu fotografieren. Besonders bei buntem Herbstlaub funktioniert das gut, wie du hier sehen kannst.

Ich hoffe, dir haben diese drei Vorschläge, wie du Blätter fotografieren kannst gefallen. Falls du weitere Ideen hast oder Fragen, hinterlasse doch gerne einen Kommentar. Und wenn du mehr über Waldfotografie lernen willst, buche am besten direkt einen meiner Workshops!

Allzeit bestes Licht wünscht

Deine Tanja

Kirschblüten und Co fotografieren

Hanami, das Betrachten der Kirschblüten, ist in Japan ein Volksfest. Sakura, wie die Kirschblüten dort heißen, sind ein ausgesprochen beliebtes Symbol. Sei es auf Briefpapier, Tassen oder als Zusatz in Lebensmitteln. Die Kirschblüten aus Japan erblühen jedoch an Bäumen, deren Früchte nicht essbar sind. Heute will ich dir erklären, wie du auch bei uns wunderschöne Kirschblütenbilder und Fotos von anderen Obstblüten ablichten kannst. Kirschblüten fotografieren ist eigentlich sehr einfach.


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Bärlauch fotografieren
Blätter fotografieren

Kirschblüten fotografieren mit dieser Ausrüstung

Das schöne ist, Kirschbäume und auch andere Obstbäume werden häufig relativ klein gehalten, so dass die untersten Zweige nicht erst in 3m Höhe beginnen. Das ist wichtig, denn wenn du beispielsweise Blätter fotografieren willst, befindet sich dein Motiv je nach Baum ziemlich hoch. Um Kirschblüten zu fotografieren ist ein Teleobjektiv also oftmals nicht nötig. Dennoch empfiehlt es sich, ein Teleobjektiv einzupacken.



Wichtiger als eine sehr hohe Brennweite ist hier eher eine große Blende. Blende f2.8 oder sogar f1.8 sind ideal um einzelne Kirschblüten freizustellen. Früher hatte ich ein Zoomobjektiv 17-50mm von Tamron, das diesen Blendenbereich abgedeckt hat. Das ist heute auch schon sehr günstig zu bekommen. Oder du nimmst gleich ein Makroobjektiv. Das hat den Vorteil, dass du ganz nah an die Kirschblüten herangehen kannst. Weiterhin solltest du dein Stativ einpacken. Vor allem in Kombination mit einem Makroobjektiv kann dir das helfen, weniger zu verwackeln.

Um den ganzen blühenden Baum abzulichten, brauchst du dagegen wieder ein weitwinkeliges Objektiv. Ob es unbedingt ein 10-18mm Objektiv wie meines von Canon sein soll musst du selber entscheiden, aber etwas im Bereich 16mm bis 24mm würde ich durchaus empfehlen.

Ausrüstung Zusammenfassung

  • Lichtstarkes Objektiv (z. B. Blende f.2.8 oder f1.8) (Zoom oder Festbrennweite, dann idealerweise ab 50mm)
  • Makroobjektiv
  • Teleobjektiv bei Bedarf
  • Superweitwinkelobjektiv bei Bedarf
  • Stativ

Wann blühen Kirschblüten?

Kirschblüten und Blüten von Apfel- oder Birnenbäumen blühen meistens irgendwann von Ende März bis Ende April. Im Jahr 2021 habe ich noch bis in den Mai hinein Obstblüten fotografiert. Wann die Kirschblüten und andere Obstbaumblüten erblühen, ist regional unterschiedlich. Je wärmer die Region, um so früher beginnt die Blüte. Pauschal lässt sich sagen, dass die Blütezeit im Süden Deutschland früher beginnt als im Norden. Aber auch hier kann es wieder regionale Unterschiede geben. Am besten hältst du ab März die Augen auf, um umgehend loslegen zu können, wenn die Blütezeit bei dir beginnt.

Kirschblüten fotografieren - so geht’s

Kirschblüten sind sehr kurzlebige und filigrane Blüten. Alles was ich hier schreibe gilt im Übrigen für alle anderen Obstbaumblüten. Der Einfachheit halber verwende ich hier ausschließlich den Begriff Kirschblüte, auch wenn es sich in den Beispielbildern teils um Blüten der Apfel- oder Birnbäume handelt. Die folgenden Ratschläge gelten ohnehin für fast alle blühenden Bäume.

Kirschblüten fotografieren - Tipps für den Bildaufbau

Grob gesagt kannst du die Kirsche aus drei Richtungen fotografieren. Frontal, also so, dass die Blüte direkt in deine Richtung zeigt, oder von links, bzw. rechts. Dann „schauen“ die Blüten mehr zu einer Seite. Was banal klingt, ist für den Bildaufbau sehr wichtig. Wenn deine Blüte nach links ausgerichtet ist, dann platziere sie so weit wie möglich nach rechts. Umgekehrt gilt das auch. Schaut deine Kirschblüte nach links und du platzierst sie auf die linke Bildseite, scheint es so, als ob sie aus dem Bild herausguckt. Das irritiert den Betrachter oft sehr. Die Blickrichtung der Blüte sollte entweder frontal zum Betrachter sein oder immer in das Bild hinein. Schau dir dieses Beispiel an, bei dem ich den Bildausschnitt nur minimal geändert habe. Die Wirkung ist gleich eine ganz andere, nicht wahr?

Apfelblüte schaut aus dem Bild heraus
Apfelblüte schaut ins Bild hinein

Kirschblüten fotografieren - freistellen und auf Kontrast achten

Der Klassiker sind natürlich einzelne Kirschblüten, die du so fotografierst, dass sie sich von den anderen Blüten abheben. Man nennt das in der Fotografie auch „freistellen“. Damit das gelingt benötigst du ein Objektiv mit großer Blende (kleine Zahl). Wenn du ein Zoomobjektiv hast, zoome möglichst nah an die Kirschblüte heran, wenn du ein Makroobjektiv oder eine Festbrennweite hast, wähle den Abstand so, dass du so nah wie geht an die Blüte herangehst, um sie freizustellen. Wichtig ist, dass du sie nicht versehentlich abschneidest.

Abgeschnittene Kirschblüten können das Bild ruinieren

Um den Hintergrund verschwommen wirken zu lassen, musst du mit Offenblende fotografieren. Für dich heißt das, die kleinste Zahl der Blendeneinstellung nutzen, bei der die ganze Blüte noch scharf ist. Mit f2.8 oder f3.5 kommst du in der Regel sehr gut aus. Möchtest du den ganzen Baum scharf abbilden und nicht nur die vorderen Kirschblüten, dann blendest du ab auf Blende f8 oder kleiner.

Rosa Kirschblüten vor verschwommenem Hintergrund mit Blende f2.8



Rosa Kirschblüten vor blauem Himmel sehen sehr schön aus. Achte nur darauf, dass du den Himmel richtig bearbeitest. Zu flau wirkt nicht, zu überzogen aber auch nicht. Vergleiche einmal diese drei Varianten. Links ist die Sättigung des blauen Himmels sehr niedrig, rechts habe ich den Regler auf Anschlag gedreht. Bei der mittigen Variante habe ich die Sättigung zwar auch erhöht, aber nicht so stark. Hier habe ich absichtlich einen Akzent gesetzt um den Kontrast etwas hervorzuheben. Welche Variante gefällt dir am besten?

Rosa vor rosa oder weiß vor weiß? Das kann gut wirken, aber wenn du die Möglichkeit hast, etwas mehr Kontrast zu schaffen, dann tu das. Ob du die Kirschblüten vor blauem Himmel ablichtest oder wie hier vor den weißen Blüten der umliegenden Obstbäume oder vor den grünen Blättern der umliegenden Bäume ist egal, so lange nur etwas Kontrast da ist.

Bei diesem Bild hingegen habe ich mich absichtlich dazu entschieden, auf diesen Kontrast zu verzichten. Die weißen Blüten stechen aufgrund der Offenblende und dem weit entfernten Hintergrund noch immer noch gut genug hervor.

Der Hintergrund sollte erkennbar sein, daher Blende f7.1

Ungewöhnliche Objektive wählen

Ich bin ein sehr großer Freund von fotografischen Experimenten. Deshalb wähle ich gerne eine eher ungewöhnliche Perspektive. Das folgende Bild ist zum Beispiel extrem weitwinkelig aufgenommen. Eine Brennweite von 10mm und Blende f4.5 beziehungsweise f9 auf dem zweiten Bild haben diese doch sehr ungewöhnliche Perspektive erst ermöglicht. Wichtig ist dabei noch zu erwähnen, dass ich natürlich so nah wie möglich an die Blüten herangegangen bin. Ein Abstand von wenigen Zentimetern ist bei einer solchen Brennweite absolut nötig. Weitwinkelobjektive sind normalerweise nicht für Nahaufnhmen ausgelegt. Deshalb muss man mit den ausgefransten Rändern leben. Dennoch gefallen sie mir extrem gut.

Manchmal kann es auch von Vorteil sein, wenn du gar nicht so nah an einen Baum herankommst und ihn aus weiterer Ferne fotografierst. Die folgenden beiden Bilder sind aus größerer Entfernung mit einem Superteleobjektiv gemacht worden. Wichtig ist aber auch hier, dass du die größtmögliche Blende nutzt, die dein Objektiv noch her gibt. Mit einem (Super-)Teleobjektiv zu fotografieren gibt dir nochmal eine ganz andere Perspektive. Noch mehr, wenn du einen Hügel hinabfotografieren kannst. Beide Bilder sind aus erhöhter Position entstanden und wirken deshalb so, als ob man auf gleicher Höhe mit dem Baum wäre. Was man ja genau genommen auch ist, wenn man von oben herabfotografiert. Für den Betrachter, der das aber nicht unbedingt weiß, ist diese Perspektive dennoch besonders.

Mit meinem neuen Portraitobjektiv, dem Viltrox 85mm für Canon R Systeme habe ich auch etwas experimentiert. Das Objektiv ist eigentlich eine Portraitlinse. Und weil es so billig ist, hat es auch keine Makrofunktion. Die hätte ich zwar für 300€ mehr bei Canon haben können, aber da ich bereits ein 105mm Makroobjektiv habe, habe ich darauf verzichtet. Auch wenn ich die Bilder etwas beschneiden muss um die kleinen Kirschblüten schön groß ins Bild zu bekommen, bin ich vom Bokeh total begeistert. Der verschwommene Hintergrund bei Blende f1.8 ist nochmal besser als der von meinem alten Objektiv, das „nur“ Blende 2.8 geschafft hat. Manchmal lohnt es also wirklich, Objektive zweckzuentfremden. Wie gefallen dir die Bilder?

Tiere auf Kirschblüten

Wie schon im Beitrag Bärlauch fotografieren erwähnt, können Tiere das Bild richtig spannend machen. Kirschblüten ziehen viele Tiere an, vor allem aber Bienen. Mit etwas Glück und einer möglichst kurzen Verschlusszeit, gelingen dir sicherlich auch Bilder vom im Anflug befindlichen Bienen.

Auf den Apfelbäumen habe ich eine kleine Spinne entdeckt, die sich in der Apfelblüte versteckt hat und dort auf Beute lauert. Sobald ein Insekt die Blüte ansteuert, schlägt der kleine Räuber zu. Aber niedlich ist die Spinne schon, oder?

