Fang die Sonnenstrahlen ein!
Im Wald zu fotografieren, finde ich ausgesprochen schwierig. Und das, obwohl ich nun wirklich viel Erfahrung im Umgang mit der Kamera gesammelt habe in den letzten Jahren. Aber vor lauter Bäumen scheint es im Wald ganz besonders schwer zu sein, das auf die Speicherkarte zu bannen, was einen im Wald begeistert. Allzu oft war ich reichlich enttäuscht, wenn ich mit nach einem Waldspaziergang zu Hause angeschaut habe, was ich da mit der Kamera produziert habe.
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Über Renate von Trippics
Ich bin Renate und blogge auf www.trippics.de übers Reisen und Fotografieren. Ich freue mich sehr, wenn Du mal vorbeischaust und Dich auf meinem Blog ein bisschen inspirieren lässt.
Ich mag es sehr gerne, im Wald spazieren zu gehen. Ganz besonders dann, wenn die Sonne ihre Strahlen durch die Zweige schickt und ein schönes Spiel aus Licht und Schatten erzeugt. Doch es ist gar nicht so einfach, die Sonnenstrahlen auf dem Foto wirklich deutlich sichtbar zu machen. Dachte ich lange Zeit. Aber dann bekam ich von einem Fotografen einen guten Tipp. Und von da an funktionierte es einwandfrei. Gar kein Problem. Es geht ganz einfach.
Einzige Bedingung ist, dass Du eine Kamera hast, bei der Du die Belichtungskorrektur einstellen kannst. Bei den allermeisten Spiegelreflexkameras ist das genauso der Fall wie bei den meisten spiegellosen Kameras. Nur mit Smartphones oder billigen Kompaktkameras kommst Du wahrscheinlich nicht zum Ziel. Du musst nur die Belichtungskorrektur auf -2 einstellen und ansonsten genauso fotografieren wie sonst.
Die Belichtungskorrektur findest Du bei jeder Kamera ein bisschen woanders. Meist liegt sie aber griffbereit in der Nähe des Auslösers. Bei meiner Nikon zum Beispiel ist es ein mit+/- gekennzeichneter Knopf, den Du drücken und dann am Einstellrad drehen musst. Aber Achtung: Die Belichtungskorrektur bleibt immer auf der letzten Einstellung stehen. Wenn Du die Kamera aus- und irgendwann später wieder einschaltest, dann steht sie weiterhin auf -2 und Deine Bilder werden viel zu dunkel. Also immer nach dem Fotografieren auf 0 zurückstellen. Sonst erlebst Du eine böse Überraschung. Mir ist das anfangs unzählige Male passiert.
Eins ist noch zu beachten: Du musst den Vollautomatikmodus Deiner Kamera verlassen und entweder manuell oder mit einer der Halbautomatiken fotografieren. Notfalls geht es auch mit der Programmautomatik. Ich bevorzuge meistens die Zeitautomatik. Bei vielen Kameras ist sie mit A oder AV gekennzeichnet. Das heißt, Du wählst die Blende am Einstellrad aus. Die Kamera übernimmt die Wahl der passenden Verschlusszeit.
Die Belichtungskorrektur von -2 bewirkt, dass Deine Bilder um zwei Blendenstufen unterbelichtet werden. So kannst Du die gleißend hellen Sonnenstrahlen im relativ dunklen Wald wunderbar betonen und sichtbar machen. Manchmal kommt es vor, dass die dunklen Bildanteile auf dem Foto dadurch zu dunkel werden. Dann musst Du in der Bearbeitung einfach die Tiefen ein bisschen oder auch ein bisschen mehr aufhellen. Das geht in jedem Bildbearbeitungsprogramm mit einem einzigen Schieberegler.
Ich habe solche Fotos am Anfang des Winters zum Beispiel auf der Struffeltroute geschossen. Zehn Kilometer durch die Eifel bei Roetgen, die mich wirklich begeistert haben. Abwechslungsreich und traumhaft schön ist die Landschaft hier. Und für Leute, die gerne in der Natur und speziell im Wald fotografieren, ein echtes Paradies. Schon fast unmittelbar am Parkplatz wirst Du mit einem tollen Ausblick über die Dreilägerbachtalsperre belohnt.
Die eigentliche Struffeltroute führt Dich durch ein Heidegebiet auf mehr als 450 Meter Höhe. Der „Struffeltkopf“ ist eine nicht bewaldete Ebene. Auf Holzstegen kannst Du hier durchs Hochmoor spazieren, ohne nasse Füße zu kriegen. Ich liebe Wasser. Deswegen habe ich mich hier für den Weg entschieden, der immer direkt ein Stückchen oberhalb der Dreilägerbachtalsperre entlangführt. Für mich gibt es einfach nichts Schöneres als am Wasser entlang zu laufen.
Die zwischen 1909 und 1911 erbaute Dreilägerbachtalsperre dient dem Wasserwerk Aachen zur Trinkwasserversorgung. Dementsprechend ist Baden hier verboten. Das macht um diese Jahreszeit natürlich gar nichts.:-) Anfang der 1990er Jahre wurde die Talsperre komplett saniert. Dabei hielt neueste Messtechnik Einzug in das Innere der Staumauer. Man sieht es nicht von außen, aber hier läuft die Trinkwasserversorgung auf dem Stand moderner Technik. Auf mehreren Infotafeln entlang der Strecke kannst Du Dich gut darüber informieren, wie das alles funktioniert.
Ich bin am Ende des Stausees dann auf die eigentliche Struffeltroute eingebogen. Hier kannst Du Dich ganz getrost auf die hervorragende Beschilderung verlassen. Dein Handy kannst Du stecken lassen und Dich ganz und gar auf die tolle Umgebung einlassen. Mich hat die Landschaft komplett begeistert. Zum allerersten Mal habe ich für einen Tag nicht mehr damit gehadert, den aufziehenden Winter wegen Corona diesmal hier in Deutschland statt wie geplant in Neuseeland verbringen zu müssen.
Aber während ich so auf der Struffeltroute entlangspazierte und fotografierte, habe ich das alles zum ersten Mal komplett vergessen. Es war ein sonniger kalter Tag, an dem der deutsche Winter mir sein allerschönstes Gesicht gezeigt hat. Kein Schnee zwar, aber Raureif und tolle Durchblicke hinein in den wunderschönen Wald. Die Landschaft hat mich tatsächlich so richtig aufleben lassen. An einem solchen Tag kann der deutsche Wald mit den neuseeländischen Naturschönheiten auf jeden Fall mithalten. Und das kalte Wetter, das normalerweise wirklich nicht mein Fall ist, trägt dazu sogar bei. Im Sommer wäre die Gegend vielleicht nur halb so schön.
Vielen Dank an Renate von Trippics! Hast du weitere Tipps, wie du Sonnenstrahlen im Wald einfängst? Oder hast du noch fragen oder Bemerkungen? Lasse bitte in jedem Fall einen Kommentar da. Und vergiss nicht, bei Renate auf dem Blog vorbeizuschauen.
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