Wann weißt du, dass der Frühling ins Land zieht? Wenn der erste Bärlauch sprießt! Bereits in den letzten beiden Februarwochen kannst du je nach Standort schon den ersten Bärlauch finden, spätestens in der letzten Februarwoche aber erscheint das zarte Grün. Also heißt es jetzt, die Kamera schnappen, in den Wald gehen und den Bärlauch fotografieren, bevorzugt natürlich, bevor du ihn sammelst.
Dieer Artikel ist der Auftakt zu einer kleinen Reihe von Beiträgen, die dir helfen sollen, frühlingshafte (und ganzjährige) Fotomotive im und um den Wald und Bäume herum zu finden. Weitere Beiträge aus dieser Reihe:
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OK, zugegeben, die allerersten Blätter sind noch nicht sooo fotogen. Aber spätestens ab Mitte März, wenn die Blätter etwas größer sind, gibt der Bärlauch ein immer schöneres Fotomotiv ab. Am schönsten wird es dann ab Mitte bis Ende April, wenn der Bärlauch in Blüte steht. Das ist jetzt nur ein grober Fahrplan. Wann der Bärlauch bei dir genau sprießt und blüht kann durchaus etwas von meinen Spots abweichen. Aber keine Sorge, selbst in meinem Wald sprießt der Bärlauch an einer Stelle etwas früher als an der anderen.
Was brauchst du, um Bärlauch zu fotografieren
Das wichtigste ist die richtige Kleidung! Eine schmutzabweisende und wasserfeste Hose oder eine entsprechende Unterlage (Plastiktüte, Isolierkissen). Mit einer Jeans wirst du unter Umständen schnell nasse und braune Knie bekommen, denn gerade im Frühling kann der Waldboden noch ziemlich nass sein.
Eine besondere Kameraausrüstung ist nicht nötig, aber es gibt ein paar Dinge, mit denen du noch bessere Bilder machen kannst:
Ein Makroobjektiv (oder Makrolinsen)
Ein Stativ
Ein Blitzlicht oder ein Dauerlicht
Solltest du bisher nur eine Kamera mit einem Kit-Objektiv haben und noch keine weitere Ausrüstung, musst du jetzt nicht verzweifelt aufhören zu lesen! Auch damit kannst du tolle Bilder machen, du musst notfalls nur ein bisschen improvisieren.
Statt einem Stativ kannst du dir ganz einfach einen Reissack oder Bohnensack selber machen (ein kleines Säckchen mit Reis, Bohnen oder Styroporkügelchen füllen, zunähen oder -binden, fertig ist deine Unterlage). Statt der Blitzlich oder Dauerlicht kannst du auch mit deiner Handylampe für etwas mehr Licht sorgen. Makrolinsen zum ausprobieren bekommst du recht günstig im Internet.
Bärlauch-Motive finden
Wenn ab spätestens Mitte März oder Ende der Bärlauch ausgewachsen ist, sollte es doch total einfach sein, Motive zu finden! Oder? Nun ja, ganz so einfach ist es nicht. Einfach hinstellen und losknipsen ist eine Möglichkeit, die aber nicht zum Erfolg führen wird. Was also tun?
Da du eine wasserfeste Hose trägst oder eine Unterlage dabei hast, gehst du nun erst einmal auf die Knie. Aus dieser Perspektive wird der Bärlauch schon ganz anders. Und je weiter du mit dem Kopf nach unten gehst, um so eher wirst du das passende Motiv entdecken.
Wenn du deine Kamera auf ein Stativ stellst, das nicht ausgefahren ist, steht die Kamera etwas höher als der Bärlauch, aber nicht zu hoch. Wenn du aus Augenhöhe fotografierst, werden die meisten Bilder recht langweilig werden. Aber wenn du die Perspektive veränderst, wirkt sich das auch direkt auf die Bilder aus.
Du kannst deine Kamera anstatt auf ein Stativ auch direkt auf den Boden stellen (bei nassem Boden auf jeden Fall eine Unterlage wie den selbstgemachten Reissack nehmen, der gleichzeitig auch Unebenheiten ausgleicht) oder sie auf einem Baumstumpf abstellen.
