Erinnerst du dich noch an meinen Beitrag “Waldfotografie und Waldfunde – Was man im Wald so findet“? Da habe ich dir schon einige lustige, traurige und spannende Waldfunde vorgestellt. Heute soll es weitergehen mit allerlei Waldfunden, auf die ich während meiner Waldfotografie so gestoßen bin. Dazu erzähle ich wieder einiges Wissenswertes zu diesen Waldfunden.
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Auf einer Wiese am Waldrand habe ich einige vierblättrige Kleeblätter gefunden. Wusstest du, dass das eigentlich ein Gendefekt ist? Sobald du ein vierblättriges Kleeblatt gefunden hast, wirst du schnell feststellen, dass es nicht das einzige ist. Und selbst im folgenden Jahr wachsen an der gleichen Stelle wieder vierblättrige Kleeblätter. Aber schau mal genau hin, was fällt dir beim Kleeblatt in der Mitte auf? So viel Glück auf einmal muss man erst einmal haben!
Gerade in der heutigen Zeit, wo sich alles um die Abschaffung des Autos dreht, mag das gefundene Schild auf den ersten Blick verwundern. Und lustig aussehen tut es noch dazu. Wer würde schon mit seinem alten Hollandrad durch den Wald düsen? Leider fahren sehr viele Mountainbiker abseits der erlaubten Wege und nehmen auch den Trail, an dem das Schild hängt. Abgesehen von wenigen ausgewiesenen Trails sind für Mountainbiker nur Waldwege mit einer Breite von mindestens 2 Metern erlaubt (zumindest bei uns in Baden Württemberg). Schade dass sich so viele nicht dran halten!
An einem Morgen kam mir dieser seltsame Forstwagen entgegen. Seltsam, was der wohl im Wald gesucht haben mag? Spaß beiseite, der LKW-Fahrer hat wohl den kürzesten Weg vom auf dem Berg gelegenen Ort durch den Wald genommen anstatt über die außen herumführende Straße zu nehmen.
Als ich diesen Baum gesehen habe, musste ich irgendwie an ein liegendes Reh denken. So entspannt liegt es da. Nur dass statt einem Kopf ein Baumstamm aus seinem Körper wächst. Wenn der Mensch Formen und Gesichter sieht, wo eigentlich keine sind, nennt man das übrigens Pareidolie.
Vermutlich sehen deshalb so viele Menschen auf Waldgeister, Elfen oder Trolle. Aber wer weiß, vielleicht gibt es sie ja doch? Vielleicht steht der Baum nachts, wenn alle Menschen schlafen, auf und läuft umher? Was denkst du?
Einige Waldfunde sind tierischen Ursprungs. Aber sie sind entweder superselten oder so faszinierend, dass ich sie hier für dich aufzählen will.
Den Anfang macht der Gallapfel. Die Gallwespe legt ihre Eier in Blattadern von Eichenblättern ab. Der Baum startet eine Abwehrreaktion, worauf um die Einstichstelle diese charakteristische runde Wucherung entsteht. Im Herbst schlüpfen dann immer weibliche Gallwespen, wie wiederum Eier in den Vegetationskegel der Eichenknospe legen. Daraus schlüpfen dann im Sommer männliche und weibliche Gallwespen.
Was den Gallapfel aber so besonders macht ist, dass man früher Tinte gemacht hat! Schon im dritten Jahrhundert nach Christus wurde das Rezept dazu aufgeschrieben. Vermutet wird aber, dass das Rezept schon zweihundert Jahre früher aus dem arabischen Raum nach Mitteleuropa kam. Um Tinte herzustellen mischt man den Absud von grob gemahlenen Galläpfeln mit Eisensalzen. Diese schwarze Tinte wurde sowohl zum Schreiben als auch zum Gerben von Leder verwendet. Faszinierend, nicht wahr?
Die nächsten drei Funde empfindet der eine oder andere eventuell als etwas eklig. Also sei gewarnt! Fangen wir an mit den Krebsscheren. Im September 2020 war ich wieder in meinem Lieblingswaldstück unterwegs. Und dann lagen da plötzlich Krebsscheren im Moos. Soweit ein befreundeter Krebsexperte es erkennen konnte, handelt es sich um die Überreste eines deutschen Edelkrebses. Diese sind stark von der eingeschleppten Krebspest bedroht.
Skeptiker hielten dagegen, dass „Sternenrotz“ irdischer Herkunft war und aus ausgewürgte Nahrungsresten von Vögeln bestand. Und damit lagen sie gar nicht so falsch. Tatsächlich handelt es sich um die zumeist unverdaulichen Eileiter von Amphibien.
Mysteriös dagegen fand ich diese extreme Ansammlung von toten Regenwürmern. Nicht nur an der einen Stelle, sondern auch an vielen anderen. Was hat so viele Regenwürmer in den Bach und damit den sicheren Tot getrieben? Leider habe ich auf diese Frage keine Antwort und so bleibt es wohl für immer ein Mysterium.
Manchmal werden Pilzsucher von einem unangenehmen Geruch überrascht. Es stinkt wie Verwesung. Aber nicht etwa ein Mordopfer ist für diesen unangenehmen Geruch verantwortlich, sondern ein Tintenfischpilz.
Ursprünglich stammt diese Pilzart aus Australien und Neuseeland und wurde vor über 100 Jahren nach Europa eingeschleppt. Der Tintenfischpilz ist nach Entfernung des Sporenbehälters und der gelatinösen Gleba-Schicht zwar essbar, aber nicht unbedingt als kulinarisches Highlight bekannt. Also lasse ich den Stinkepilz doch lieber da, wo ich ihn gefunden habe, nämlich im Wald.