Auch Marienkäfer sind sehr häufig zwischen den vor allem weißen Blüten bestimmter Bäume und Sträucher zu entdecken. Durch ihre rote Färbung geben sie einen richtig tollen Kontrast und fallen trotz ihrer kleinen Größe extrem auf.

Und nach dem Fotografieren von Kirschblüten?

Auch wenn sich viele Sträuben, nach der Fototour geht es ans Bearbeiten. Farben hervorheben, nachschärfen, den Bildausschnitt korrigieren. Hier zeigt sich natürlich der Vorteil einer Kamera mit mindestens 20 Megapixeln. Man kann das Bild zuschneiden und hat dennoch kaum Qualitätsverlust. Mit diesem Foto, das ich 2007 mit einer Canon Powershot A530 im Ueno Park in Japan gemacht habe, geht das heute leider gar nicht mehr.

Erschwerend kommt hinzu, dass das Bild nur als JPEG aufgenommen wurde. Für die Bildbearbeitung lohnt es meistens, wenn die Bilder im RAW-Format aufgenommen werden. Ergänzend kannst du auch JPEGs speichern. Dann hast du die Möglichkeit, deine Bilder unbearbeitet direkt in Social Media hochzuladen und diejenigen auszuwählen, welche du selber nachbearbeiten willst. Der Nachteil ist, deine Kamera nimmt dir alle Entscheidungen ab und fragt dich nicht, ob dir ihre Bearbeitung gefällt.

Ich persönlich finde auch, dass gerade Kirschblüten und viele andere Obstblüten und Blumen sich für eine künstlerische Bearbeitung eignen. Ich mag bei Landschaftsfotografien sehr gerne realistische Bearbeitungen, aber gerade bei floralen Motiven kann man wunderschöne Bildlooks zaubern. Manche Motive sind ja an sich schon etwas „kitschig“, so dass man sich dabei künstlerisch austoben kann. Oder wie siehst du es? Hier kommen jetzt ein paar Bilder aus dem Beitrag nochmals im Vergleich bearbeitet – Original. Wie gefällt dir meine Bearbeitung der Bilder?

Bearbeitet
Original
Original
Bearbeitet
Bearbeitet
Original
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Übrigens findest du jetzt in meinem Shop auch Lightroom Preset-Bundles, die dir Bildbearbeitung erleichtern! Das besondere an meinen Bundles ist, dass du keine 1-Klick-Presets bekommst, sondern einzelne Presets für die Bereiche Gradiationskurve, HSL/Farbe, Color-Grading und Kalibrierung. Die Bildspezifischen Einstellungen Wie Belichtungskorrektur, nachschärfen oder Objektivkorrektur nimmst du dann noch fix selber vor. Und dadurch dass du alle vier Bereichspresets miteinander kombinieren kannst (oder nur 2 oder 3 davon auswählst), bekommst du hunderte Kombinationsmöglichkeiten mit nur einem Bundle! Genial, oder? Hier geht es zu meinem Shop!

Falls du Hilfe benötigst beim Fotografieren oder tiefer in die Waldfotografie einsteigen willst, dann buche einfach einen meiner Workshops. Übrigens, als NewsletterLESER nimmst du auch immer automatisch an meinen Gewinnspielen teil.

Allzeit bestes Licht wünscht

Deine Tanja

Motivideen für Waldfotografie: Bärlauch

Wann weißt du, dass der Frühling ins Land zieht? Wenn der erste Bärlauch sprießt! Bereits in den letzten beiden Februarwochen kannst du je nach Standort schon den ersten Bärlauch finden, spätestens in der letzten Februarwoche aber erscheint das zarte Grün. Also heißt es jetzt, die Kamera schnappen, in den Wald gehen und den Bärlauch fotografieren, bevorzugt natürlich, bevor du ihn sammelst.

Dieer Artikel ist der Auftakt zu einer kleinen Reihe von Beiträgen, die dir helfen sollen, frühlingshafte (und ganzjährige) Fotomotive im und um den Wald und Bäume herum zu finden. Weitere Beiträge aus dieser Reihe:

Kirschblüten fotografieren
Blätter fotografieren


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Nie wieder langweilige Bärlauchbilder mit diesen Tipps

OK, zugegeben, die allerersten Blätter sind noch nicht sooo fotogen. Aber spätestens ab Mitte März, wenn die Blätter etwas größer sind, gibt der Bärlauch ein immer schöneres Fotomotiv ab. Am schönsten wird es dann ab Mitte bis Ende April, wenn der Bärlauch in Blüte steht. Das ist jetzt nur ein grober Fahrplan. Wann der Bärlauch bei dir genau sprießt und blüht kann durchaus etwas von meinen Spots abweichen. Aber keine Sorge, selbst in meinem Wald sprießt der Bärlauch an einer Stelle etwas früher als an der anderen.



Was brauchst du, um Bärlauch zu fotografieren

Das wichtigste ist die richtige Kleidung! Eine schmutzabweisende und wasserfeste Hose oder eine entsprechende Unterlage (Plastiktüte, Isolierkissen). Mit einer Jeans wirst du unter Umständen schnell nasse und braune Knie bekommen, denn gerade im Frühling kann der Waldboden noch ziemlich nass sein.

Eine besondere Kameraausrüstung ist nicht nötig, aber es gibt ein paar Dinge, mit denen du noch bessere Bilder machen kannst:

Solltest du bisher nur eine Kamera mit einem Kit-Objektiv haben und noch keine weitere Ausrüstung, musst du jetzt nicht verzweifelt aufhören zu lesen! Auch damit kannst du tolle Bilder machen, du musst notfalls nur ein bisschen improvisieren.

Statt einem Stativ kannst du dir ganz einfach einen Reissack oder Bohnensack selber machen (ein kleines Säckchen mit Reis, Bohnen oder Styroporkügelchen füllen, zunähen oder -binden, fertig ist deine Unterlage). Statt der Blitzlich oder Dauerlicht kannst du auch mit deiner Handylampe für etwas mehr Licht sorgen. Makrolinsen zum ausprobieren bekommst du recht günstig im Internet.



Bärlauch-Motive finden

Wenn ab spätestens Mitte März oder Ende der Bärlauch ausgewachsen ist, sollte es doch total einfach sein, Motive zu finden! Oder? Nun ja, ganz so einfach ist es nicht. Einfach hinstellen und losknipsen ist eine Möglichkeit, die aber nicht zum Erfolg führen wird. Was also tun?

 

Da du eine wasserfeste Hose trägst oder eine Unterlage dabei hast, gehst du nun erst einmal auf die Knie. Aus dieser Perspektive wird der Bärlauch schon ganz anders. Und je weiter du mit dem Kopf nach unten gehst, um so eher wirst du das passende Motiv entdecken.

Wenn du deine Kamera auf ein Stativ stellst, das nicht ausgefahren ist, steht die Kamera etwas höher als der Bärlauch, aber nicht zu hoch. Wenn du aus Augenhöhe fotografierst, werden die meisten Bilder recht langweilig werden. Aber wenn du die Perspektive veränderst, wirkt sich das auch direkt auf die Bilder aus.

Du kannst deine Kamera anstatt auf ein Stativ auch direkt auf den Boden stellen (bei nassem Boden auf jeden Fall eine Unterlage wie den selbstgemachten Reissack nehmen, der gleichzeitig auch Unebenheiten ausgleicht) oder sie auf einem Baumstumpf abstellen.



Um jetzt interessante Motive zu finden, habe ich folgende Tipps für dich:

  • Finde außergewöhnliche Blattformationen
  • Bärlauchblüten
  • Tiere auf Bärlauchblättern
  • Blumen, andere Pflanzen oder Äste zwischen Bärlauch

Bärlauch fotografieren: Blattformationen

Meistens wachsen 1-3 Bärlauchblätter dicht beieinander. Manchmal aber hast du Glück und findest Blätter, die auf ungewöhnliche Art wachsen. Wie in meinem Beispielfoto. Hier wächst der Bärlauch schon fast fächerartig in einem Halbkreis. Das ist ein Motiv, das sich schön abhebt.

Bärlauch fotografieren: Tiere auf Bärlauch

Vor allem morgens, wenn der Bärlauch noch feucht und die Luft noch kalt ist, kannst du oft kleine Tierchen auf dem Bärlauch finden. So wie diese Schnecke, die den Bärlauch glücklicherweise nicht zum fressen gern hatte. Aber auch Spinnen, Käfer oder Ameisen lassen sich öfter auf Bärlauchblättern ablichten.

Bärlauchblüten

Das fotografische Highlight der Bärlauchsaison ist eindeutig die Blütezeit. Für Sammler läutet das Erblühen der Bärlauchblüten jedoch das Ende der Saison ein. Aber Bärlauchblüten geben wunderschöne Motive ab. Egal ob du die weiß grüne Pracht fotografierst oder eine Bärlauchblüte (die genaugenommen aus mehreren Blüten besteht) in Szene setzt, sie sind immer fotogen.

Beim Fotografieren von Blüten und Blumen kannst du übrigens hervorragend ein Makroobjektiv oder Nahlinsen benutzen. Aber auch mit einem Teleobjektiv hast du die Möglichkeit, Details der Blüten einzufangen. Manche Teleobjektive haben sogar eine extra Makrofunktion eingebaut, so dass du auch ohne Zubehör recht nah an die Blüten heran kommst.

Gerade wenn es noch etwas düster ist im Wald können ein Blitz oder eine Aufsteckleuchte helfen, die Bärlauchblüten besser auszuleuchten. Aber unbedingt erforderlich ist das nur, wenn es sehr windig ist und du unbedingt eine kurze Verschlusszeit benötigst. Und wie schon erwähnt kannst du dir auch mit deiner Handylampe behelfen, wenn du gar nichts anderes zur Hand hast.

Andere Blumen zwischen dem Bärlauch

Da wo ich immer sammeln gehe wachsen auch Schlüsselblumen. Die gelben Blüten zwischen dem grünen Bärlauch stechen hervor. Bestimmt gibt es auch bei dir Blumen, die zwischen dem Bärlauch wachsen und etwas Farbe aufs Bild bringen.

Manchmal liegen auch Äste zwischen dem Bärlauch (oder schauen zwischen ihm hervor) oder der Bärlauch wächst um einen Baum herum. Statt nur den Bärlauch zu fotografieren, kombiniere ihn mit allem, was sonst noch im Wald wächst oder herumliegt. Das gibt deinem Foto gleich etwas mehr Pepp.

Bärlauch fotografieren - Zusammenfassung

Um Bärlauch in Szene zu setzen brauchst du keine Spezialausrüstung. Nur gute Knie und eine wasserfeste Unterlage oder schmutzfeste Hose. Hier nochmal meine wichtigsten Tipps, damit du keine langweiligen Bilder vom Bärlauch schießt:

Ändere die Perspektive, Bärlauch möglichst nicht aus dem Stand von oben fotografieren

  • Kleine Tiere lassen deine Bärlauchbilder lebendig wirken
  • Blüten, Blumen oder Äste in Mitten des Bärlauch geben tolle Motive ab
  • Und am wichtigsten: Erst fotografieren, dann sammeln!