Um jetzt interessante Motive zu finden, habe ich folgende Tipps für dich:
- Finde außergewöhnliche Blattformationen
- Bärlauchblüten
- Tiere auf Bärlauchblättern
- Blumen, andere Pflanzen oder Äste zwischen Bärlauch
Bärlauch fotografieren: Blattformationen
Meistens wachsen 1-3 Bärlauchblätter dicht beieinander. Manchmal aber hast du Glück und findest Blätter, die auf ungewöhnliche Art wachsen. Wie in meinem Beispielfoto. Hier wächst der Bärlauch schon fast fächerartig in einem Halbkreis. Das ist ein Motiv, das sich schön abhebt.
Bärlauch fotografieren: Tiere auf Bärlauch
Vor allem morgens, wenn der Bärlauch noch feucht und die Luft noch kalt ist, kannst du oft kleine Tierchen auf dem Bärlauch finden. So wie diese Schnecke, die den Bärlauch glücklicherweise nicht zum fressen gern hatte. Aber auch Spinnen, Käfer oder Ameisen lassen sich öfter auf Bärlauchblättern ablichten.
Bärlauchblüten
Das fotografische Highlight der Bärlauchsaison ist eindeutig die Blütezeit. Für Sammler läutet das Erblühen der Bärlauchblüten jedoch das Ende der Saison ein. Aber Bärlauchblüten geben wunderschöne Motive ab. Egal ob du die weiß grüne Pracht fotografierst oder eine Bärlauchblüte (die genaugenommen aus mehreren Blüten besteht) in Szene setzt, sie sind immer fotogen.
Beim Fotografieren von Blüten und Blumen kannst du übrigens hervorragend ein Makroobjektiv oder Nahlinsen benutzen. Aber auch mit einem Teleobjektiv hast du die Möglichkeit, Details der Blüten einzufangen. Manche Teleobjektive haben sogar eine extra Makrofunktion eingebaut, so dass du auch ohne Zubehör recht nah an die Blüten heran kommst.
Gerade wenn es noch etwas düster ist im Wald können ein Blitz oder eine Aufsteckleuchte helfen, die Bärlauchblüten besser auszuleuchten. Aber unbedingt erforderlich ist das nur, wenn es sehr windig ist und du unbedingt eine kurze Verschlusszeit benötigst. Und wie schon erwähnt kannst du dir auch mit deiner Handylampe behelfen, wenn du gar nichts anderes zur Hand hast.
Andere Blumen zwischen dem Bärlauch
Da wo ich immer sammeln gehe wachsen auch Schlüsselblumen. Die gelben Blüten zwischen dem grünen Bärlauch stechen hervor. Bestimmt gibt es auch bei dir Blumen, die zwischen dem Bärlauch wachsen und etwas Farbe aufs Bild bringen.
Manchmal liegen auch Äste zwischen dem Bärlauch (oder schauen zwischen ihm hervor) oder der Bärlauch wächst um einen Baum herum. Statt nur den Bärlauch zu fotografieren, kombiniere ihn mit allem, was sonst noch im Wald wächst oder herumliegt. Das gibt deinem Foto gleich etwas mehr Pepp.
Bärlauch fotografieren - Zusammenfassung
Um Bärlauch in Szene zu setzen brauchst du keine Spezialausrüstung. Nur gute Knie und eine wasserfeste Unterlage oder schmutzfeste Hose. Hier nochmal meine wichtigsten Tipps, damit du keine langweiligen Bilder vom Bärlauch schießt:
Ändere die Perspektive, Bärlauch möglichst nicht aus dem Stand von oben fotografieren
- Kleine Tiere lassen deine Bärlauchbilder lebendig wirken
- Blüten, Blumen oder Äste in Mitten des Bärlauch geben tolle Motive ab
- Und am wichtigsten: Erst fotografieren, dann sammeln!
Ich hoffe, dir haben meine Tipps gefallen und du weißt jetzt, worauf es ankommt, um Bärlauch in Szene zu setzen. Wenn du immer die neuesten Tipps rund um die Wald- und Baumfotografie und die neuesten Infos zu meinen Produkten erhalten willst, abonniere direkt meinen Newsletter. Ich werde dich auch nicht zuspammen, versprochen!