Der letzte Waldfund, von dem ich euch berichten will, ist eher romantischer Natur. Jemand war so verliebt, dass er oder sie aus einem alten Baumstamm ein Herz geschnitzt hat. Geziert wird es von den Initialen C und E. Vielleicht sind das seine und ihre Anfangsbuchstaben? Oder jemand hat es einfach so geschnitzt und CE steht für seinen Vor- und Nachnamen. So oder so, ich fand diesen Waldfund so romantisch, dass ich ihn mit dir teilen wollte!
Haben dir diese Waldfunde auch gefallen? Welchen findest du am spannensten? Verrate es mir doch in einem Kommentar!
Allzeit bestes Licht wünscht
Deine Tanja
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11 Kommentare
Hallo Tanja,
das sind tolle Fundstücke, die Du hier zeigst. Bei dem Klee (besonders dem mit den 5 Blättern) fiel mir ein, dass ich als Kind auch mal so eine tolle Stelle kannte. Seitdem hatte ich nicht mehr so viel Glück beim Finden. Dass der Gendefekt die Ursache dafür ist, wusste ich noch nicht, daher habe ich wieder was tolles gelernt.
Liebe Grüße
Bastian
Hallo Bastian, eine Freundin in Japan findet immer und überall vierblättrige Kleeblätter. Von ihr weiß ich das überhaupt erst, dass das ein Gendefekt ist. Seitdem habe ich an der kleinen Stelle am Waldrand zwei Jahre hinztereinander die Vierblätter gefunden. Aber das war mit 38 Jahren das erste Mal, hat also etwas gedauert bis ich auch zum Glückskind wurde. 😉
Liebe Tanja,
total spannend, was es im Wald alles zu entdecken gibt. Ich habe leider noch nie vierblättrige Kleeblätter gefunden, sondern sie nur geschenkt bekommen – aber selbst die kamen aus dem Supermarkt.
Auch das es Krebsarten gibt die im Wald leben war mir neu. Ich hätte mich vor den Scheren nicht geekelt, mich aber wohl gefrag, wie sie dahin kamen.
Liebe Grüße
Mo
Hallo Mo, der Deutsche Edelkrebs war früher ercht verbreitet. Leider ist er so extrem anfällig gegen die Krebspest, dass er extrem dezimiert wurde.
Wow! Ich kann dir jetzt schon sagen, ich möchte eine Fortsetzung dieser Kategorie haben! Also sammel weiter fleißig spannende Waldfunde! Über so einen Gallapfel bin ich auch schon mal gestolpert, aber dass man daraus Tinte gemacht hat, wusste ich nicht! Krebsscheren liegen in unseren Wäldern nicht rum und diese stinkenden Pilze gibt es hier meines Wissens nach auch nicht, aber ich habe schon Dokumentationen dazu gesehen und wusste, dass sie von einem anderen Kontinent eingeschleppt wurden! Wirklich spannend! Ich will mehr davon!
PS: Ich habe das Kleeblatt mit den 5 Blättern entdeckt!
Liebe Grüße
Jana
Hallo Jana, ich bin sicher, dass es noch eine Fortsetzung geben wird, wenn ich wieder mehr Material dafür habe! Es macht ja auch wirklich viel Spaß zu googeln, was ich da überhaupt gefunden habe!
Liebe Tanja,
oh ja, das kann ich nur bestätigen – der Wald bietet so viele spannende, große und winzig kleine Entdeckungen. Herrlich!
Am besten gefällt mir ja dein 5-blättriges Kleeblatt. Und das Radverbotsschild habe ich so auch noch nie gesehen
Spannend aber finde ich, dass früher aus Galläpfeln Tinte gemacht wurde. Das wusste ich noch nicht – wieder etwas gelernt.
Herzliche Grüße
Anja von STADT LAND WELTentdecker
Hallo Anja, das hat mich auch sehr erstaunt, ich wusste zwar, dass das Wespenbabystuben sind, aber nicht, dass sie von Menschen auch zu irgendwas verwendet wurden!
Liebe Tanja,
wunderschöne Bilder und viele tolle Ideen.
Es sind eben oftmals die Kleinigkeiten, der Blick hinter die Kulissen und der Perspektivwechsel, der Bilder einfach noch schöner machen.
Glück im Überfluss finde ich einen tollen Titel oder sagen wir besser Überschrift. Es passt perfekt.
Danke auch für die kleinen Infos, die den Beitrag so spannend machen. Ich denke da beispielsweise an die Galläpfel 🙂
Liebe Grüße, Katja
Hallo liebe Tanja,
wow, sehe ich das richtig? Das Kleeblatt in der Mitte hat gleich fünf Blätter, ich drücke dir die Daumen dass das ganz viel Glück bringt ♥
Der Rehbaum ist tatsächlich sehr interessant, ja doch, ich denke auch der läuft Nachts gemütlich im Wald umher 😉
Danke dir für diesen wirklich sehr unterhaltsamen Beitrag!
Einen schönen Abend wünsche ich und schon mal „Happy Weihnachten“!
Ganz liebe Grüße,
Janina
Manchmal lohnt sich ein Blick. Oder zwei. Oder ganz viele. Das sind wunderbare Fotos und auch Anregungen. Wirklich toll fotografiert. Und das mit dem Gendefekt bei “Glücksklee” wusste ich tatsächlich auch noch nicht.
Herzliche Grüße
Sandra