Ich hoffe, dir haben meine Tipps gefallen und du weißt jetzt, worauf es ankommt, um Bärlauch in Szene zu setzen. Wenn du immer die neuesten Tipps rund um die Wald- und Baumfotografie und die neuesten Infos zu meinen Produkten erhalten willst, abonniere direkt meinen Newsletter. Ich werde dich auch nicht zuspammen, versprochen!

Und falls du es nicht mitbekommen hast, die ersten Workshoptermine stehen bereits fest!

Allzeit bestes Licht wünscht

Deine Tanja

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Waldfotografie – meine 10 besten Fotos aus 2021

2021 war in Bezug auf die Waldfotografie für mich ein sehr gutes Jahr. Neue Kamera, neues Objektiv und damit viele neue Möglichkeiten. Weit über 8500 Fotos aus dem Jahr 2021 habe ich auf der Festplatte. Etwa 1900 Fotos davon sind nicht im oder am Wald entstanden, wenn teils auch in Blaubeuren, wo es ja sehr bewaldet ist. Dennoch zähle ich sie nicht dazu. Rund 6600 Fotos habe ich also im Wald gemacht. Übrigens, das Titelbild hat es nicht in die Top 10 geschafft!


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Das klingt jetzt sehr viel. Und tatsächlich ist das ein Resultat aus verschiedenen Gründen. Zum einen habe ich ein sehr schlechtes Vorstellungsvermögen. Mir fällt es sehr schwer, mir etwas bildlich vorzustellen. Deshalb gelingt es mir nicht immer auf Anhieb, den besten Winkel für ein Foto zu finden und ich mache eben mehrere Aufnahmen, die sich teils nur in Nuancen unterscheiden.

Teils mache ich absichtlich mehrere Aufnahmen vom gleichen Motiv, falls eines etwas verwackelt. Ich habe aktuell nur ein sehr leichtes Reisestativ, das entsprechend nicht so stabil ist, wie ein schwereres. Aber da ich meinem Rücken oft nicht noch mehr Gewicht zumuten will, bin ich bewusst diesen Kompromiss eingegangen. 2022 werde ich das Thema Stativ nochmal aufgreifen.

Ja und der letzte Grund ist, dass ich viel mit Fotostacking und Panoramas experimentiert habe und so teils 10-15 Bilder nur dafür zustande kamen. Außerdem habe ich bisher so gut wie keine Fotos gelöscht, selbst die total verwackelten nicht. Das hole ich aktuell aber nach, alleine nur schon, um etwas Platz auf der Festplatte zu schaffen.

Bei so vielen Fotos ist es natürlich gar nicht so einfach, meine 10 Lieblingsfotos aus 2021 zu küren. Über 50 Fotos haben es alleine in die engste Auswahl geschafft. Von denen habe ich schlussendlich aber meine Top 10 gekürt, die ich dir hier vorstellen will. Da ich mich kaum entscheiden kann, welches ich am liebsten mag, stelle ich sie dir einfach in chronologischer Reihenfolge auf, wie ich sie aufgenommen habe.

Alle Fotos wurden mit der Canon EOS R aufgenommen. Bei allen Bildern außer Nr. 8 wurde das Canon EF 24-105mm f/4 IS USM Objektiv benutzt. Sofern nicht anders angegeben entstanden sie alle bei ISO 100.

Woodland Photography – meine Top 10 Waldfotos aus 2021

Nr. 1: Kiefernwald im Nebel

90mm, f8, 1/15 sek, Belichtungskorrektur +1/3

Am 6. Februar um 11:24 ist dieses Foto entstanden. Hat mich früher bei Regen oder Nebel nichts aus dem Haus bekommen, hat sich das mit der Entdeckung einiger Youtuber in der zweiten Hälfte 2020 schlagartig geändert. Ich hatte wirklich viel Glück, dass in einem Teilstück meines lokalen Lieblingswaldes auch so spät am Tag noch Nebel war. So ist dort in einem Kiefernwald dieses Foto entstanden.

Nr 2: Scharfgarbe im Gegenlicht

75mm, f4.0, 1/400 sek, Belichtungskorrektur -2/3

Auf einer Wiese neben einem kleinen Waldsee ist dieses Bild entstanden. Früher hat hier ein Jagdschloss gestanden, das aber abgetragen und in der Gemeinde Altbach neu aufgebaut wurde. Im Frühling blühen hier viele wunderschöne Blumen und geben ein tolles Motiv ab. Dieses Bild ist am 20. Mai um 8:38 entstanden.

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Nr. 3: Farne im Kiefernwald

105mm, f5.6, 1/5 sek

Wie schon Nummer 1 ist dieses Bild in meinem Lieblingswald entstanden. Ich komme sehr oft wieder und entdecke jedes Mal etwas Neues. Man kann ja glauben, dass Fichtenplantagen langweilig und unfotogen sind, aber mit dem richtigen Wetter und aus der richtigen Perspektive können selbst solche Orte richtig tolle Motive liefern. Falls du das auch lernen willst, empfehle ich dir übrigens einen meiner Workshops. Wie fast alle meine Bilder ist auch dieses am Morgen, nämlich um 8:30 des 17. Juli entstanden.

Nr. 4: Gräser im Wald

105mm, f4, 1/60 sek, Belichtungskorrektur -1

Das gleiche Waldgebiet aber eine ganz andere Ecke wie die Bilder Nr. 1 und Nr. 3 hat mir dieses wunderschöne Motiv beschert. Am 21. August um 7:54 blitze etwas Sonne zwischen den Bäumen durch. Das Gras und die Blumen auf dem Waldboden wurden angestrahlt und mit dem wunderschönen Gegenlicht der Morgensonne entstand dieses Lieblingsfoto.



Nr. 5: Eiche im Nebel

105mm, f9, 0,5sek

Der unvergesslichste Tag aus dem Jahr 2021 ist der, an dem dieses Foto entstanden ist. Ich will gar nicht viel dazu sagen, denn die ganze Geschichte kannst du hier nachlesen: Der größte Fehler, den du machen kannst

Ich war schon kurz nach Sonnenaufgang im Wald, aber entstanden ist dieses Foto erst um 8:09 Uhr.

Nr. 6 Spaziergänger im Nebel

105mm, f9, 0,5sek

Nur kurz nach Nr. 5, nämlich um 8:20 Uhr ist dieses Foto entstanden. Ein Jogger und ein Spaziergänger verschwanden zwischen den saftiggrünen Buchen und Eichen im Nebel. Ein Foto, das für sich selbst spricht.

Nr. 7: Frühes Herbstlaub im Gegenlicht

105mm, f4, 1/15 sek, Belichtungskorrektur -1

Die ersten Blätter haben angefangen sich zu verfärben und zeigen den immer näherkommenden Herbst an. Es ist das erste Mal, dass ich diesen Waldabschnitt oberhalb von Grunbach erkunde. Anders als die meisten anderen meiner Fotos ist dieses Bild am späten Nachmittag um 17:55 Uhr entstanden, als die tiefstehende Herbstsonne zwischen den Bäumen durchschien und das frühe Herbstlaub anleuchtete.



Nr. 8: Farn am schattigen Hang

8 Waldfotografie Leuchtender Farn
300mm, f5.6, 1/25 sek, Belichtungskorrektur -1 1/3

Mein erster Besuch der Kesselgrotte im Welzheimer Wald hat zu diesem Bild geführt. Der Farn, der zwischen Felsen wuchs, wurde von einem Sonnenstrahl getroffen, während die dunklen Steine im Schatten lagen. Ich habe hier nur noch etwas die Tiefen verdunkelt und das Foto etwas zugeschnitten. Entstanden ist es am 24. Oktober um 10:41.

Nr. 9: Moosbewachsene Birke

105mm, f4, 1/4 sek

Diese Birke habe ich bei einem weiteren Besuch des Waldes oberhalb von Grunbach entdeckt. Der Kontrast des grünen Mooses und den orangenen Blättern und dazu noch der schwarz-weiße Stamm der Birke haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Dieses Foto ist am Vormittag um 10:21 des 5. Dezember entstanden.

Nr. 10: Die Schlangenbuche

105mm, f4, 1 sek, Belichtungskorrektur 2/3

Oberhalb von Grunbach liegt das Örtchen Bouch. Öfter durchgefahren, nie besucht, habe ich am 11. Dezember beschlossen, dort anzuhalten. Und es war ein totaler Glücksgriff. Schnee und Nebel! Zunächst war ich gar nicht angetan von dem Wäldchen, aber dann habe ich doch einige sehr spannende Bäume gefunden. Dieses krumme Bäumchen ist mir zunächst gar nicht aufgefallen. Doch bei einem Blick zurück habe ich erkannt, dass ich beinahe ein richtig tolles Motiv übersehen hätte! Was ein Glück, dass ich mich um 9:40 Uhr noch einmal umgedreht habe, um wirklich nichts zu verpassen. Den ganzen Beitrag dazu findest du hier: Einen neuen Wald erkunden – wieso du nicht sofort umdrehen solltest

So, das waren meine 10 Lieblingsfotos aus dem Jahr 2021. Ob es die technisch besten sind? Möglicherweise nicht. Aber diese Bilder haben mir am besten gefallen. Es gab aber noch so viele weitere wirklich tolle Bilder, die ich teilweise schon gezeigt habe oder sicherlich noch zeigen werden. Welches hat dir am besten gefallen? In welcher hättest du die Bilder nominiert? Verrate es mir doch in den Kommentaren!

 

Allzeit bestes Licht wünscht

 

Deine Tanja

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Waldfotografie und Waldfunde – Was man im Wald so findet

Wer wie ich viel im Wald unterwegs ist und sich der Waldfotografie verschrieben hat, der wird über Kurz oder Lang über die einen oder anderen außergewöhnlichen Waldfunde stolpern. Manches davon ist ausgesprochen fotogen, anderes macht furchtbar wütend und traurig. Und doch können auch diese Dinge hin und wieder ein spannendes Fotomotiv abgeben.

 

Nicht alles habe ich fotografisch in Szene gesetzt, manche Bilder sind nur als Schnappschüsse gedacht gewesen, bis ich doch entschieden habe, diesen Beitrag zu schreiben. Jetzt aber wünsche ich dir viel Spaß mit meinen schlimmen, schönen, lustigen und außergewöhnlichen Waldfunden.


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Müll

Den Beginn macht das vermutlich ärgerlichste Thema: Müll. Bei meinen Fototouren im Wald bin ich schon über die kuriosesten Dinge gestoßen. Ein Fernsehgehäuse, Fässer, Schubkarren. Oder wie hier, Matratzen und andere Dinge, die einfach so neben der Straße oder einem Parkplatz abgeladen und den Hang hinuntergeworfen werden.

Häufig findet man auch Autoreifen im Wald. Ich vermute, dass sie von den Fahrzeugen der Jäger abgefallen sind (viele Wagen haben einen Ersatzreifen am Heck) oder sogar absichtlich zurückgelassen wurden, nachdem ein Platten repariert wurde. Damit gehören Autoreifen zu den Waldfunden, auf die ich gerne verzichtet hätte.

Fast schon lustig dagegen ist der Schuh, den ich in einem Bach gefunden habe. Wer zum Teufel verliert einen einzelnen Schuh mitten im Wald? Der zweite Schuh war weit und breit nicht zu entdecken. Was denkst du, wie solch ein Schuh seinen Weg in den Bach gefunden haben mag?