Und falls du es nicht mitbekommen hast, die ersten Workshoptermine stehen bereits fest!
Allzeit bestes Licht wünscht
Deine Tanja
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15 Kommentare
Hallo Tanja, Du hast echt ein Händchen für tolle Fotos.
Danke! 🙂
Liebe Tanja,
so schön es ist, wenn die grünen Blätter sprießen und sich die hübsche weißen Blüten zeigen…
Optisch ja, ein echter Genuss. Doch wenn ich den Geruch wahrnehme, laufe ich sofort davon.
Ich finde Geruch und Geschmack von Bärlauch einfach extrem unangenehm.
Deine schöne Bildkompositionen allerdings sind traumhaft.
Liebe Grüße, Katja
Du bist die erste, die ich kennenlerne, die keinen Bärlauch mag! 😉
Liebe Tanja,
was für eine schöne Idee Bärlauch zu fotografieren und auch in Szene zu setzen. Mein Papa sammelt begeistert Bärlauch und bringt mir dann immer etwas davon mit. Ihn selber zu sammeln traue ich mir aber nicht zu, zu groß ist meine Sorge, dass ich ihn versehentlich mit Herbstzeitlosen verwechsele. Klar, ich weiß theoretisch woran ich Bärlauch erkennen kann (am Duft), aber da wäre mir das Fotografieren lieber und ich wüsste, wo ich die passenden Motive finde 😃.
Liebe Grüße
Mo
Bärlauch ist eigentlich wirklich einfach zu erkennen. Und ich habe bei uns im Wald noch nie Herbstzeitlose gesehen. Aber beide sind sehr schön zu fotografieren. 🙂
Sehr schöne Zusammenfassung und Ideengebung. Mir war gar nicht bewusst, dass Bärlauch schon wieder wächst. Ich mag den Geruch von Bärlauch sehr, wenn ich im Wald unterwegs bin. Deine Tipps werde ich beherzigen, sind ja auch auf andere Motive gut anwendbar. LG, Cindy
Hallo Cindy, ich würde mich freuen deine Ergebnisse zu sehen!
Hi Tanja,
auf die Idee Bärlauch zu fotografieren bin ich noch nie gekommen.
Deine Tipps und Tricks machen mir aber richtig Lust, gleich morgen beim Spaziergang mit meinen Hunden diesen zu suchen und gemeinsam mit den beiden abzulichten.
LG
Stephan
Und danach gibt es ein lecekres Bärlauchpesto! Mjam!
Ich mag Bärlauch in Dips unheimlich gerne, aber ich muss zugeben, dass ich diese grünen Blätter gar nicht als Bärlauch herkannt hätte! Hab ich in der Menge auch noch nie irgendwo gesehen! Nur als Mini-Maiglöckchenwiese im Nachbarort, deren Blätter ja ähnlich aussehen! Aber echt toll und die Blüte hätte ich tatsächlich zuordnen können! Die habe ich schon mal gesehen!
Wächst der Bärlauch vielleicht nur in südlicheren Gefilden? Hier bei uns in Brandenbur ist mir kein Ort bekannt, an dem ich Bärlauch in freier Natur finden könnte!
Liebe Grüße
Jana
Mmmh, gute Frage. Zumindest im Schrebergarten in Duisburg gab es auch Bärlauch. Ich schätze, da wo zu viele Menschen sind, wird der viel zu schnell weggesammelt…
Liebe Tanja,
Wow, das sind mal wieder richtig gute Bilder – und ich wünschte, mir würden die auch so gut gelingen wie dir! Bärlauch als Motiv habe ich bisher gar nicht in Betracht gezogen – wenngleich hier auch die ersten Bärlauch-Blätter zu entdecken sind. Die kleine Schnecke auf dem Blatt ist unfassbar schön – und das Bild ist einfach perfekt. Vielleicht sollte ich doch auch mal mehr mit meiner Spiegelreflex und den verschiedenen Objektiven, die ich habe, rumprobieren. Bisher nutze ich die Kamera eigentlich nur auf Safari.
Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap
Na nicht dass deine Kamera noch an Langeweile eingeht! Auch in Deutschland kann man ganz viel entdecken!!
Die Fotos sind sehr gekonnt;)