Seltsame Waldfunde: Gebäude

OK, diese Waldfunde als Gebäude zu bezeichnen ist etwas irreführend. Hin und wieder findet sich im Wald ein Steinbau, oftmals unbekannter Herkunft. Bei dieser Hütte handelt es sich vermutlich um einen Schlechtwetterunterstand. Das wäre jedenfalls die naheliegendste Erklärung dafür, wieso sich eine solche Steinhütte im Wald befindet.

Nicht weit von dieser Hütte entfernt bin ich auf die Überreste eines anderen Gebäudes gestoßen. Ob das der Zugang zu einem alten Bunker ist? Oder ob hier einmal ein Turm oder Haus gestanden hat, bevor der Wald gepflanzt wurde? Vielleicht diente es auch einfach als Regenauffangbecken? Weder ein Schild in der Nähe noch eine Suche bei Google haben das Mysterium entschlüsselt.

Und auch diese zerfallene Holzhütte hat sicher eine spannende Geschichte zu erzählen. Sehr wahrscheinlich handeln diese Geschichten von mehr oder weniger erfolgreichen Jagden. Denn für mich sieht es aus wie ein zusammengestürzter Hochstand.

Beim folgenden Waldfund weiß ich dagegen, dass es die Ruine eines alten Bruderhauses ist. Im 16. Jahrhundert haben dort Wiedertäufer gelebt. Heute steht nur noch der Keller, der beinahe unscheinbar neben dem Weg liegt und heute ein Kulturdenkmal ist. Aber auch hier macht kein Schild darauf aufmerksam, die Informationen findet man nur sehr tief vergraben im world wide web.

Das alte Bruderhaus in Stetten ist gut versteckt

Waldfunde in Pfützen

Manchmal, wenn es viel geregnet hat, bilden sich vor allem auf alten Forstwegen in den Gräben und Reifenspuren Pfützen. Was auf den ersten Blick wie einfaches Wasser aussieht, ist bei genauerem Hinsehen ein eigener Kosmos.

In so mancher Pfütze im Wald gibt es viel zu entdecken

Gelbbauchunken und Bergmolche nutzen diese Pfützen zur Eiablage. Libellen legen ebenfalls ihre Eier hinein. In den Pfützen leben kleine Wasserflöhe und andere Tiere, die als Beute für die gefräßigen Libellenlarven dienen. Findest du nicht, dass sie irgendwie aussehen wie kleine Aliens?

Kannst du den Lurch und die Kaulquappe entdecken?
Kein Alien sondern eine Libellenlarve

Übrigens, so sehen diese kleinen Monster aus, wenn sie dann endlich aus dem Wasser kommen und die majestätischen Libellen geschlüpft sind.

Frostige Waldfunde

Dieser Beitrag ist im Oktober entstanden. Noch sind die Tage warm und die Nächte frisch aber nicht frostig. Doch sobald sich das ändert, wirst du wieder die Möglichkeit haben, ein faszinierendes Phänomen zu beobachten: Haareis.

Auch wenn man es zunächst glauben mag, Haareis ist kein Pilz, sondern tatsächlich gefrorenes Wasser. Also echtes Eis. Es findet sich auf Totholz von Laubbäumen. 3-10cm können die Eishaare lang werden. Dabei wachsen sie beinahe rasen schnell mit 5 bis 10 Millimetern pro Stunde. Vermutlich ist ein schimmelartiger Pilz im Holz der „Baumeister“ dieses seltsamen Gebildes. Sie bilden Gase, die das Wasser aus dem Holz verdrängen, wodurch die haarartige Struktur entsteht.

Haareis

Doch damit sich Haareis bildet, müssen ganz spezielle Wetterbedingungen herrschen. Zunächst muss es ein bis zwei Tage viel regnen. Anschließend müssen die Temperaturen knapp um den Gefrierpunkt liegen. Außerdem muss es windstill sein. Sobald dann die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinkt, beginnt sich das Haareis zu bilden. So unwahrscheinlich das jetzt klingen mag, aber bei uns in der Region kommt es ziemlich häufig vor. So oft, dass ich schon gar nicht mehr anhalte um es zu fotografieren.

Das Eis sieht wirklich aus wie Haare

Auch der nächste Waldfund dreht sich um Eis. Und um Frösche. Frösche sind wirklich faszinierende Tiere. Als wechselwarme Tiere passen sie ihre Körpertemperatur der Umgebungstemperatur an. Und wenn es im Spätherbst kalt wird, verfallen sie in Winterstarre. Aber im Februar werden sie richtig „heiß“. Denn dann ist Paarungszeit.

 

Oft jedoch ist es im Februar noch bitterkalt und die Teiche, in denen die Frösche ihre Eier ablegen frieren nachts wieder zu. Es ist wirklich lustig zu sehen, wie sich die Frösche unter dem Eis knubbeln und ablaichen. Und trotz der Kälte schlüpfen schon bald darauf kleine Kaulquappen, die nach wenigen Wochen zu kleinen Fröschen werden und wieder in den Wald ziehen.

Frösche unter der gefrorenen Oberfläche
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Das soll es jetzt erst einmal gewesen sein mit meinen Waldfunden. Aber im Wald gibt es noch viel mehr Kurioses zu entdecken. Wenn du mehr wissen willst, abonniere meinen Newsletter und werde informiert, sobald der zweite Teil erscheint. Außerdem nimmst du als fleißiger Leser meines Newsletters automatisch am Gewinnspiel teil.

Und wenn du Hilfe beim Fotografieren brauchst, kann ich dir einen meiner Workshops empfehlen. Ich freue mich schon darauf, dich dort kennenzulernen!

Allzeit bestes Licht wünscht

Deine Tanja

Herbstlaub, Pilze und mehr – 8 Motivideen für herbstliche Waldfotografie

Meine liebste Jahreszeit ist tatsächlich der Herbst. Besonders, wenn er warm und sonnig ist. Ich liebe diese bunten, strahlenden Farben der Bäume. Einfach perfekt für meine Waldfotografie. In diesem Beitrag will ich ein paar Motivideen für wunderschöne herbstliche Waldfotos geben und dir zeigen, wie vielfältig die Waldfotografie im Herbst ist.


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Waldfotografie im Herbst: Bunte Blätter

Fangen wir an mit dem absoluten Klassiker: Bunte Blätter. Wann genau sich das Laub verfärbt, ist jedes Jahr etwas anders. Es braucht kürzere Nächte, nächtliche Temperaturen um einstelligen Bereich und davon mehrere aufeinanderfolgend. Eine kalte Nacht macht also noch keinen Herbst. Wenn sich dann aber die Blätter ab Ende September oder Anfang Oktober endlich verfärben, kannst du viele unglaublich schöne Waldfotos mit buntem Herbstlaub machen.

So setzt du Herbstlaub gekonnt in Szene

Wenn du buntes Herbstlaub fotografieren willst, suche dir einen Baum mit niedrig hängenden Blättern. Etwas Sonne, am besten von der Seite oder von hinter dir kommend, ist ideal, um die Blätter zu beleuchten. Aber achte darauf, dass es nicht zu viel Sonne ist, da die Farben sonst nicht mehr so schön zur Geltung kommen. Das Licht am frühen Morgen oder späten Nachmittag/frühen Abend eignet sich am besten.

So auch bei diesem Foto. Hier kommen die Herbstfarben der Buchenblätter sehr gut zur Geltung. Dieses Bild ist bei 50mm entstanden und wurde aus der Hand fotografiert. Kein Stativ. Das ging deshalb so einfach, weil es schon relativ hell war im Wald. Bei Nahaufnahmen von Laub liegt der Fokus tatsächlich mehr auf den Farben und Strukturen der einzelnen Blätter.

Noch besser können solche Nahaufnahmen von Herbstlaub mit einem Teleobjektiv werden. Das nachfolgende Foto wurde mit einer Brennweite von 600mm aufgenommen. Das hat es mir ermöglicht, in die Baumkrone zu blicken und dort die sonnenbeschienen Blätter abzulichten.

Waldfotografie: Bäume und Herbstwälder

Einzelne Bäume im Wald zu fotografieren kann eine ziemliche Herausforderung sein. Vor allem, wenn es nicht nebelig ist und der Nebel nicht dabei hilft, die Bäume von einander abzugrenzen. Eine Möglichkeit ist, ihn ins richtige Licht zu rücken. Zum Beispiel wenn die Sonne von der Seite auf den Baum fällt und er heller ist als die umliegenden Bäume.

 

Hat das Laub eine andere Farbe als das der Bäume drumherum, ist es auch ziemlich einfach, einen besonders schönen Baum zur Geltung zu bringen.

Eine ebenfalls sehr schöne Methode, einzelne Bäume hervorzuheben, ist das Nutzen von Gegenlicht. Du positionierst dich so, dass die tiefstehende Sonne hinter dem Baumstamm liegt. Er wird von hinten angeleuchtet und es erscheint ein feiner Lichtstrahl links und rechts am Stamm. Damit ziehst du den Blick des Betrachters direkt auf diesen einen Baum.

Herbstliche Waldwege

Eine weitere Motividee für den Herbstwald sind Waldwege. An sonnigen Tagen, wenn das Laub bunt strahlt, entstehen magische Fotos, die einen sofort in den Wald ziehen. Doch auch Nebel und Wolken hindern dich nicht daran, Fotos von Waldwegen zu machen, die den Herbst perfekt einfangen.

Idealerweise stellst du deine Blende auf f8-f11 und suchst dir einen Fokuspunkt im ersten Drittel des Bildes. Wege wirken in der Regel am besten, wenn sie einigermaßen mittig im Bild plaziert sind oder ganz am Rand starten.  Versuche zumindest, den Weg nicht irgendwo im Bild starten zu lassen. Das wirkt unsymmetrisch und das menschliche Gehirn bevorzugt Symmetrie.

Den Herbstwald bei schlechtem Wetter fotografieren

Schlechtes Wetter ist gutes Wetter! Besonders, wenn es bewölkt ist oder sogar leicht regnet. Und was machst du dann? Die Regenjacke schnappen, wasserfeste Schuhe anziehen und freudestrahlen in den Wald rennen! Nein, wirklich! Regen ist toll. Glaubst du nicht? Dann schau dir mal diese Bilder an.

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Im und nach dem Regen herrscht oft eine besondere Stimmung im Wald. Ich bin dann wirklich gerne dort. Regentropfen, die an den Ästen hängen. Blätter, die nach dem Regen eine ganz besondere Farbe haben. Nebel, der aus dem Wald aufsteigt. Du siehst, auch bei Regen kannst du tolle Herbstfotos machen!

Ich habe in den letzten Monaten den Nebel lieben gelernt. Je nebeliger, umso besser. Leider kommt dieses Wetterphänomen bei uns aber doch eher seltener vor. Und wenn doch, dann hält mich nichts mehr im Haus. Fotos wie diese können entstehen, wenn du bei Nebel in den Wald gehst.

 

Gräser und Farne

Blumen blühen im Herbst nur noch sehr spärlich. Vieles ist jetzt verblüht. Aber deshalb fehlt es noch lange nicht an Motiven am Wegesrand! Verblühte Blumen, die letzten fast vertrockneten Gräser oder auch (noch immer grüne) Farne bieten jede Menge mögliche Motive für herbstliche Fotos im Wald.

 

Manche Motive wirken auf den ersten Blick total langweilig. Aber wenn du deine Perspektive änderst, in die Hocke gehst und vielleicht sogar noch gegen das Licht fotografierst, können aufregende Bilder entstehen.

Waldfotografie im Herbst - Der Blick nach unten

Wunderschöne Motive kannst du auch finden, wenn du deinen Blick nach unten richtest. Nach und nach fallen die Blätter von den Bäumen. Einzelne Blätter stechen aus der Menge hervor oder viele bunte Blätter bilden ein schönes Muster. Wie diese Blätter auf den nachfolgenden Fotos

Wenn sich nach dem Regen Pfützen bilden, bin ich auch jedes Mal total begeistert. Ich liebe es, die Spiegelbilder des Waldes zu fotografieren. Und wenn um die Wasserpfützen buntes Herbstlauf liegt, bekommen die Bilder nochmal ein ganz neues Flair.

Nicht zu vernachlässigen ist die Welt der Pilze. Neben braunen Steinpilzen gibt es Pilze in allen erdenklichen Formen und Farben. Weiß, rot, orange, lila. Wenn du ein wenig die Augen aufmachst, wirst du sehen, dass sich nicht nur die Bäume bunt verfärben, sondern auch am Waldboden die tollsten Farben zu finden sind.

Herbstliche Waldfotos – Sieh hinauf

Mit einem Weitwinkelobjektiv ausgestattet kannst du im Herbst auch tolle Bilder von Baumkronen machen. Diese Art der Fotografie beschränkt sich war nicht auf den Herbst, aber wenn verschiedene Baumarten nebeneinanderstehen und die Blätter bunt leuchten, bekommst du einfach die schönsten Bilder.

Sonnenstrahlen fotografieren im Herbst

Ein weiteres Motiv, dass zwar das ganze Jahr über möglich ist, aber im Herbst die tollsten Ergebnisse liefert: Sonnenstrahlen im Wald fotografieren. Wenn das Morgenlicht durch das rote, gelbe und orangene Laub fällt, strahlen sowohl die Sonnenstrahlen als auch das Laub noch viel mehr.

Ich hoffe, dir haben die Tipps gefallen und du hast die eine oder andere Idee bekommen, was du im Herbst alles fotografieren kannst. Die nächsten Wochen werden wieder sehr aufregend, denn die ersten Blätter beginnen sich schon zu verfärben. Das bedeutet, ich werde wieder auf viele Fototouren gehen und dir hoffentlich eine Menge Bilder zeigen können!

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Falls du Hilfe brauchst bei deiner Waldfotografie, dann habe ich genau die richtige Lösung für dich: Ein Coaching bei mir. Ich biete Einzelcoachings und Kleingruppencoachings an. Wahlweise kannst du dabei die Grundlagen deiner Kamera und der Fotografie im Allgemeinen erleneren oder dich mit mir auf die Waldfotografie konzentrieren. Mehr dazu findest du unter Workshops. Und wenn du weiterhin über Neue Blogbeiträge und Neuigkeiten rund um meine Workshops und den Blog informiert werden willst, dann trage dich einfach in den Newsletter ein.

Der größte Fehler, den du machen kannst

Sonntag, mitten in der Nacht, 3 Uhr. Ich bin wach und fühle mich, als ob ich Bäume ausreißen könnte. Aber es ist mitten in der Nacht. Bis zum Sonnenaufgang sind es noch mehr als drei Stunden. Also gehe ich auf die Couch und lese ein wenig und plane meine Fototour. Es ist Nebel angekündigt, darauf warte ich schon ewig! Schlussendlich schlafe ich doch nochmal ein, bis mich um 5:30 der Wecker unsanft aus einem wirren Traum reißt.


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Ein Blick aus dem Fenster und ich bin wach. Nebel, schönster, dichter Nebel! Die Frage, ob ich nicht besser weiterschlafen soll, stellt sich gar nicht mehr. Meine Akkus sind geladen, die Speicherkarte ist geleert. Noch schnell etwas zu Essen und Trinken einpacken und dann kann es auch schon losgehen.

Durch dichten Nebel geht es den Berg rauf, von dort will ich mein erstes Foto machen. So ein Mist, mein Stativ steht noch zu Hause! Also wieder nach Hause, Stativ holen und wieder zurück. Was erst ärgerlich klingt, war ein riesen Glück. Das Licht war schon viel besser und diese wunderschönen Fotos sind entstanden.

Überall Nebel – nur nicht im Wald!

Ich habe entschieden, in Baltmannsweiler in den Wald zu gehen. Hier stehen viele alte Buchen und einige Eichen, die wunderschöne Fotomotive darstellen. Nur ein Problem gibt es: Es gibt keinen Nebel. Die Apfelbäume auf der Wiese neben dem Wanderparkplatz stehen in dichtem Nebel. Aber der Waldweg ist klar wie ein geschliffener Diamant. Keine Nebelschwade weit und breit.

Egal, ich entscheide mich dafür, ein wenig durch den Wald zu laufen. Es gibt viele Forstwirschaftswege und kleine Waldwege, die vom Hauptweg abgehen. Hier wird sich doch sicher ein schönes Fotomotiv finden lassen?

Naja, irgendwie nicht. Das Licht ist nicht schön, es gibt keinen Nebel, nicht einmal schöne Pilze sind zu sehen. Entweder abgefressen oder halb vergammelt. Das war wohl nichts. Etwas frustriert lege ich eine kleine Frühstückspause ein und entscheide, dass ich besser zu Auto zurück gehe und woanders hinfahre.

Baltmannsweiler (9)
Spoiler: Später gab es doch noch Nebel!

Waldfotografie – Beinahe hätte ich einen Fehler gemacht

Beinahe hätte ich den größten Fehler gemacht, den man in der Waldfotografie überhaupt machen kann. Neben Speicherkarte und Ersatzakku vergessen. Ich gehe nicht auf direktem Weg wieder zurück, sondern den Weg weiter, der mich zum Hauptweg führen wird. Was ein Glück! Denn nur kurz nach meiner Pause, wenige Meter weiter durch den Wald ist er da, der Nebel!

Zuerst noch zaghaft, ziehen schon bald immer dickere Nebelschwaden durch die Bäume und tauchen alles in ein mystisches Licht. Was bin ich froh, dass ich nicht sofort zurück bin, sondern eine Pause eingelegt habe und doch noch den etwas längeren Weg gegangen bin.

 

Auf dem Weg zum Hauptpfad finde ich dann wirklich schöne Motive. Diese alte Eiche hat es mir ganz besonders angetan. Stolz steht sie da, zwischen den Buchen. So als ob sie die Erinnerung an den König aufrechterhalten will. Ein geduldiges Model, das sich von mir ablichten lässt.

Baltmannsweiler (4)

Weiter geht es zu den Schlösslesseen, die ebenfalls im Nebel liegen. Auch hier gelingen mir einige wirklich schöne Aufnahmen. Ich bin froh, dass ich hier bin und den Nebel ausnutzen kann.

Baltmannsweiler (13)

Auf dem Rückweg, der über den kleinen Pfad zum König führt, ist leider kaum noch Nebel da. Der Pfad liegt etwas tiefer als der Hauptweg. Zum Glück wabern noch einige Wolken durch die höher gelegenen Bäume. Hier kam dann sogar noch etwas Sonne dazu, was zu wirklich schönen Aufnahmen geführt hat.

Baltmannsweiler (15)
Baltmannsweiler (17)

Ein kleiner Baum hat meinen Blick gefesselt. Ich bin noch ein Stück näher ran, habe einige Bilder gemacht und dann eine zweite Frühstückspause eingelegt. Doch kaum habe ich mich auf dem alten Baumstumpf niedergelassen und etwas getrunken, sah ich ein Leuchten in meinen Augenwinkeln. Sofort bin ich aufgesprungen und habe die kurze Zeit genutzt, in der die Sonnenstrahlen durch den Nebel traten und das Bäumchen wie mit einem Scheinwerfer erleuchtet haben. Für solche Morgende lohnt sich das frühe Aufstehen dorch wirklich!

Baltmannsweiler (18)

Waldfotografie – Der größte Fehler, den du machen kannst

So, und was ist nun dieser Fehler von dem ich gesprochen habe? Der größte Fehler, den du machen kannst, ist kurzfristig deinen Plan umwerfen. Panisch von einem Ort zum anderen hetzen, weil du nicht sofort die Bedingungen vorfindest, die du dir erhofft hast. FOMO nennt man das, fear of missing out. Also Angst, etwas zu verpassen.

Aber das führt schlussendlich zu genau dem Gegenteil. Du wirst das beste verpassen, wenn du von einem Ort zum nächsten hetzt. Rein in den Wald, raus aus dem Wald, rein ins Auto, raus aus dem Auto, rein in den Wald und alles ist vorbei. 

 

Glaub mir, ich war da! Nicht heute, aber oft genug. Hier ist kein Nebel, keine Sonne, ich versuch es in dem Waldstück, das 20 Minuten entfernt liegt, drüben auf dem gegenüberliegenden Berg. Kaum dort angekommen, zog an meinem Ursprungsort schönster Nebel auf. Unzählige Male habe ich es schon erlebt.

Wenn du dich für ein Waldstück oder einen spezifischen Ort entschieden hast, dann bleibe dabei. Manchmal wird sich an den Bedingungen nichts mehr ändern, aber oft genug wird deine Geduld sich auszahlen.

Welche Fehler sind dir schon unterlaufen und welche findest du besonders gravierend? Berichte mir doch davon in einem Kommentar. Übrigens, wenn du meinen Newsletter abonnierst, bekommst du nicht nur Neuigkeiten von mir direkt in dein Postfach, du nimmst auch automatisch an meinen Gewinnspielen teil!

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Allzeit bestes Licht,

 

wünscht dir deine Tanja

Waldfotografie im Sommer – Tipps und ein Waldspaziergang am Morgen

Der Sommer ist für die meisten Landschaftsfotografen die am wenigsten interessante Jahreszeit. Und auch ich finde die Monate Juli und August am unfotogensten. Es wird früh hell, spät dunkel und dazu ist die Natur irgendwie in einem Zwischenstadium. Die Frühlingsblumen sind verblüht, das frische Grün ist mittlerweile satter und dunkler, aber die Herbstfarben lassen noch auf sich warten. Dazu macht mich die Hitze eher träge. Du hast es sicher gemerkt, das sind alles Ausreden, wieso man am Wochenende doch ausschlafen sollte anstatt das einzig richtige zu tun: Sich der Waldfotografie im Sommer zu widmen.

Also Schluss mit den Ausreden. Das Wetter war gut, kein Sturm, Regen oder Gewitter war angesagt. Und meine innere Uhr wirft mich ohnehin auch am Wochenende gerne um 5 Uhr aus dem Bett. Und so sind an diesem sonnigen Morgen einige wunderschöne Fotos entstanden, die euch dir heute zeigen will.


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Waldfotografie im Sommer – eine besondere Herausforderung

Waldfotografie im Sommer war schon immer eine Herausforderung für mich. Es ist mir immer schwergefallen, schöne Motive zu finden. Die Blätter der Bäume sind nicht mehr so frisch wie im Frühling, das Licht ist auch nur früh morgens und spät abends wirklich schön. Frühlingsblumen blühen fast nur im Frühling, Pilze sind dagegen noch eher rar.

Aber wenn man seine Aigen öffnet, dann findet man sogar direkt am Wegesrand viele schöne Motive. Die Waldfotografie im Sommer muss also nicht automatisch langweilig sein. Alles was du brauchst sind ein Wecker und Motivation, etwas früher aufzustehen.

Waldfotografie im Sommer – Motive gibt es überall

Einige wenige Blumen blühen noch immer am Wegesrand. Wie zum Beispiel diese Glockenblumen. Ich habe verschiedene Belichtungen ausprobiert. Sehr hell und sehr dunkel. Aber mir gefällt dieser leichte moody look bei diesem Motiv doch besser, als die hellen Bilder. Und was denkst du?

Canon EOS R mit Canon EF 24-105 f/4L IS USM - 1/13sek, F4,0, ISO 100, 105mm
0,8 sek, F4,0, ISO 100, 105mm

Die Sonne stand zur richtigen Zeit im richtigen Winkel. Einige goldene Sonnenstrahlen fielen durch die Blätter. Es ist schon faszinierend zu sehen, wie schnell sich das Licht verändert. Und was eine leichte Positionsveränderung der Kamera ausmachen kann. Zischen den folgenden Bildern liegen nur 20 Minuten. Und nur wenige Meter, die ich den Weg weiter hinaufgelaufen bin. Aber was noch aufregender war, waren die einzelnen Stellen, die vom Licht erleuchtet wurden und beinahe golden glühten.

Tamron 70-300mm - 1/10sek, f7,1, Belichtungskorrektur -1 2/3, 161mm, ISO 100
Tamron 70-300mm - 1/8 sek, f9.0, -1 Belichtungskorrektur, 124mm, ISO 100
Canon EF 24-105 f/4L IS USM - 1/40sek, F8.0, -1 Belichtungskorrektor, ISO 100, 105mm

Vor einigen Wochen ist mir eine Aufnahme gelungen, bei der ein Vergissmeinnicht nur als Kontur erkennbar war. Ich hatte gehofft, ein ähnliches Foto mit einem anderen Motiv erstellen zu können. Leider ist mir das nicht gelungen, aber es sind dennoch einige wirklich schöne Gegenlichtbilder gelungen.

Canon EF 24-105 f/4L IS USM - 1/320sek, F4.0, -1 Belichtungskorrektur, ISO 100, 105mm
Sigma 105 f/2.8 Makroobjektiv - 1/2500sek, F2.8, 2/3 Belichtungskorrektur, ISO 100, 105mm

Ein kleines Frühstück habe ich auch gefunden! Herrlich süße Himbeeren, die direkt am Wegesrand wuchsen. Die Himbeeren waren genau so süß, wie sie auf dem Bild aussehen! Leider war der Strauch sehr klein und es wuchsen nur vier oder fünf Himbeeren. Aber wer hätte diesem Anblick wiederstehen können?

Sigma 105 f/2.8 Makroobjektiv - 1/80sek, F2.8,-1 1/3 Belichtungskorrektur, ISO 100, 105mm

Waldfotografie im Sommer – ändere deine Perspektive

Mittlerweile stand die Sonne auch schon etwas höher. Aber auch dann lassen sich noch spannende Fotos machen. Ein Blick nach oben eröffnet ganz neue Perspektiven. Und darum geht es in der Fotografie ja auch, Perspektive. Mit meinem Weitwinkelobjektiv wirkt der Blick von unten in die Baumkronen gleich viel beeindruckender als mit einem Standardobjektiv.

Canon EF 10-18mm f4.5-5.6 IS STM - 1/40sek, f11, 10mm, ISO 100

Details dagegen lassen sich doch besser mit meinem 24-105mm Objektiv oder sogar einem Teleobjektiv darstellen. Dafür lohnt es sich immer, einen Blick in die Bäume zu werfen. Denn manchmal ist nicht der Baum als ganzes das interessanteste Motiv, sondern seine Äste oder Rinde. In diesem Fall schien es so, als ob zwei dunkle Äste die beiden helleren einrahmen würden.

Canon EF 24-105 f/4L IS USM - 1/8sek, F9.0, -1 Belichtungskorrektur, ISO 100, 73mm

Doch irgendwann wurde es Zeit für den Rückweg. Vor allem, weil ich mich kenne und weiß, dass ich bei jedem interessanten Motiv stehen bleibe. Und tatsächlich gab es noch die eine oder andere Gelegenheit, stehen zu bleiben. Ganz besonders ins Auge gefallen ist mir dieser blattlose Baum. Vom warmen Sonnenlicht beleuchtet stand er da. Und nach kurzer Zeit viel noch ein Lichtstrahl auf den weiter hinten stehenden Baum. So schien es, als würden die beiden Baumstämme leuchten, während um sie herum die Blätter noch im Schatten lagen.

Canon EF 24-105 f4L IS USM - 1/10sek, F9.0, -1 2/3 Belichtungskorrektur, ISO 100, 105mm Fotostack aus zwei Einzelbildern

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So gelingt deine Waldfotografie im Sommer

Wenn du dramatische Fotos auch im Sommer schießen willst, musst du entsprechend früh im Wald sein. In den letzten Monaten bin ich oft zum Sonnenaufgang im Wald gewesen. Das ist wirklich früh. Bei uns sind die Wälder allerdings sehr bergig und das Licht somit 1-3 Stunden nach Sonnenaufgang am schönsten. Finde für deinen Wald heraus, wann das Licht am besten ist und stelle dir das nächste Mal den Wecker entsprechend früh (oder spät).

Dreh dich öfter um! Das Licht verändert sich innerhalb von Sekunden. Ein Motiv, das gerade noch im Schatten lag, kann jetzt schon von der Sonne erhellt sein und umgekehrt.

Canon EF 24-105 f/4L IS USM - 1/13sek, F8.0, -1 Belichtungskorrektur, ISO 100, 105mm

Und wenn alle Stricke reißen, dann nutze die Gelegenheit und erkunde neue Wälder. Finde Stellen, die du bei Regen oder im Herbst oder Winter wieder besuchen willst und probe deine Komposition. Am Computer siehst du dann, ob deine Idee wirklich funktioniert oder ob du eventuell störende Äste oder Bäume übersehen hast.

Willst du mehr Tipps rund um die Waldfotografie? Dann trage dich direkt in den Newsletter ein. Du nimmst automatisch am nächsten Gewinnspiel teil und bekommst von Zeit zu Zeit eine Mail mit Fototipps, die so nicht auf meinem Blog zu finden sind.

Ab September 2021 kannst du bei mir auch in Workshops in ganz kleinen Gruppen mehr über die Waldfotografie lernen. Falls du noch gar keine Erfahrung hast, aber das Fotografieren ausprobieren willst oder die Grundlagen der Fotografie lernen willst, dann habe ich ebenfalls die richtigen Workshops für dich im Angebot. Bei Fragen schicke mir dazu einfach eine Nachricht!

Allzeit bestes Licht wünscht

Deine Tanja

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Woodlandphotography – Diese Ausrüstung für deine Waldfotografie brauchst du

„Wenn man so ganz alleine im Wald steht, begreift man nur sehr schwer, wozu man in Büros und Kinos geht. Und plötzlich will man alles das nicht mehr“ soll Erich Kästner gesagt haben. Dem stimme ich voll und ganz zu! Wie viele Stunden hast du schon mit deiner Kamera im Wald verbracht und die Ruhe genossen?

Wenn du schon einmal im Wald fotografiert hast, hast du aber sicher gemerkt, dass es selbst bei strahlendem Sonnenschein sehr dunkel sein kann. Deshalb ist deine Ausrüstung für die Waldfotografie sehr wichtig.

Ja, es wird oft gesagt, die Ausrüstung ist egal. Man kann mit jeder Kamera gut Bilder machen. Das ist im Grundsatz auch richtig. Wenn du keine Ahnung von Bildaufbau und Komposition hast, bringt dir die teuerste Ausrüstung nichts. Was nicht heißt, dass du mit deinem Handy genau die gleichen Bilder machen kannst wie mit einer richtigen Kamera.


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Ausrüstung für Waldfotografie - Die Kamera

Normalerweise sagt man ja, dass die Objektive wichtiger sind als die Kamera. Für die Waldfotografie ist das aber nicht unbedingt zu 100% richtig. Denn wenn es dunkler ist, kannst du mit drei Möglichkeiten deine Fotos aufhellen. Mit einer großen Blende, mit einer längeren Verschlusszeit oder mit einer höheren ISO. Über den ISO-Wert steuerst du die Lichtempfindlichkeit des Sensors deiner Kamera. Aber, je höher der ISO-Wert eingestellt wird, umso eher kommt es zum so genannten Bildrauschen und zu Detailverlust deiner Bilder.

Und hier liegt auch der Hund begraben. Nicht jede Kamera arbeitet bei jedem ISO-Wert gleich gut. Deshalb solltest du, wenn möglich, eine Kamera wählen, die bei einem möglichst hohen ISO-Wert noch gute Ergebnisse liefert. Das beste Rauschverhalten bieten in der Regel Vollformatkameras. Aber auch meine alte EOS 80d liefert bis ISO 1600 gute Ergebnisse. Erst danach sieht man eine signifikante Verschlechterung der Bildqualität. Bei meiner relativ neuesn Canon EOS R sind die Bilder sogar im höheren ISO-Bereich noch sehr gut.

Es ist auch so, dass du bei einer höheren Megapixelzahl meistens (aber eben nicht immer) auch ein höheres Rauschen hast. Jeder einzelne Punkt auf dem Bildsensor bekommt weniger Licht ab, je höher die Megapixelzahl ist. Hier ist größer nicht uneingeschränkt besser. Wenn du dich für ein oder zwei Modelle entschieden hast, versuche sie möglichst zu vergleichen, insbesondere was das High-Iso-Rauschen betrifft.

Gleichzeitig bedeutet aber eine größere Megapixelzahl auch, dass du größere Ausdrucke machen kannst, ohne dass es zu Qualitätsverlust kommt. Pauschal kann man sagen, dass du eine ideale Druckqualität erhältst, wenn du die Pixelzahl einer Seite des Bildes durch 100 teilst. Bei einem Bild mit 24MP und der Größe 6000×4000 Pixel käme also eine maximale Größe von 100 x 66,7cm heraus. Wenn du größer drucken willst, brauchst du entweder eine Kamera mit mehr Megapixel oder du musst einen leichten Verlust bei der Druckqualität in Kauf nehmen.

Die Wahl deiner Kamera hängt also auch davon ab, ob du planst, deine Bilder auszudrucken oder nur am PC anzuschauen. Und für welchen Hersteller du dich entscheidest, ist eigentlich auch Geschmackssache. Hier gibt es kaum ein Richtig oder Falsch. Denke auch daran, die passende Speicherkarte mitzukaufen!

10mm
Aufgenommen mit einem Canon 10-18mm bei einer Brennweite von 10mm

Objektive für Woodland Fotografen

Der Markt an Objektiven ist unglaublich groß. Neben den großen Kameraherstellern gibt es weitere Firmen, die die passenden Objektive für deine Kamera anbieten. Von billig bis teuer ist alles dabei. Aber wlche Objektive gehören nun in deine AUsrüstung für Waldfotografie?

Viele kaufen ihre erste Kamera mit einem Kit-Objektiv. Das All-Inclusiv-Paket sozusagen. Das ist in meinen Augen auch in Ordnung, wenn du keine großen Ansprüche hast oder das Hobby einfach einmal ausprobieren willst. Aber wenn du dir einmal anschaust, was die Kit-Objektive einzeln oder auch auf dem Gebrauchtmarkt kosten, wirst du sehen, dass sie meistens sehr billig sind. Und entsprechend ist leider oft auch die Qualität.

Für den Anfang empfehle ich mindestens ein Zoomobjektiv von etwa 17-50mm oder 24-70mm. Damit kannst du ziemlich gute Weitwinkelaufnahmen machen oder ein gutes Stück zoomen. Wichtig ist, dass dein Objektiv eine große Blende hat. Am besten nimmst du eines mit Blende f2.8 oder f4. Wenn dir die Originallinsen zu teuer sind, kannst du am Anfang auch gut auf Sigma oder Tamron zurückgreifen. Ich selber fotografiere mit einem Tamron-Objektiv ohne Bildstabilisator. Gebrauchte Objektive bekommst du oft schon für um 200€, manchmal aber sogar für unter 100€. Damit hast du wirklich mehr Freude als mit den meisten Kit-Objektiven!

Neben einem sogenannten Standard-Objektiv gehört auch ein Teleobjektiv zu deiner Grundausstattung. Ob du dich für ein 70-200mm, ein 70-300mm oder gleich ein 150-600mm entscheidest, bleibt dir überlassen. Einige Landscape-Fotografen schwören auch auf das 100-400mm von Canon. Das kostet aktuell aber um 2000€ und ist entsprechend kein Schnäppchen.

Wozu braucht man überhaupt ein Teleobjektiv in der Waldfotografie? Nun ja, genau wie in der Landschaftsfotografie im Allgemeinen kommt es immer vor, dass du nicht alles aufnehmen willst, was du gerade siehst. Manchmal ist es ein Detail im Baum, oder die etwas weiter entfernte Baumgruppe, mit der du das Bild füllen willst. Und nicht immer ist es auch möglich, näher an das Fotomotiv heranzurücken. Deshalb sollte früher oder später auf jeden Fall ein Teleobjektiv zu deiner Ausrüstung für Waldfotografie gehören.

Optional kannst du auch über die Anschaffung eines Makroobjektivs nachdenken. Das ist immer sehr schön, wenn du Details im Wald aufnehmen willst. Baumrinde, Pilze, Strukturen in den Blättern, Tiere, es gibt unzählige Möglichkeiten. Lass dich auch bitte nicht darauf festlegen, dass Landschaftsfotografen keine Makroaufnahmen machen dürfen, weil das eben keine Landschaften sind. Für die meisten Menschen ist die Fotografie ein Hobby. Fotografiere, was dir im Wald .gerade gefällt und nicht, was dir ein Lehrbuch oder ein Guru vorschreibt

Detailaufnahme bei einer Brennweite von 600mm (Sigma 150-600mm C)

Wichtiges Zubehör für die Woodland Fotografie

Deine Ausrüstung für Waldfotografie besteht jedoch nicht nur auch Kamera und Objektiv. Dein wichtigstes Zubehör ist der Kamerarucksack! Im Wald ist es oft nass und matschig. Kaufe dir keine Kameratasche aus Leder! Die sieht sicherlich viel schöner aus, aber wenn du sie einmal in den Dreck gestellt hast, ist sie ruiniert. Deine Kameratasche oder der Rucksack sollten vor allem wasserdicht sein und möglichst wenig wiegen. Der Markt ist voll von Anbietern, die sämtliche Preissegmente abdecken. Von um 20€ bis zu mehreren hundert Euro kannst du hier so ziemlich alles finden.

Meinen aktuellen Rucksack von Beschoi habe ich für rund 50€ auf Amazon gekauft. Er hat ausreichen Stauraum und ist wasserfest. Allerdings ist der Reißverschluss auch außen. Auf Reisen bietet er demnach nicht unbedingt den besten Schutz vor Diebstahl. Und er ist auch deshalb manchmal etwas unpraktisch, weil ich ihn zum Öffnen mitunter auf die Seite legen muss, die ich am Rücken trage. Es gibt mittlerweile auch viele Modelle, deren Öffnung auf der Rückenseite liegt. Sie bieten den besseren Diebstahlschutz und Schutz vor Dreck am Rücken, wenn du dein Objektiv wechseln willst.

Für den Fall, dass dein Objektiv nicht schon mit einer Streulichtblende geliefert wurde, solltest du dir direkt eines kaufen. Denn die Streulichtblende soll verhindern, dass Licht, welches von der Seite einfällt, auf der Linse reflektiert wird. Das kann dann leider zu Lens Flares führen. Zwar gibt es durchaus Situationen, wo die Lens Flares gewollt sein können, meistens aber sind sie doch eher störend. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass deine Streulichtblende dein Objektiv bei einem Sturz auf ebenwelches durchaus schützen kann. In manchen Fällen sogar besser als ein UV-Filter. Denn wenn der splittert kann er immer noch die Linse verkratzen.

Wie nun schon öfter erwähnt ist es im Wald oft dunkel. Wenn du einen niedrigen ISO-Wert und eine kleine Blende für mehr Tiefenschärfe einstellen willst, kommst du schnell an den Punkt, wo du deine Kamera nicht mehr lange genug still in der Hand halten kannst. Dann ist ein Stativ notwendig.

Wasserfall
Ohne Stativ geht bei schlechtem Licht nicht viel

Auch hier gilt, es gibt alles von billig bis hin zu exorbitant teuer. Falls du, wie ich, noch nicht bereit bist, mehrere hundert Euro für ein Stativ und den passenden Kugelkopf auszugeben, findest du trotzdem stabile Stative, die eben kein Vermögen kosten. Achte nur darauf, dass es nicht zu leicht ist, denn dann hast du doch oft zu viele Vibrationen und deine Bilder werden unscharf.

Ich selber besitze seit kurzem das K&F Concept TM2324 Kamerastativ. Das ist günstig und leicht und erfüllt für mich seinen Zweck voll und ganz. Es kommt direkt mit Kugelkopf und einer Tasche. Die Verarbeitung ist ebenfalls sehr gut. Die Verschlüsse lassen sich leicht öffnen und schließen und die Beine total easy einstellen. Du kannst es bei Amazon bestellen oder direkt über die Seite des Herstellers. Dort ist es zwar günstiger, wird aber aus China verschickt und du musst unter Umständen bis zu drei Wochen auf deine Ware warten.

 

Die meisten Kamera haben mittlerweile einen eingebauten Timer für verzögertes Auslösen. Falls du eine Kamera besitzt, bei der das nicht der Fall ist, brauchst du einen Fernauslöser. Der ist vor allem für längere Belichtungszeiten essentiell, da beim Drücken des Auslöseknopfes auch die Kamera bewegt wird. Mit der verzögerten oder externen Auslösung verhinderst du, dass Mikrovibrationen dein Bild ruinieren.

ND-Filter
Langzeitbelichtung mit einem ND-Filter

Optionale Ausrüstung für Waldfotografie

Mit einer Kamera, 1-2 guten Objektiven und einem Stativ bist du im Grunde bereit, loszulegen. In manchen Situationen reicht die Basisausstattung jedoch nicht aus. Falls du noch Budget übrig hast, kann ich dir das nachfolgende optionale Zubehör empfehlen:

Polarisationsfilter. Mit einem POL-Filter kannst du Spiegelungen, zum Beispiel bei Regen oder auf Wasseroberflächen eines Sees oder ähnlichem stark reduzieren. Außerdem hilft der Pol-Filter, die Farben kräftiger darzustellen.

ND-Filter bzw. Graufilter. Mit ND-Filtern verringerst du das einfallende Licht und kannst dein Bild länger belichten. Das wird hauptsächlich bei fließendem Wasser eingesetzt. Aber auch wenn du bei Wind beispielsweise sich bewegende Äste oder Kornfelder oder vorbeiziehende Wolken verschwommen aufnehmen willst, kann dir ein Graufilter helfen.

Blitzlicht: Vor allem in der Makrofotografie kann dir ein externer Blitz große Dienste erweisen. Aber ob du ihn unbedingt brauchst, um einen Pilz im Wald oder Baumrinde zu fotografieren oder ob du dazu nicht einfach das zu fotografierende Objekt mit einem (Handy)Licht anleuchtest, bleibt dir überlassen. Bei sich schnell bewegenden Motiven, wie Insekten hingegen kann er sehr hilfreich sein, um eine möglichst kurze Verschlusszeit zu erreichen. Persönlich habe ich nur eine LED-Leuchte im Rucksack, die ich aber so gut wie nie benutze.

Tarnnetz oder Tarnzelt: Falls du am oder im Wald Tiere fotografieren willst, kannst du dir auch ein Tarnnetz oder ein Tarnzelt zulegen. Für reine Landschafts- und Waldfotos ist das aber absolut nicht nötig. Zumindest habe ich bei mir noch keine scheuen Bäume gesehen, die sich vor einem Fotografen verstecken.

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Wichtig: Die richtige Kleidung im Wald

Um erfolgreich Landschaften oder Wälder zu fotografieren, bedarf es neben der passenden Kameraausrüstung auch der passenden Kleidung! Mit kurzen Hosen und Sandalen in den Wald zu gehen mag verlockend klingen. Vor allem für Mücken und Zecken. Damit du nicht für diverse Insekten als Frühstück endest, brauchst du eine lange Hose und festes, wasserdichtes Schuhwerk.

Ich habe mir meine Klamotten bei Decathlon gekauft. Eine leichte braune Hose für die wärmeren Monate und eine grüne wasserfeste Hose für die kühleren und nassen Tage, die ich einfach über der Jenas trage. Dazu eine grüne Regenjacke. Falls du auch einen Decathlon um die Ecke hast, schau einfach in der Jagt- oder Angelabteilung. Da kommst du für den Anfang auch recht günstig weg.

Am wichtigsten: Zeit

Auch wenn du die tollste Ausrüstung kaufst und die chicsten Klamotten, wenn du dir nicht die Zeit und Ruhe nimmst zum Fotografieren, dann bringt das alles nichts. Deshalb ist für mich der wichtigste Punkt: Nimm dir Zeit. Nichts ist schlimmer als unter Zeitdruck in den Wald zu rennen und nach 45 Minuten wieder abdampfen zu müssen.

Genieße die Ruhe ohne andauernd auf die Uhr zu schauen. Mich stresst es jedenfalls sehr, wenn ich mir immer im Hinterkopf habe, dass ich nur noch zwei, eineinhalb oder eine Stunde Zeit habe.

Ich hoffe, dir hat dieser Guide geholfen, etwas mehr über die essentielle Ausrüstung für deine Woodland Fotografie zu erfahren. Wie immer in der Fotografie gilt auch hier, es gibt kein richtig oder falsch. Die Kameramarke oder die Anzahl der Objektive machen dich nicht zum Profi. Mach dich nicht verrückt, wenn du nur begrenztes Budget hast. Nutze das, was du hast. Geh raus in den Wald und genieße es. Viel wichtiger ist doch, dass du lernst, das beste mit dem zu machen, das du zur Verfügung hast.

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Allzeit bestes Licht wünscht dir

Deine Tanja

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Waldfotografie: Mäuse fotografieren – so lichtest du die kleinen Nager ab

Der Frühling ist da! Und mit ihm ist das Leben in den Wald zurückgekehrt. Überall raschelt und knistert es. Die kleinen possierlichen Rötelmäuse sind die Verursacher! Klein und flink ist es anfangs gar nicht so einfach sie zu entdecken oder gar zu fotografieren.


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Waldtiere fotografieren – Mäuse

Doch mit etwas Geduld und der passenden Ausrüstung ist es dann doch gar nicht mehr ganz so schwer, die kleinen Nager vor die Linse zu bekommen. Aber zunächst musst die kleine Rötelmaus erst einmal entdecken. Das ist anfangs nicht so leicht, da sie sich schnell unter Ästen, Blättern oder in ihrem Loch versteckt, sobald sich ihnen etwas oder jemand nähert.

Wo fotografierst du Rötelmäuse am besten?

Kleine Löcher im Boden, unter Ästen und Steinen oder an Baumstämmen und -Wurzeln verraten, dass hier Mäuse leben. Zum Fotografieren eignet sich am besten eine Stelle an einem kaum benutzen Waldweg oder wenige Meter neben dem Weg.

Damit du die Mäuse auch optisch ansprechend ablichten kannst, sollte das Habitat auch „etwas hermachen“. Platter Waldboden ist ein wenig langweilig. Ein paar Wurzeln, Gräser oder Moos peppen das Bild gleich auf, auch wenn das Hauptaugenmerk natürlich auf der Maus liegen soll.

Idealerweise liegt die Stelle aber nicht vollständig im Schatten. Die kleinen Nager sind sehr flink und je dunkler es ist, um so schwieriger wird es, sie akzeptabel abzulichten. Aber dazu später mehr.

Die Maus sitzt im Schatten und das Drumherum ist wenig ansprechend - ein Beispiel, wie du die Maus nicht gut in Szene setzt

Mäuse im Wald fotografieren – die Ausrüstung

Die passende Location ist gefunden, Mäuse sind auch da. Aber mit dem Handy gelingt dir einfach kein Bild. Die richtige Ausrüstung muss her. Doch was genau brauchst du überhaupt?

Wie überall, wo du wilde Tiere fotografieren willst, ist das Zauberwort „Teleobjektiv“. Ob du mit einem 70-200mm auskommst oder dich, wie ich, für ein Objektiv mit Brennweite 150-600mm oder etwas dazwischen entscheidest, hängst sehr stark von den örtlichen Gegebenheiten, deinem Budget, deinen Vorlieben und dem Willen, eine schwere Ausrüstung zu tragen, ab. Denn so ein großes Objektiv wiegt nicht gerade wenig. Dazu kommt, dass du bei einer großen Brennweite fast immer die Unterstützung eines Stativs benötigst.

Wenn ich Mäuse oder auch Vögel, also kleine Tiere, die sich mitunter recht schnell bewegen, fotografiere, dann immer mit Stativ. Als Faustregel sagt man, die maximale Belichtungsdauert für freihändiges fotografieren liegt beim Kehrwert der Brennweite. Bei meinem Sigma 150-600mm Contemporary wären das also etwa 1/600s.

Nun bin ich aber etwas tatterig und schaffe es nur selten, die Kamera wirklich ruhig zu halten. Deshalb setze ich sie auf mein Stativ auf und löse die Feststellschraube vom Kugelkopf. Somit kann ich die Kamera relativ frei bewegen, ohne dass ich zu stark verwackel. Natürlich ist diese Lösung noch immer nicht ideal (ideal wären eine unbewegliche Maus und ein festgeschraubter Kugelkopf), aber sie erfüllt ihren Zweck. Übrigens lasse ich den Stabilisator dennoch eingeschaltet, denn eine Restbewegung ist immer noch vorhanden.

Die richtigen Kameraeinstellungen um Mäuse zu fotografieren

Nun mag der erfahrenere Fotograf ja sagen, 1/600sek für rennende Mäuse? Das ist schon viel zu langsam. Und auch für Insekten im Flug oder Vögel ist diese Aussage grundsätzlich richtig. Bei den im Wald herrschenden Lichtverhältnissen bleibt dann oft nur, eine große Blende zu verwenden. Leider hat mein Sigma-Objektiv eine maximale Blende von f6,3 bei 600mm (bei 150mm immerhin f5,6).

Kurze Verschlusszeiten mit diesen Einstellungen

Um dennoch eine möglichst kurze Verschlusszeit zu erreichen, muss in diesem Fall der ISO -Wert hoch eingestellt werden. ISO 800-1600 sind vermutlich das absolute Minimum. Je nach Kamera kannst du auch über ISO 1600 gehen, wenn das Bildrauschen dann für dich noch akzeptabel ist.

Solange die Maus still sitzen bleibt, ist es natürlich völlig OK, einen niedrigeren ISO-Wert zu verwenden. Aber sei gewarnt, besonders viele gute Bilder wirst du so vermutlich nicht bekommen. Denn die Mäuse bleiben nicht lange an einem Ort und flitzen auf der Suche nach Futter oder Schutz sehr viel hin und her.

Sofern du mit einem teuren Objektiv mit größerer Blende fotografierst, darfst du aber nicht vergessen, dass der Schärfebereich bei Blende f2,8 oder f4 geringer ist als bei f6,3. Es wird also weniger von der Maus scharf gestellt. Da ich selber kein solches Objektiv besitze, kann ich dir an dieser Stelle nur raten, auszuprobieren, ob du mit einer so großen Blende wirklich Erfolge erzielst, oder ob du besser abblenden und die ISO erhöhen solltest.

Ich nutze die Einstellung AV an meiner Kamera, das bedeutet, ich gebe die Blende vor und die Kamera berechnet die ideale Belichtungszeit. Du kannst natürlich auch alles manuell einstellen. Aber mir fehlt die Zeit, nach jedem Foto alles zu korrigieren. Deshalb vertraue ich auf meine Kamera. Und in den meisten Fällen werde ich auch nicht enttäuscht.

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Richtig fokussieren

Fokussierst du immer manuell oder benutzt du – wie ich – den Autofokus? OK, ich gebe es zu, ich nutze fast immer den Autofokus. Ich habe eine leichte Sehschwäche auf einem Auge, gerade leicht genug, um immer minimal unscharf zu fokussieren. Meine relativ neue Canon EOS R hilft mir jetzt und zeigt mir auf dem Display an, ob mein gewähltes Motiv scharf oder unscharf ist.

Allerdings sind mir die Mäuse viel zu schnell. Deshalb verlasse ich mich hier auf meine Kamera. Es muss alles recht schnell gehen, so lange einer der putzigen Nager mal stillhält. Je schneller der Autofokus deines Objektivs ist, umso besser.

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Stelle deine Kamera unbedingt auf einen festen Fokuspunkt ein. Ob du den mittigsten wählst oder einen weiter am Rand, ist dir überlassen. Hauptsache du schränkst den Bereich ein, in dem deine Kamera scharf stellt, um nicht am Ende alles scharf zu haben, außer der Maus.

Bildbearbeitung

Viele sagen, sie bearbeiten ihre Bilder nicht. Aber oft wird dadurch unglaubliches Potential verschenkt! Fast alle wirklich erfolgreichen Fotografen haben es verstanden, dass immer eine gewisse Nachbearbeitung notwendig ist. Damit meine ich keine stundenlange Retusche in Photoshop!

Ich rede hier eher von subtilen Anpassungen. Die dunklen Tiefen etwas erhöhen, Lichter abdunkeln, leicht nachschärfen und den Bildzuschnitt verändern kann aus einem mittelmäßigen Bild durchaus ein gutes machen. Je weiter weg und kleiner dein Motiv ist um so eher muss der Bildausschnitt beschränkt werden.

Sieh dir einmal die folgenden Bilder an. Einmal siehst du das Original und einmal das bearbeitete Bild. Was denkst du, hättest du sie so gelassen, wie sie aus der Kamera kamen oder gefallen dir die nachbearbeiteten Versionen besser?

Bearbeitet
Unbearbeitetes Original
Unbearbeitetes Original
Bearbeitet

Weitere Tipps um Waldtiere zu fotografieren

Rötelmäuse und noch mehr die größeren Waldtiere sind in der Regel sehr scheu und eher selten auf einem Spaziergang zu sehen. Ich hatte leider noch nicht das Glück, eine der wenigen Begegnungen mit Rehen zu fotografieren. Wenn du zum Ziel hast, Waldtiere zu fotografieren, helfen dir vielleicht folgende Tipps weiter.

Achte auf Geräusche und Spuren

Mäusespuren zu finden gestaltet sich eher schwierig. Sie sind so klein und leicht, dass du fast keine Spuren finden wirst. Sie verraten sich eher durch ein Rascheln im Laub. Wenn du etwas stillstehst und abwartest, wirst du schon bald sehen, aus welchen Löchern sie kommen und wo sie verschwinden. Die Mäuse in meinem Wald sind nicht übermäßig scheu. Sobald ich einige Minuten stillstehe, wuscheln sie wieder munter durch die Blätter.

Zum Fotografieren im Wald allgemein, aber besonders von Waldtieren wie Rötelmäusen empfehle ich gedeckte Farben. Am besten trägst du braun oder grün, um nicht durch zu große Farbkontraste aufzufallen. Ich trage immer meine grüne Jägersregenhose über der Jeans. Zum einen bin ich so etwas getarnt und zum anderen wird meine Jeans nicht dreckig. Ich musste schon mehrfach schmunzeln, als mich Spaziergänger erst sehr spät entdeckt und oft sehr erschrocken haben, dass da jemand 1,5m neben dem Weg im Gebüsch steht.

Viele Tiere haben feste Reviere, in denen sie unterwegs sind. Spuren im Schnee oder auf matschigen Waldwegen verraten sie. In den frühen Morgenstunden und manchmal auch tagsüber kannst du an solchen Stellen Glück haben und Rehe, Hasen oder Füchse sehen. Noch größer wird die Chance, wenn du ein Tarnzelt oder Tarnnetz hast. Dann bist du für die Tiere noch schlechter zu sehen und deine Chancen steigen.

Gerade für die großen Objektive von Sigma oder Tamron gibt es auch einen „Tarnanzug“. Ich habe ihn schon zum Objektiv dazu bekommen, aber es ist in jedem Fall empfehlenswert, über die Anschaffung nachzudenken, wenn du auch Waldtiere fotografieren möchtest.

Ich hoffe dir haben meine Tipps gefallen. Ab Juni wird es einen regelmäßigen Newsletter mit weiteren Tipps und Neuigkeiten exklusiv für Newsletterabonnementen geben. Deshalb trage dich am besten sofort in den Newsletter ein! Vergiss nicht, den Beitrag mit deinen Freunden zu teilen!

Allzeit bestes Licht wünscht dir

Deine Tanja